Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht

Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)

(1/8) > >>

Bernhard:
Hallo Ingolf und Kollegen!

Ich richte diese Frage in erster Linie an Ingolf,da er in Sachen Bonsai schon ziemlich versiert ist,außerdem stammen
die Fotos der Mammutbonsais von ihm.

Wie verfährt man,wenn ein Bonsai aus Sequoia sempervirens erzogen werden soll?

Er ist ebenso gut schnittverträglich wie Met. glypt.,und da ich eine Menge Jungpflanzen habe,möchte ich es mal versuchen.
Danke für jeden Tipp(Literaturhinweise nehme ich gerne an)!

Gruß Bernhard

isbg33:

--- Zitat von: Bernhard am 10-Februar-2007, 10:52 ---Wie verfährt man,wenn ein Bonsai aus Sequoia sempervirens erzogen werden soll?

Er ist ebenso gut schnittverträglich wie Met. glypt.,und da ich eine Menge Jungpflanzen habe,möchte ich es mal versuchen.
Danke für jeden Tipp(Literaturhinweise nehme ich gerne an)!
--- Ende Zitat ---

Hallo Bernhard!

Das Foto habe ich im Internet gefunden und dann mit Zustimmung der Autorin hierher verlinkt.

Ich habe leider keinen Küstenmammut als Bonsai.

Daß sie im Winter empfindlicher sind als der Urweltmammut, brauche ich Dir wohl nicht erklären? Nordhessen ist nicht gerade die Top-Gegend für Küstenmammuts! Deshalb muß er wohl im Winter in ein sogenanntes Kalthaus - d. i. ein Gewächshaus ohne Heizung = Hell und kalt; nicht frostfrei aber Schutz vor starken Frösten. So werden hier auch Bonsais von Pflanzen aus dem Mittelmeerraum gehalten. Wenn man so etwas nicht hat, geht auch ein helles, kaltes Treppenhaus. NICHT in geheizte Räume stellen.

Allgemein sind Bäume in einer flachen Bonsaischale frostempfindlicher als bei gleicher Größe im Freiland. Dabei ist der Frost gar nicht mal in erster Linie das Problem sondern die Gefahr des Austrocknens. Bei starken Frost bricht die Erde auf und in einer flachen Schale gehen die Wurzeln kaputt.

Allgemeine Erfahrungsberichte findest Du im Bonsai Fachforum .
Dort kann jeder Gast die Texte lesen - die Fotos können nur registrierte Benutzer sehen. Aber es kostet nichts, sich dort anzumelden. Dort gibt es auch ein umfangreiches Literaturverzeichnis.

Bernhard:
Danke für deine ausführlichen Ratschläge,Ingolf!

Das mit der Überwinterung bei den Sempervirens ist wohl so wie bei den subtropischen "Kübelpflanzen",Oleander,
Citrus,med. Palmen usw.,also kein Problem für mich.
Ausgepflanzt kommen sie ganz gut durch den Winter bei mir (Nordhessen).In Pflanzgefäßen kann der Frost leichter an die Wurzeln.

Mir ging es eigentlich darum,ab welchem Alter man mit der "Erziehung" anfängt und insbesondere der Wurzelschnitt.Ich bin da wahrscheinlich zu zimperlich!?
Aber zu rigeros soll man ja auch nicht schneiden!

Gut wenn man Leute mit Erfahrung kennt.Werde vorsichtshalber mit mehreren Exemplaren experimentieren,
sicher ist sicher!

Besten Dank nochmal

Bernhard

isbg33:

--- Zitat von: Bernhard am 10-Februar-2007, 13:47 ---
Mir ging es eigentlich darum,ab welchem Alter man mit der "Erziehung" anfängt und insbesondere der Wurzelschnitt.
--- Ende Zitat ---

Hallo Bernhard!

Wurzelschnitt ist normalerweise im Frühjahr vor dem Austrieb zu machen. Wenn man einen kräftigen Wurzelschnitt macht, muß man auch die Zweige/Nadeln reduzieren. Oben und Unten sollen immer in einem ausgewogenen Verhältis stehen.
Es gibt aber Bäume, die das nicht so mögen - Ginkgo z. B. Da muß man sich von Fall zu Fall erkundigen - Baumschule ist immer gut, denn was  die Großen nicht mögen, gilt auch für die Kleinen.

Wann man anfängt, ist Temperamentssache = wie eilig man es hat. Manche setzen ihre Zwerge erst ins Freiland und lassen sie auf 1,5 - 2 m hochwachsen und kürzen sie dann auf ca 50 cm. Dann hat man einen kräftigeren Stamm aber irgendwo auch eine häßliche Schnittstelle, die man bei geschickter Gestaltung verstecken kann.

Mick Rodella:
Hallo ihr zwei!

Ingolf, was machen denn Deine Meta-Bonsais? Vielleicht kannst Du im Frühjahr nochmal ein paar Bildchen schicken?

Im April will ich auch mal mein Glück mit Sequoia-Bonsais versuchen (habe schon ein paar Jahre Bonsai-Erfahrung, bin aber kein Profi). Ich konnte mir dafür einen schönen 80cm-Bergmammut-Rohling mit kräftigem Stamm sowie einige Küstenmammut-Triebe besorgen. In meiner Fachliteratur ich habe jedoch nichts spezielles zum Umgang mit Mammutbäumen gefunden.

Ich würde den Küstenmammut erstmal in einen kleineren, nicht so flachen Topf (Höhe ca. 15 cm) setzen und zuerst ausprobieren, wie der Baum auf den Rückschnitt der Äste/Spitze reagiert, bevor die Wurzel nach unten hin für die Bonsai-Schale zu stark reduziert wird. Die neuen Austriebe müssen dann an den Enden ständig abgezupft werden (besser als abschneiden). Als Pflanzerde kann ich Akadama-Erde (70%) und Sand (30%) empfehlen.

Drahten würde ich erst, wenn die Äste ausgehärtet sind (oder stattdessen Zugdrähte nach unten verwenden).

Am wichtigsten ist natürlich der Stamm. Im Topf kann man bestimmt 20 Jahre darauf warten, bis ein Steckling 5 cm stark wird, aber genau das ist ja eigentlich der Sinn eines Bonsais.

Gekappte Spitzen einer größeren Rohpflanze können (z. B. als gespitztes Totholz gestaltet) auch ganz natürlich aussehen. Wäre mein Favorit für einen Küstenmammut. Nur: ein geeignetes Exemplar mit genügend Ästen im unteren Bereich muss man erstmal finden, und dann sollte man beim Wurzelrückschnitt schon sehr vorsichtig sein (max. 1/3 Rückschnitt pro Umtopfen)...

Hier noch ein paar tolle sempervirens:

http://www.evergreengardenworks.com/graphics/rebs0209.jpg

http://www.evergreengardenworks.com/graphics/baba0217.jpg

http://www.bonsaiweb.com/show/showphoto.php?photo=2667


man darf gespannt sein...

schöne Grüße,
Michael

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln