Liebe Freunde des badischen Hütten-Mammuts,
In Hubertshofen schüttelten wir nach dem Fotografieren des
Gärtnereibaums den Staub bzw. Ackerdreck der
freilaufenden Mammuts im Gäu nicht nur von unseren Füßen, sondern auch von den Auto-Fußmatten auf eine Obstwiese. Dies sah im Vorbeifahren ein pflichtbewusster Mensch im SUV mit Anhänger, er hielt an und stellte uns zur Rede. Zuerst dachte ich, das sei diese übereifrige Sorte Grundstückseigentümer, die um jeden Preis verhindern will, dass ihr Hab und Gut abgelichtet wird und dabei auch vor selbstherrlichem Blockwartgehabe nicht zurückschreckt. Das hat wahrscheinlich in dieser
Community jeder schon einmal erlebt.
Auf dem Land ist man nämlich allein durch seine Anwesenheit schon verdächtig… Meist hilft es allerdings, die Rede sofort auf Mammutbäume zu bringen – dann gilt man zwar vielleicht als Irrer, aber auf jeden Fall als harmlos.
Aber das hier war ein ganz netter Einheimischer, den wir leicht überzeugen konnten, dass wir dort keinen Kleinwagen-Großputz veranstalteten. Und es war der Förster!
Solche Gelegenheiten muss man nützen und gleich nach anderen interessanten Mammutbäumen hier in der Gegend fragen. Und tatsächlich eröffnete er uns, dass er im angrenzenden Wald vor wenigen Jahren zwei oder drei Mammutbäume gepflanzt habe, die mittlerweile so um die drei Meter groß seien. Wir waren begeistert und wollten sofort hin. Noch einmal Misstrauen: Dorthin führe nur ein Waldweg, wir dürften dort nicht hinfahren und er habe jetzt leider keine Zeit uns zu begleiten.
Als wir klar gemacht hatten, dass wir da natürlich zu Fuß hin wollten (ich wusste ja, dass es in jeder Richtung keine Straße gibt), beschrieb er uns, dass wir bei der Kirche parken könnten und von dort vier Kilometer immer dem Weg folgen sollten. Erst komme eine kleine Hütte, dann eine große. Und an der großen Hütte stehen die Bäume.
Zu meiner Überraschung waren die vier Kilometer bereits nach 25 Minuten Fußmarsch um und wir standen an der Lichtung mit Hütte. Zwei Bäumchen stehen im hohen Gras westlich der Hütte (beide Bilder zeigen beide); der dritte steht am Nordrand der Lichtung. Der Ostrand gehört bereits zu einer anderen Gemeinde, aber die Bäume stehen tatsächlich noch auf Donaueschinger Gebiet. Und sie sind bereits deutlich höher als zwei bis drei Meter.
Ich hätte die Höhenlage auf etwa 700 Meter geschätzt; aber laut topographischer Karte sind es knappe 870, laut Google Earth gute 870 und laut
Earth Tools sogar über 880 Meter.
Damit kommen diese Bäumchen hier im Mammutbaumregister etwa auf Platz 5 der höchstgelegenen Mammutbaum-Standorte in Deutschland!
Berichtende Grüße,
Wolfgang