Forum ::: Mammutbaum- Community

Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge

Autor Thema: Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"  (Gelesen 8638 mal)

Martin

  • Gast
Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« am: 06-Dezember-2010, 19:59 »

Guten Abend liebe Mammutbaumfreunde!

In den letzten 1,5 Jahre hab ich zu verschiedensten Zeitpunkten versucht Bergmammutbäume zu säen. Meist mit sehr guten Ergebnissen.
Vor ca. 7 Wochen und vor 3 Wochen habe ich erneut ausgesät. Jeweils ca. 75 Samen. Die Keimquote lag bei beiden Versuchen bei ungefähr 50 Prozent, also erstaunlich hoch.

Jetzt möchte ich euch mein Problem schildern: nachdem die Bäumchen gekeimt sind, richten sie sich auf, werfen zum großen Teil auch die Samenhülle ab und erfreuen sich für 2 bis 5 Tage ihres Lebens. Dann allerdings zeigen die kleinen Nadeln Vertrocknungserscheinungen und verwelken mehr und mehr. Einen Tag nachdem sich der Zustand der jeweiligen Pflanze verschlechtert hat, krümmt sich die Pflanze dann knapp unterhalb der Krone und sie vertrocknet von oben nach unten. Zum Zeitpunkt der Krümmung ist der Stamm jedoch noch voll im Saft und auch die Hauptwurzel ist sehr schön ausgebildet.
Ich kann mir nicht erklären woran das liegt. Ich hab dadurch bestimmt 90 Prozent der gekeimten Pflanzen verloren.

Beschreibung der Aussaatverhältnisse:
- Anzuchtsubstrat: verwendet habe ich sehr hochwertige Bioaussaaterde, welche ich vor der Aussaat in der Microwelle von Schädlingen befreit habe
- Standort: Versuch 1: in einem Zimmergewächshaus, welches auf einer Fensterbank eines westlichen Fensters stand; Versuch 2: gleiches Zimmergewächshaus, Fensterbank an der Südseite.
- Temperatur: Versuch 1: zwischen 15 und 20 Grad; Versuch 2: durchgehend 23 Grad.
- Feuchtigkeit: die Erde war immer gleichmäßig feucht, jedoch nie nass. Ich hatte das selbe Gießverhalten wie bei meinen früheren Aussaaten und die waren sehr erfolgreich.

Meine Meinung:
ich kanns mir nicht erklären!!!  ???  Bin jedoch der felsenfesten Überzeugung, dass die Pflanzen nicht vertrocknet sind. Es handelte sich auch nicht um die typische Umfallkrankheit, welche in diesem Forum schon des öfteren thematisiert wurde. Diese habe ich bei früheren Versuchen schon einmal beobachten können.
Das Zimmergewächshaus hat 2 Lüftungsschlitze, welche ich nach Einsetzen der Keimung vieler Samen leicht geöffnet habe. Die Plexikglasabdeckung des Gewächshauses habe ich, nachdem sich die meisten Pflanzen aufgerichtet haben, komplet entfernt.

Kann mir irgendjemand Tipps oder Hinweise geben, wieso meine Bäumchen diese Symptome zeigen und letzendlich eingehen?

Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Martin
Gespeichert

Odysseus

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #1 am: 06-Dezember-2010, 21:28 »

Also Martin,

man könnte versuchen, die Fehlerquelle einzukreisen.

1. Wenn sie nicht vertrocknet sind, kann's kein Wassermangel sein.
2. Es könnte an der Wärme liegen. Zu warm. - Bezweifle ich.
3. Zu wenig Licht? - Jetzt im Winter. Kann was ausmachen.
3. Es könnte am Substrat liegen. Nicht keimfrei, trotz Mikrowelle. (Kocht die Mikrowelle die Erde? - Wenn nicht, weg damit). ----> Kokohum als Substrat versuchen. Ist keimfrei.

Mein Tipp:
Ausprobieren: anderes Substrat + evtl. mehr Licht (Lampe oben drüber).

Grüße
Walter
Gespeichert

ac-sequoia

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1508
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #2 am: 06-Dezember-2010, 22:51 »

Abend Martin,


ich denke das Problem bei dir ist Lichtmangel bzw Mangel an der Richtigen Lichtqualität bzw dem Spektrum.

Habe letztes Jahr so auch viele verloren. Dann hab ich eine Tageslichtlampe besorgt und siehe die übriggebliebenen und die Nachzügler sind gewachsen. Und hier auch am besten diese, die direkt unter der Lichtquelle wuchsen.

Versuch doch einfach mal ihnen eine zusätzliche Dosis Licht in der "dunklen" Jahreszeit zu geben.

Zitat
verwendet habe ich sehr hochwertige Bioaussaaterde, welche ich vor der Aussaat in der Microwelle von Schädlingen befreit habe

...und auch von allen Nützlingen ;)
Ok zugegeben bei der Aufzucht ist das evtl sinnvoll, aber ich persönlich halte nix von dieser Keimfreiheit. Ist wie beim Menschen, wer zu steril aufwächst der härtet nicht ab;)
Ich hatte bisher nur  Probleme mit Trauermücken, was mit einer dünnen Sandschicht aber auch der Vergangenheit angehört :)


Gruß
Andreas
Gespeichert

Zinnauer

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #3 am: 07-Dezember-2010, 00:20 »

Ich kann Andreas und Walter nur zustimmen:

Lichtmangel dürfte das Hauptproblem um diese Jahreszeit sein. Ist auch völlig logisch, die Lichtmenge beträgt im Winter nur einen winzigen Bruchteil dessen, was im Frühjahr und Sommer zur Verfügung steht. Das ist für MBs, die grundsätzlich sehr lichthungrig sind, meist zuwenig. Also muss man Licht künstlich zuführen, will man im Winter Sämlinge aufziehen.

Das Gewächshaus würde ich persönlich auch abschaffen, das macht nur eine unnötig feuchte (Luft-)Atmosphäre. BMs brauchen das nicht. Feuchte Füße, trockener Kopf lautet das Motto.

LG
Michael
Gespeichert

Martin

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #4 am: 07-Dezember-2010, 17:36 »

Guten Abend!

Vielen Dank für den Tipp mit der Pflanzenlampe. Habe soeben eine bestellt.
Ich werde, sobald die Lampe da ist einen neuen Versuch mit der Lampe starten und natürlich über die Ergebnisse berichten.

Viele Grüße

Martin
Gespeichert

Wayne

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1628
    • die Mammutbaumschule
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #5 am: 08-Dezember-2010, 17:17 »

Hallo Martin!

Wie gehts dem Berg- und dem Küstenmammutbaum? Deine 500 Samen sind unterwegs......

Gruß Wayne
Gespeichert
die Väter des Waldes sterben stehend

Martin

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #6 am: 08-Dezember-2010, 19:21 »

Hallo Wayne,

danke für den schnellen Versand der Samen...

Dem Berg- und Küstenmammutbaum gehts bis jetzt noch sehr gut. Zur Vorsorge hab ich den Küstenmammutbaum aber in ein Winterschutzflies eingepackt.
Bei uns hat es schon über eine Woche Dauerfrost mit mehreren Nächten unter minus 15 Grad gehabt. Nachdem beide noch keine Schäden zeigen, bin ich zuversichtlich, sie nächstes Jahr beim Wachsen zuschauen zu können.

Teilst du auch die Meinung von Michael, Andreas und Walter, eine Tageslichtlampe zu benutzen, bzw. wie sind deine Erfahrungen zu Winteraussaaten?

Gruß Martin
Gespeichert

Wayne

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1628
    • die Mammutbaumschule
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #7 am: 09-Dezember-2010, 09:59 »

Hallo Martin,

Ich glaube das das Licht eine eher untergeordnete Rolle spielt, ich denke eher das die Luft durch das Heizen im Winter zu trocken ist....du könntest versuchen, die Pflanzen nach der Keimung in einen kühleren Raum zu stellen (Schlafzimmer)

gruß Wayne
Gespeichert
die Väter des Waldes sterben stehend

Bergbauer

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 383
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #8 am: 09-Dezember-2010, 18:16 »

Hi Martin,

etwas Licht spielt schon eine Rolle und wenn es nur hilft das die kleinen nicht vergeilen, also das sie beim suchen nach Licht nicht einen so langen Hals bekommen und dadurch kaputt gehen.

Um die Jahreszeit arbeite ich immer mit einer Pflanzenlampe bzw. einer Tageslichtröhre. Die Kleinen die näher am Licht sind wachsen sichtbar weniger in die Höhe als diejenigen die am Rand stehen und weniger Licht abbekommen. Auch wenn sie am Fenster stehen, sie strecken die Hälse nicht nach dem "echten Tageslicht" sondern zur Lampe die mittels Zeitschaltuhr 16 Stunden am Tag an ist. Zu kalt und zu feucht bedeutet auch wieder die Gefahr das die Erde anfängt zu schimmeln (daher auch der Tipp oben trocken unten feucht).

Gruß, Herbert
Gespeichert

Odysseus

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #9 am: 09-Dezember-2010, 18:29 »

Hi Martin,

"To everything - turn, turn, turn,
There is a season - turn, turn, turn,
And a time for every purpose under heaven.

A time to be born, a time to die,
A time to plant, a time to reap,
A time to kill, a time to heal,
A time to laugh, a time to weep.

To everything - turn, turn, turn,
There is a season - turn, turn, turn,
And a time for every purpose under heaven..."


Viele Grüße :-)
Walter
Gespeichert

Martin

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #10 am: 12-Dezember-2010, 18:14 »

Guten Abend,

erste Berichterstattung mit der Tageslichtlampe (125 Watt)

Ich habe die Lampe am Freitag in Betrieb genommen. Seitdem hat es keine weiteren Ausfälle mehr gegeben. Es kann aber auch daran liegen, dass die schwachen schon vor Inbetriebnahme der Tageslichtlampe eingegangen sind. Die lebenden Pflanzen richten ihre Kronen in Richtung Lampe aus und machen einen gesunden Eindruck. Die lebenden, welche noch ihre Samenhülle auf den ersten Nadeln haben, machen auch einen kräftigen Eindruck und richten sich auch in Richtung Lampe aus.

Bin gespannt wie es weiter gehen wird. Vielleicht hat die Lampe wirklich einen Nutzen...
Gespeichert

Martin

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #11 am: 20-Dezember-2010, 19:56 »

Hallo,

heute möchte ich folgendes berichten:
wie beschrieben sind von meiner Aussaat (75 Samen) ca. 50 Prozent gekeimt. Von diesen 50 Prozent, also knapp über 25 Pflanzen sind heute noch 15 übrig. Seit Inbetriebnahme der Tagelichtlampe ist kein Bäumchen mehr eingegangen - bis ich vor 2 Stunden die Bäume gegossen habe. Dabei musste ich nämlich feststellen, dass 2 Bäumchen, welche es nicht geschafft haben sich von der Samenhülle zu befreien, beim Gießen umgefallen sind. Sie machten äußerlich jedoch -bis auf die noch vorhandene Samenhülle- einen sehr vitalen und robusten Eindruck.
Ich zog die beiden Pflanzen vorsichtig aus der Erde und stellte fest, dass die Wurzel stark verkümmert war. Ab ca. 3 Millimeter unterhalb der Erdoberfläche verlor sie kontinuierlich an Dicke.
Normalerweise sind die Wurzeln meiner Pflanzen in diesem Alter so dick wie der Stamm und mindestens so lang wie die Pflanze selber, eher noch um einiges länger. Bei den 2 Umgefallenen war die Wurzel jedoch weit kürzer als die Pflanze selber.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Pflanzen vertrocknet sind. Die Erde war nämlich immer schön feucht, aber nicht nass.

Kann sich jemand vorstellen was das Problem gewesen sein könnte? Die nach knapp einem Monat immer noch vorhanden gewesene Samenhülle?

Ich hab die Pflanzen von der Samenhülle befreit, wieder eingepflanzt und ordentlich eingegossen. Vielleicht werden sie ja noch was.

Von den jetzt noch übrigen 13 Pflanzen hatten immer noch 5 die Samenhülle auf den Nadelspitzen. An der Spitze der Krone bilden sich bei den meisten schon die nächste Nadelreihe. Ich hab bei allen die Samenhülle entfernt. Bei allen sind dabei jedoch die Nadelspitzen abgerissen und blieben im Innern der Hülle. Mal schauen ob sie trotzdem durchkommen.

Viele Grüße

Martin
Gespeichert

ac-sequoia

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1508
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #12 am: 20-Dezember-2010, 20:37 »

Abend Martin.

Also es kommt hin und wieder vor, dass die Keimlinge es nicht schaffen, sich aus der Samenhülle zu befreien. Das die Wurzel so verkümmert ist, hat denke ich was damit zu tun. Kein Blattwerk bzw Nadeln = keine Fotosynthese = keine neue Biomasse. Ausserdem spielt das Wachstumszentrum der Pflanze an der Spitze, eine große Rolle auch für die Ausbildung der Wurzeln. Verschiedene Hormone wie Auxin und Cytokinin, bilden Spieler und Gegenspieler und so beeinflussen sie sich auch gegenseitig.

Wenn bei Keimlinge die Samenhülle nicht abwerfen, helfe ich immer so schnell wie möglich nach. Oft hilft es aber auch, die Samenhülle Abends mit einem Wassertropfen anzufeuchten und in der nacht packt es der Sämling dann selber.

Gruß
Andreas
Gespeichert

Martin

  • Gast
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #13 am: 25-Dezember-2010, 22:36 »

Ich wünsche allen Mammutbaumfreunden schöne Weihnachten!

... und möchte Euch zu meiner Aussaat folgendes berichten:

heute habe ich 2 Ausfälle zu verzeichnen. Bei der Betrachtung der verendeten Pflanzen ist mir folgendes aufgefallen: die Pflanzen machten oberhalb der Erdschicht einen kräftigen und vitalen Eindruck. Direkt an dem Punkt an dem der Stamm zur Wurzel übergeht, war der Stamm verrottet, sodass die Pflanzen einfach umgefallen sind. Die Wurzel war dabei nur noch zum Teil mit dem Stamm verbunden. Zudem waren die Wurzeln wie bei den bereits berichteten Ausfällen sehr mickrig und dünn. Jedoch haben sich die Pflanzen noch mitsamt der Wurzel aus der Erde ziehen lassen. 
Hat von Euch jemand eine Ahnung von was die Symptome kommen können? Ist es vielleicht ein Pilzinfektion oder einen Insektenbefall? Oder ist der Aussaatzeitpunkt aufgrund der schwachen Sonnenkraft einfach ungeeignet? Bringt die Tageslichtlampe vielleicht doch nichts?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Gespeichert

steffen129

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 799
  • Steffen
Re:Hilfe! Bergmammutbäume "verwelken"
« Antwort #14 am: 26-Dezember-2010, 09:35 »

Hallo Martin

erstmal auch noch schöne weihnachte. nach meinen erfahrungen ist das wie du schon selbst vermutest mehreres. es ist das subsrat und das licht. und das zimmerklima. vieleicht üerleben ja welche.
anzuchterde ist für BMs  ungeeignet.

erfolgwünschenden gruß
Gespeichert
Steffen der Waldfreund aus Thüringen
 

Seite erstellt in 0.061 Sekunden mit 23 Abfragen.