Liebe Mammutbaumfreunde,
wie schon hier (Arboretum Piesberg=
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3833.0 )
im Forum kurz angedeutet habe,
bin ich am Mittwoch auch noch noch zum Schloß Hünnefeld bei Bad Essen gefahren.
http://www.schloss-huennefeld.de/Wollte mich dort aber nicht lange aufhalten,
sondern nur den angeblich großen BM schnell noch ablichten und vermessen.
Das kam aber dann doch ganz anders.
Der Schloßpark ist Privatbesitz und nur an Wochenenden gegen einen Eintrittsobulus der Öffentlichkeit zugänglich.
Habe jedoch nicht locker gelassen
und
mich dort im Eingangsbereich befindlichen kleinen Cafe durchgefragt.
Ich wollte ja schließlich nicht den ganzen Weg umsonst gemacht haben.
Irgendwie stand ich plötzlich in der dortigen Küche
und
geriet an eine ältere, sehr nette Dame.
Ich schilderte mein Anliegen und die Dame war offensichtlich zuständig und
bot sich auch sofort freundlich an,
mich in den Schloßgarten zu begleiten und mir den Mammutbaum zu zeigen.
Als wir die ersten 10-15 m hinter uns hatten,
begegnete uns - aus Richtung des Parks kommend - ein sehr gepflegter älterer Herr.
Die Dame stellte ihn als ihren Ehemann vor und erklärte ihm, was ich wollte.
Auch er war interessiert und begleitete uns einfach.
Also maschierten wir plaudernd zu dritt in den Schloßgarten.
Mein erster Blick fiel auf einem UM,
der am Anfang des Schloßgrabens stand und ließ einige Sätze dazu fallen.
"Nein", bekam ich zur Antwort, "das ist eine SZ."
Als wir den Baum erreichten, konnte ich dem Ehepaar dann anhand der Nadeln erklären,
dass es doch ein UM ist.
Man war nun etwas verwundert, wo man doch glaubte,
dort seit 20 Jahren eine SZ stehen zu haben.
Dann wanderten wir durch den sehr weitläufigen Garten in Richtung des großen BMs.
Wir sprachen über die vielen verschiedenen Baumarten,
welche unseren Weg säumten.
Ganz nebenbei frage ich auch, ob meine beiden Begleiter hier in der Nähe wohnten.
"Ja, dort drüben" und zeigten auf das Wasserschloß.
Upps – die nächste Überraschung folgte gleich auf dem Fuße: Meine Begleiter waren
Baronin Lene Freifrau von dem Bussche-Hünnefeld und
Baron Bent Freiherr von dem Bussche-Hünnefeld höchstpersönlich.
Mich freute dies um so mehr, dass sich die beiden trotzdem soviel Zeit für mich nahmen,
obwohl ich völlig unangemeldet dort auftauchte.
Als wir den großen BM erreichten, war ich schon sehr beeindruckt von diesem Riesen.
Die Baronin half mir beim Messen und wir ermittelten zunächst
einen
DBH von satten
2,22 m. Die
Höhenmessung ergab
31,08 m.
In einer geschätzten Höhe von ca.20m ist ein Zwieselwuchs erkennbar,
welche inzwischen dem Baum eine schöne, gleichmäßige Doppelspitze bescherte.
Folgendes wäre für uns eine Sensation:Der Baron ist sich fast sicher, dass dieser Baum
schon im Jahr 1840 gepflanzt worden sei,
da einer seiner Vorfahren (Clamor August) in diesem Jahr umfangreiche,
exotische Anpflanzungen im Park vornehmen ließ.
Der BM war auch dabei und wurde entweder von dem vorbenannten C.A. oder
von einem anderen damaligen Familienmitglied aus Kalifornien mitgebracht.
Hier kann man einiges nachlesen:
http://www.badessen.de/staticsite/staticsite.php?topmenu=35&menuid=83Die Baronin versprach mir,
dies in alten Schriftstücken und Pflanzplänen für uns aus dieser Zeit zu recherchieren.
Alle original Unterlagen sind jedoch aus versicherungstechnischen Gründen
im Bad Essener Stadtarchiv gelagert.
Das könnte daher etwas dauern. Aber wir vereinbarten, in Verbindung zu bleiben.
Auch weil sie
jetzt (nachdem sie von mir erfuhren, dass es noch eine dritte MB-Art gibt)
gern auch noch einen Küstenmammutbaum pflanzen möchten und
für eine Bezugsquelle dankbar wären.
Warten wir`s also ab !
Nach der Datenerfassung und bevor es weiter durch den Schloßpark ging,
machten wir noch eine kleine Fotosession.
Etwa 20 m in der Nähe des Riesen stand ein weiterer 25-30-Meter-Gigant und
ich wurde gefragt, was das wohl für ein Baum wäre.
Sie selbst wußten es tatsächlich nicht.
Da die untersten Zweige erst in 5m-Höhe hingen, mußte ich näher herangehen.
Siehe da, eine alte, stolze SZ.
Nachdem beide schon ziemlich am Parkeingang ihre geglaubte SZ "verloren" hatten und
gegen einen UM tauschen mußten,
hatten sie nun tatsächlich eine gewaltige, mindestens 100-jährige Sumpfzypresse
in ihrem Garten stehen und wußten es nicht einmal.
So wurde ich zu ihrem Held !
Bevor wir dann noch zu einem kleinen, kugeligen BM kamen,
führte uns der Weg an einem fast 22m hohen Tulpenbaum vorbei.
Der hatte, was ich in dieser Größe noch nie gesehen hatte, eine enorm ausladende Krone.
Die Blütezeit war jedoch leider schon vorbei.
Interessant war auch ein Baum, der gleichzeitig drei verschiedene Blattformen hat.
Den Namen
Sassafrasbaum hatte ich zuvor nie gehört.
Nun ja, auch mein Besuch ging dem Ende zu.
Zu sehen gibt es dort aber außer diesem schönen englischen Landschaftspark
noch sehr viel mehr:
Z.B. ist, natürlich neben dem schönen Wasserschloß,
ein alter, gemauerter Taubenturm und ein eigenes Museum ebenfalls vorhanden.
Auf eine meiner letzten Fragen hin, wie groß das gesamte Areal sei,
was sich nicht nur auf den Park beschränkt, meinte der Baron bescheiden:
‚Es sei alles zusammen nicht allzugroß, nur ca. 530 Hektar,
es gäbe ja viel größere Anwesen’.
Da habe ich dann nichts mehr zu sagen können.
Die gemeinsame Verabschiedung nach knapp 2 Stunden war überaus freundlich.
Es war insgesamt ein schöner und interessanter Tag, kurz:
Ein original
Gute-Laune-Tag !
….. und nun noch einige Bilder dazu.
1. Gruppe: