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2.500 Urweltmammutbäume vor meiner Haustüre ?
JNieder:
Liebe Community,
heute habe ich per Post einen 36-seitigen Forschungsbericht des Landes NRW aus dem Jahr 1968
erhalten.
Dieser war seinerzeit vom damaligen Ministerpräsidenten Heinz Kühn in Auftrag gegeben worden.
Titel:
"Forstliche Anbauversuche mit der Metasequoia glyptostroboides im Raum Westfalen"
Bei diesen Versuchen wurden in den Jahre 1958 bis 1959 genau 5.954 UMs auf 3 unterschiedlichen größeren Flächen
und weiteren kleineren Versuchsflächen in NRW gepflanzt.
Zu meiner Überraschung sind 2.500 UMs in Ammeloe gepflanzt worden,
wobei man wissen sollte, dass die Bauernschaft Ammeloe heute zur Stadt Vreden gehört. :)
Das ist von mir aus nur 6 Km entfernt. :-X
Von diesen 2.500 UMs wurde 2.350 auf eine Kahlfläche und 150 Stück auf eine Schirmfläche gesetzt.
Die Pflanzen ware ca. 15 cm hoch und wurden im 2X2 m Verband gepflanzt.
Von den 2.350 Pflanzen lebten nach einem Jahr nur noch 60 ! (= 2,6% Überlebende)
Von den 150 Pflanzen jedoch nach einem Jahr noch 116 ! (= 77,3% Überlebende)
Das ist jetzt über 50 Jahre her - da muß doch noch was stehen ? !!! :)
Die Untersuchungen gehen penibel und detailliert auf die unterschiedlichen Bodenverhältnisse und Witterungsbedingen ein.
Das würde aber hier zu weit führen.
Wer Interesse an diesem (insgesamt sehr interessanten) Bericht hat, kann sich gern bei mir melden.
Hänge mal auszugsweise 2 Doppelseiten hier an.
Auf jeden Fall bin ich in den nächsten Tagen in Ammeloe (und unserem Stadtarchiv) auf Spurensuche, ;D
da der genaue Standort nicht angegeben wurde.
Findiger Gruss in die Runde
Jochen
ac-sequoia:
Hallo Jochen,
tolle Entdeckung!
Da werden mit Sicherheit noch welche von stehen.
Außer man hat das Holz geerntet ;)
Bin gespannt was du noch auffindest.
Gruß
Andreas
JNieder:
Liebe Community,
in den letzten 3,5 Wochen war ich fleißig auf der Suche nach den damaligen Anbauflächen.
Will hier gar nicht aufzählen,
welche Behörden von Stadt, Kreis und der Bezirksregierung ich damit bemüht habe. ;D
Dazu kamen sehr viele Privatleute, pensionierte Bürgermeister, Förster und Jäger,
unsere Biologische Station Zwillbrock, unser Heimatverein und einige andere mehr.
Viele Hinweise verdichteten sich auf ein ganz bestimmtes Gebiet.
U.a. scannte ein Herr der Bauaufsicht vom Kreis Borken für mich eine große,
zusammengesetzte Luftaufnahme aus dem Jahr 1965,
mit Markierungen einiger evtl. in Frage kommenden Flächen.
Dann erhielt ich von der Bezirksregierung Münster, Dezernat 33 (zuständig für Ländliche Entwicklung + Bodenordnung)
eine weitere Karte mit Hinweisen auf weitere Flächen und mögliche Ansprechpartner.
Sehr viele meiner Gesprächspartner waren überaus stark interessiert und fanden meine Suche spannend. Daher auch die große, immer noch anhaltende Hilfsbereitschaft.
Unsere Internetseite bekam zudem vielfaches Lob.
Heute wurde ich endlich fündig, zumindest teilweise. :)
Ein betagter Forstmeister (70+x Jahre) gab mir heute einen ersten entscheidenden Hinweis.
Ich machte mich quasi sofort auf den Weg und hielt mich an seine Anweisungen,
die mich tatsächlich zu den Bäumen führte.
So fand ich nun heute einen kleinen Restbestand der oben erwähnten "Schirmfläche".
Genau noch 20 UMs zählte ich für`s Erste, inmitten von Fichten, Eichen und Douglasien.
Dünne, schlanke, aber hohe Burschen - mitten im tiefen Wald.
BHD`s zwischen 20 und 40 cm. Sehen nicht nach einem Alter von 51 Jahren aus.
Also leben von den ursprünglichen 150 Bäumen heute noch mindestens 20.
Werde im Frühjahr nochmals hingehen und wiederholt zählen,
wenn`s nicht so kalt ist und nicht so viel Schnee liegt.
Nun fehlen mir noch die anderen übriggebliebenen Bäume auf der damaligen Kahlfläche, die ich noch nicht gefunden habe.
Das dürfte sich wahrscheinlich etwas schwieriger erweisen,
da von den 1959 gepflanzten 2.350 Bäumen nach 2 Jahren nur noch 60 lebten.
Ich geb nicht auf.
:D
Weitersuchender Gruss
Jochen
xandru:
Hallo Jochen,
Ich finde das einen fantastischen Fund, dem du da mit Hartnäckigkeit und Spürsinn aufgestöbert hast. Einige Exoten scheinen ja im Umkreis von 52.072103,6.780891 zu stehen. Aber das ist ja nicht „mitten im tiefen Wald“.
Es bleiben also Geheimnisse 8)
Wolfgang
Zinnauer:
Hallo Jochen,
ein wirklich interessanter Fund. Kannst Du vielleicht die Standortverhältnisse etwas näher beschreiben?
LG
Michael
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