Auffallend ist der unterschiedliche Wuchs. Links das normale BM-Kronenbild, sehr dicht geschlossen und gleichmäßig. Da hier kein Raketenwuchs (spitzer Wipfel) vorliegt, ergibt sich....was?....ein perfekter, brandneuer, grüner Ohrenstöpsel...
Rechts dann eher locker und mit einigen Löchern, die jedoch nicht durch Schäden enstehen. Der unruhige Habitus resultiert nur aus den hängenden Zweigen an den Ästen. Auch der Wipfel wirkt dadurch etwas struppig und nicht harmonisch rund wie bei seinem Nachbarn. Sozusagen ein leicht ramponierter Ohrenstöpsel...
Für mich ist das eine genetische Vorstufe zum Pendulum-Bergmammut. Da man diesen Habitus sehr häufig antrifft, taucht also auch das Pendulum-Gen in der genetischen Ausstattung vieler Bergmammutbäume auf. Nicht immer setzt es sich durch. Und nur wenn es sowohl beim Mutter- und beim Vaterbaum dominant vorhanden ist, besteht wohl die Chance, dass ein echter BM-Pendulum ensteht. Das ist glücklicherweise sehr selten, denn überlebensfähig sind diese Bäume in der freien Natur eher nicht. Es existiert in der Sierra Nevada nur ein einziger bekannter BM-Pendulum. Und darum sind sie (und ihre Genkombi) ja auch so selten. In der Natur hat schließlich alles ihren Sinn...
Hier noch 'mal zwei Einzelbilder. Die Baumhöhen liegen nahezu identisch bei 17 bzw. 16,5 Metern, wobei der linke Baum anscheinend nach einem Wipfelverlust vor mindestens 5 Jahren einen neuen Wipfel gebildet hat. Womöglich wäre er sonst einige Meter höher als sein (leicht hängender) Nachbar. Dieser hat dafür den dickeren Stamm zu bieten (BHD 0,82 zu 0,91m).
Ich rechne außerdem immer gerne das Verhältnis von Höhe zu BHD aus. Das pendelt sich bei frei und solitär wachsenden BMs oberhalb von etwa 10-15 Jahren ungefähr im Bereich von 1:10 (extremer Zwerg) bis 1:30 (sehr schlanker Wuchs, an der Grenze zum Wald-BM) ein.
Rein mathematisch und auch von der Häufigkeit her, liegt also das durchschnittliche Verhältnis bei 1:20.
In unserem Fall haben wir also zwei relative Normalo-BMs (1:21 und 1:18), wobei die ID 17841 auf Dauer wegen ihres relativ schlanken Stammes in Richtung 1:25 tendieren könnte. Die ID 17483 könnte sich jedoch auch näher bei 1:15 einordnen, denn das Höhenwachstum erwarte ich eher unterdurchschnittlich im Vergleich zum Durchmesserwuchs des Stammes.
Gut also, dass die Kollegen fast bei mir vor der Haustür stehen. Da kann ich regelmäßig nachschauen, ob sie sich an meine Vorgaben halten...
Ich hoffe, ich langweile euch nicht zu sehr mit meinen Mittelstufengenetik-Exkursen, aber ihr wisst schon, Sequoianoia im weit fortgeschrittenen Stadium. Machse nix...