Liebe Freunde des königlich württembergischen Mammuts,
Heute sind wir – wieder einmal – in den Schwarzwald gefahren, dabei sind wir – wieder einmal – durch Calw gefahren. Allerdings haben wir diesmal beschlossen, die Stadt auf einem uns unbekannten Sträßchen zu verlassen, in der leisen Hoffnung, vielleicht in den westlichen Vororten auf dem Berg fündig zu werden.
Jedoch musste ich Tina bereits unten im Tal bei der Feuerwehr bitten umzukehren, denn ich hatte einen ziemlichen „Oschi“ gesehen.
Der Baum steht auf einem ehemaligen Fabrikgelände, auf allen vier Seiten umgeben von dazu gehörenden Gebäuden. Der Baum hat einen offensichtlichen Kronenschaden erlitten, nach dem mehrere Seitenäste anfingen sich um die neue Führungsposition zu bewerben. Der senkrechteste von ihnen sucht sich mit leicht schraubenden Bewegungen seinen Weg nach oben. Fotos aus anderen Perspektiven zeigen die neuen Spitzen ganz gut.
Etwa zwei Meter neben dem Bergmammutbaum steht eine vergleichbar hohe Thuja – auf diesem Foto allerdings vom BM verdeckt.
Wir haben auch einen Blick in den privaten Innenhof geworfen. Aus Copyright-Gründen habe ich kein Bild aufgenommen. So mächtig die Thuja ist, so schmächtig ist der Stamm der Wellingtonie.
Die typischen „Locken“ eines älteren Mammutbaums – leuchterartig aufsteigene ausladende Äste – sind nur ansatzweise vorhanden. Andererseits finde ich sowohl die neuen Leittriebe als auch die Seitenäste durchweg recht dick.
Insofern wollen die Beobachtungen nicht so recht zusammen passen. Daher wüsste ich gerne, welche Merkmale denn eurer Meinung nach für welches Alter sprechen.
War es zu kühn, den Baum mit „18xx“ kurzerhand ins neunzehnte Jahrhundert zu platzieren?
Widersprüchliche Grüße,
Wolfgang