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Autor Thema: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)  (Gelesen 21035 mal)

Bernhard

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Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« am: 10-Februar-2007, 10:52 »

Hallo Ingolf und Kollegen!

Ich richte diese Frage in erster Linie an Ingolf,da er in Sachen Bonsai schon ziemlich versiert ist,außerdem stammen
die Fotos der Mammutbonsais von ihm.

Wie verfährt man,wenn ein Bonsai aus Sequoia sempervirens erzogen werden soll?

Er ist ebenso gut schnittverträglich wie Met. glypt.,und da ich eine Menge Jungpflanzen habe,möchte ich es mal versuchen.
Danke für jeden Tipp(Literaturhinweise nehme ich gerne an)!

Gruß Bernhard
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isbg33

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #1 am: 10-Februar-2007, 13:09 »

Wie verfährt man,wenn ein Bonsai aus Sequoia sempervirens erzogen werden soll?

Er ist ebenso gut schnittverträglich wie Met. glypt.,und da ich eine Menge Jungpflanzen habe,möchte ich es mal versuchen.
Danke für jeden Tipp(Literaturhinweise nehme ich gerne an)!

Hallo Bernhard!

Das Foto habe ich im Internet gefunden und dann mit Zustimmung der Autorin hierher verlinkt.

Ich habe leider keinen Küstenmammut als Bonsai.

Daß sie im Winter empfindlicher sind als der Urweltmammut, brauche ich Dir wohl nicht erklären? Nordhessen ist nicht gerade die Top-Gegend für Küstenmammuts! Deshalb muß er wohl im Winter in ein sogenanntes Kalthaus - d. i. ein Gewächshaus ohne Heizung = Hell und kalt; nicht frostfrei aber Schutz vor starken Frösten. So werden hier auch Bonsais von Pflanzen aus dem Mittelmeerraum gehalten. Wenn man so etwas nicht hat, geht auch ein helles, kaltes Treppenhaus. NICHT in geheizte Räume stellen.

Allgemein sind Bäume in einer flachen Bonsaischale frostempfindlicher als bei gleicher Größe im Freiland. Dabei ist der Frost gar nicht mal in erster Linie das Problem sondern die Gefahr des Austrocknens. Bei starken Frost bricht die Erde auf und in einer flachen Schale gehen die Wurzeln kaputt.

Allgemeine Erfahrungsberichte findest Du im Bonsai Fachforum .
Dort kann jeder Gast die Texte lesen - die Fotos können nur registrierte Benutzer sehen. Aber es kostet nichts, sich dort anzumelden. Dort gibt es auch ein umfangreiches Literaturverzeichnis.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Bernhard

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #2 am: 10-Februar-2007, 13:47 »

Danke für deine ausführlichen Ratschläge,Ingolf!

Das mit der Überwinterung bei den Sempervirens ist wohl so wie bei den subtropischen "Kübelpflanzen",Oleander,
Citrus,med. Palmen usw.,also kein Problem für mich.
Ausgepflanzt kommen sie ganz gut durch den Winter bei mir (Nordhessen).In Pflanzgefäßen kann der Frost leichter an die Wurzeln.

Mir ging es eigentlich darum,ab welchem Alter man mit der "Erziehung" anfängt und insbesondere der Wurzelschnitt.Ich bin da wahrscheinlich zu zimperlich!?
Aber zu rigeros soll man ja auch nicht schneiden!

Gut wenn man Leute mit Erfahrung kennt.Werde vorsichtshalber mit mehreren Exemplaren experimentieren,
sicher ist sicher!

Besten Dank nochmal

Bernhard
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isbg33

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #3 am: 10-Februar-2007, 16:40 »


Mir ging es eigentlich darum,ab welchem Alter man mit der "Erziehung" anfängt und insbesondere der Wurzelschnitt.

Hallo Bernhard!

Wurzelschnitt ist normalerweise im Frühjahr vor dem Austrieb zu machen. Wenn man einen kräftigen Wurzelschnitt macht, muß man auch die Zweige/Nadeln reduzieren. Oben und Unten sollen immer in einem ausgewogenen Verhältis stehen.
Es gibt aber Bäume, die das nicht so mögen - Ginkgo z. B. Da muß man sich von Fall zu Fall erkundigen - Baumschule ist immer gut, denn was  die Großen nicht mögen, gilt auch für die Kleinen.

Wann man anfängt, ist Temperamentssache = wie eilig man es hat. Manche setzen ihre Zwerge erst ins Freiland und lassen sie auf 1,5 - 2 m hochwachsen und kürzen sie dann auf ca 50 cm. Dann hat man einen kräftigeren Stamm aber irgendwo auch eine häßliche Schnittstelle, die man bei geschickter Gestaltung verstecken kann.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Mick Rodella

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #4 am: 11-Februar-2007, 02:11 »

Hallo ihr zwei!

Ingolf, was machen denn Deine Meta-Bonsais? Vielleicht kannst Du im Frühjahr nochmal ein paar Bildchen schicken?

Im April will ich auch mal mein Glück mit Sequoia-Bonsais versuchen (habe schon ein paar Jahre Bonsai-Erfahrung, bin aber kein Profi). Ich konnte mir dafür einen schönen 80cm-Bergmammut-Rohling mit kräftigem Stamm sowie einige Küstenmammut-Triebe besorgen. In meiner Fachliteratur ich habe jedoch nichts spezielles zum Umgang mit Mammutbäumen gefunden.

Ich würde den Küstenmammut erstmal in einen kleineren, nicht so flachen Topf (Höhe ca. 15 cm) setzen und zuerst ausprobieren, wie der Baum auf den Rückschnitt der Äste/Spitze reagiert, bevor die Wurzel nach unten hin für die Bonsai-Schale zu stark reduziert wird. Die neuen Austriebe müssen dann an den Enden ständig abgezupft werden (besser als abschneiden). Als Pflanzerde kann ich Akadama-Erde (70%) und Sand (30%) empfehlen.

Drahten würde ich erst, wenn die Äste ausgehärtet sind (oder stattdessen Zugdrähte nach unten verwenden).

Am wichtigsten ist natürlich der Stamm. Im Topf kann man bestimmt 20 Jahre darauf warten, bis ein Steckling 5 cm stark wird, aber genau das ist ja eigentlich der Sinn eines Bonsais.

Gekappte Spitzen einer größeren Rohpflanze können (z. B. als gespitztes Totholz gestaltet) auch ganz natürlich aussehen. Wäre mein Favorit für einen Küstenmammut. Nur: ein geeignetes Exemplar mit genügend Ästen im unteren Bereich muss man erstmal finden, und dann sollte man beim Wurzelrückschnitt schon sehr vorsichtig sein (max. 1/3 Rückschnitt pro Umtopfen)...

Hier noch ein paar tolle sempervirens:

http://www.evergreengardenworks.com/graphics/rebs0209.jpg

http://www.evergreengardenworks.com/graphics/baba0217.jpg

http://www.bonsaiweb.com/show/showphoto.php?photo=2667


man darf gespannt sein...

schöne Grüße,
Michael
« Letzte Änderung: 11-Februar-2007, 02:15 von Mick Rodella »
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isbg33

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #5 am: 11-Februar-2007, 11:43 »

Hallo Michael!

Schöne Bäume hast Du gezeigt.

Küstenmammuts finde ich von der Benadelung her ansprechender als Bergmammuts. Und wenn sie wirklich so schnittverträglich sind wie Urweltmammuts, sind sie sicher auch sehr gut geeignet. Ich traue mich jedoch nicht, weil ich das Winterproblem nicht lösen kann. Ich wohne auf 500 m Seehöhe und da greift der Winter schon ganz schön zu - dieses Jahr natürlich nicht.

Wenn man schnell mit einem stärkeren Stamm beginnen möchte, bleibt nur der Weg zu einer gut sortierten Baumschule, die auch Exoten im Sortiment haben.

Im Bonsai Fachgeschäft habe ich noch keinen Küsten- oder Bergmammut gesehen. Aber meinen Urweltmammut
habe ich dort als kleines Bäumchen zusammen mit einer Sumpfzypresse gekauft. Die Sumpfzypresse ist mir eingegangen = Winterproblem. Der Urweltmammut hat vor ein paar Jahren auch schon -17° ohne Schaden überstanden.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Bernhard

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #6 am: 11-Februar-2007, 13:31 »

Hallo Michael,

danke für die Tipps.Werde es dieses Frühjahr auf jeden Fall mit Meta. und Semper. probieren.

Wie Ingolf und ich an anderer Stelle im Forum schon diskutiert haben,erscheint der Bergmammut als Bonsai eher
ungeeignet,da er ziemlich empfindlich ist gegen Wurzelbeschädigungen.
Probieren kannst du es auf jeden Fall. - ich wäre auf die Resultate sehr gespannt,und hoffe,daß du uns dann auf dem Laufenden hälst über deine Erfahrungen!?

Viel Erfolg!

Bernhard
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Mick Rodella

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #7 am: 11-Februar-2007, 17:25 »

Hallo Bernhard und Ingolf,

hier ein Bild vom Rohling. Der Baum ist jetzt ca. 5 Jahre alt und überwintert im Torfbett (2. Winter). Die Grundform ist meiner Meinung nach perfekt für einen Bonsai, die Feingestaltung hat noch ein paar Jahre Zeit. Gezupft wird im Frühling. An der Basis misst der Stamm schon 3 Zentimeter.

Grüße aus Hürth,
Michael
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Bernhard

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #8 am: 11-Februar-2007, 19:02 »

Hallo Michael,

gratuliere zu deinem "Rohling". Sieht ja fast schon aus wie ein Alter.
Wann denkst du,mußt du "eingreifen",ich meine mit Schere und Draht?!

Interessant auch der kleine Sempervirens als Unterholz!

Gruß Bernhard
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Mick Rodella

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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #9 am: 11-Februar-2007, 20:13 »

Konnichi-wa Bernhard-san!

Da ich den Baum nicht "versauen" will, werde ich erstmal nicht mit der Schere anrücken, sondern die Triebe ca. 2 cm abzupfen. Die Krone ist noch ein wenig zu schwer und die oberen Äste etwas zu lang. Schnittmaßnahmen werde ich erstmal nur an einem Ast versuchen, nämlich bei dem unteren der oben links zu nah zusammenstehenden (muss später wohl sowieso weg).

Drahten bringt jetzt noch nix, da die Äste am Ansatz noch zu grün (flexibel) sind. Nach dem Entfernen des Drahtes werden die sich dann wahrscheinlich bald wieder nach oben biegen. Aber eigentlich brauche ich bei dem Baum ja nicht viel zu drahten. Nur unten rechts.

Hast Du schon einen Favoriten für Deinen Redwood-Bonsai (Foto?)

vg
Michael
« Letzte Änderung: 11-Februar-2007, 20:17 von Mick Rodella »
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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #10 am: 11-Februar-2007, 20:41 »

Konnichi-wa Michael-san!

Ogenki desuka? Himitsu wo shiri-tai!
Das mit dem Drahten sehe ich auch problematisch,wegen der biegsamen Zweige.

Eine Möglichkeit wäre den Draht bis zur vollständigen Verholzung dran zu lassen,aber dann besteht die Gefahr des Einwachsens.Man muß eben probieren.

Mein Favorit als Bonsai wird Sequioa sempervirens sein,obwohl die Überwinterung schwieriger ist als bei Metasequoia ,den man ja draußen lassen kann.
Mit Meta probiere ich es auch,wenn aus den Stecklingen was werden sollte.

Mata aho-hima-de.
O-yasumi nasai.
Bernhard
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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #11 am: 11-Februar-2007, 21:43 »

ääh - wakarimas-en.

Mariko würde jetzt wohl sagen: "Geduld, Anjin."

Probier das mit dem Draht ruhig mal aus (kannst ja erstmal locker drahten). Nach ein paar Jahren kann man mit der Mikro-Gestaltung beginnen (die äußeren Triebe sollten bei unseren "Modellen" eher horizontal als vertikal wachsen, ist ja bei meinem Bäumchen noch gar nicht der Fall). Dafür muss dann auch in den fragilen jungen Bereichen mit feinem Draht gearbeitet werden, um die kleinen horizontalen "Inselchen" zu bauen.

Mit "Favorit" meinte ich eigentlich konkret eine Deiner Küstenmammut-Jungpflanzen. War natürlich missverständlich...

Mal schauen, wie lange dieser Thread hier dauert (Jahre?) ;-)

bis später,
Michael

 
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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #12 am: 11-Februar-2007, 22:14 »

Mariko aus Shibuya-ku würde jetzt sagen: HONTO ?

Mein Favorit ist natürlich der kleine Sempervirens.Bei Gelegenheit stelle ich ihn mit Foto vor.(Sumimasen!)

In Japan habe ich eine Menge Sempers als Bonsai gesehen,die scheinen dort richtig gut zu "gehen"!

Bis meiner was geworden ist vergehen natürlich Jahre,so lang wird dieser Thread auch dauern.

Dewa mata.........

Bernhard
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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #13 am: 14-Februar-2007, 17:44 »

Hallo Michael!

Hier wie angekündigt,ein Foto meiner Sempervirens-nachzucht die als "Bonsaikandidaten" zur Auswahl stehen.

Rechts daneben mein Favorit,welcher als erster "dran glauben" muß.

Ich werde weiter über den Werdegang berichten und Fotos senden.

Gruß Bernhard
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Re: Küstenmammutbaum als Bonsai (Anfrage)
« Antwort #14 am: 15-Februar-2007, 21:32 »

Grüß dich Bernhard,

da hast Du ja schon ganz schön was angesammelt! Bei der Bonsai-Auswahl würde ich den kleinen dunklen links vorne nicht außer acht lassen (schön verteilte, nicht zu lange Ästchen!). Wenn Du längere Zweige zur Formgebung abschneiden musst, anstatt die Blütenknospen an den Enden abzuzupfen, könnten die verbliebenen Enden austrocknen und braun werden...

Damit habe ich auch noch keine Erfahrung, aber Du hast ja genug Material zum Testen!

Mal schauen, wie meine kleinen sempers den "Winter" überstehen...

viel Glück nochmal!
Michael
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