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Rote Nadeln - wer kann helfen?

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liluz:
Von einem Mammutbaumbesitzer aus dem Saarland (Friedrichsthal) erreichte mich eine Anfrage bezüglich roter Nadeln - vielleicht kann jemand helfen, hat ein ähnliches Krankheitsbild bei einem Mammutbaum gesehen?

Der Baum (Sequoiadendron giganteum, nach den Angaben des Besitzers ca. 100 Jahre alt) bekam im letzten Jahr teilweise rote Nadeln (siehe Bilder).

http://www.mbreg.de/4images/details.php?image_id=1441
http://www.mbreg.de/4images/details.php?image_id=1184


--- Zitat ---Ich sprach über dieses Thema bereits mit einigen Baumbesitzern, die dies auf Wasser- oder Lichtmangel zurückführen würden, aber vielleicht können wir an dieser Stelle mal die Erfahrungen austauschen? Besten Dank!
--- Ende Zitat ---

liluz:
Von Bernhard kamen heute per Email folgende Hinweise zum Thema, die ich nicht vorenthalten möchte:

--- Zitat ---Im Spätsommer jeden Jahres färben sich bei Sequoiadendron immer die ältesten Nadeln von anfangs gelb bis später rot und fallen im Herbst braun zur Erde,ein natürlicher Vorgang also.
Anderenfalls handelt es sich um Nährstoffmangel (bei jungen Bäumen hilft Bittersalz und viel Feuchtigkeit) oder um Trockenheit.Bei großen Exemplaren kann es auch eine Beschädigung der Wurzeln durch z.B. Bodenverdichtungen verursacht durch Autos oder Baumaschinen als Ursache haben.

Gute Besserung und ein langes Leben allen MAMMUTS wünscht Bernhard
--- Ende Zitat ---

Towa:
Ich hoffe, der Mammutbaum lebt noch und ich hoffe, ihm ist zu helfen.

Ich habe selbst einen in meinem Garten an der Ostsee, vor 5 Jahren ausgepflanzt als 1,50 hoher Sequoiadendron giganteum (beim Kauf 2 Jahre zuvor wurde mir ein Alter von 8 Jahren gesagt). Bei meinen Eltern in der Pfalz steht der gleichaltrige "Bruderbaum" im Garten, der innerhalb kurzer Zeit nach dem Auspflanzen schwächelte und diese Symptome zeigte. Gegen meinen, der sattgrün und blickdicht war, war dieser sparrig, und zeigte Nadeln, die schnell feuerrot wurden.
Mein Vater spritzte Euparen und zumindest ist der Baum am Leben geblieben.

Vorletztes Jahr zeigte mein Baum diesselben Symptome, Anfangs sehr dezent, im Somemr zunehmend. Ich habe dann auch 2x mit Euparen gespritzt und es wurde besser. Im lezten Somemr kam dann eine rapide Zunahme der Symptome, er verkahlte stellenweise sogar und weil der grüne Neuaustrieb sogar am Stamm innerhalb kruzer Zeit rostrot wurde, habe ich mit dem hiesigen Pflanzenschutzamt Konkakt aufgenommen.

Die Analyse einer Probe ergab einen Schwächepilz namens Pestalotiopsis sp., ein ubiquitär vorkommender Erreger, der geschwächte Nadelgehölze, bevorzugt Zypressen, Wacholder und Lebensbäume befällt. Beschreiben ist er nicht groß, da man diese im Allgemeinen billigen Gehölze einfach ersetzt. Schwächepilze aller Art seien in 2005 sehr häufig gewesen, weil es bei uns Ende März noch stärkere Fröste gegeben hatte. Sie empfahl mir, den Baum als Sonnenschutz von Januar bis März wieder in ASchilfmatten einzupacken (bei einem 100jährigen natürlich nicht möglich).
Die Biologin empfahl mir gleich zu Beginn der Vegetationszeit (bis die Aanalyse da war, war es Spätherbst) möglichst wöchentlich ein Fungizid zu spritzen, Euparen im Wechsel mit Teldor oder einem anderen sporenabtötendem Mittel  zu spritzen. Im Erwerbsanbau gibt es noch wirkungsvollere Mittel, da kommt man aber als Laie nicht ran.
Da mir mein inzwischen 3m hoher Baum sehr ans Herz gewachsen ist, werde ich im Frühjahr eine Gärtnerei konsultieren und die ggf. beauftragen.

Ich kann nach meiner Erfahrung nur unbedingt raten, diese Pflanzenschutzämter zu befragen, Hilfsbereitschaft war riesig und gekostet hat das 10,- Euro.

liluz:

--- Zitat von: "Towa" ---Ich hoffe, der Mammutbaum lebt noch und ich hoffe, ihm ist zu helfen ...
--- Ende Zitat ---
Hallo Towa,
vielen Dank für Deine ausführlichen Hinweise! Ich werde den Besitzer mal bzgl. des Baum-Zustandes kontaktieren, vielleicht kann er uns auch von seinen Erfahrungen berichten. Beste Grüsse - Lutz

Odysseus:
Im Spätsommer jedes Jahres färben sich bei Sequoiadendron immer die ältesten Nadeln von anfangs gelb bis später rot und fallen im Herbst braun zur Erde, ein natürlicher Vorgang also.
Anderenfalls handelt es sich um Nährstoffmangel (bei jungen Bäumen hilft Bittersalz und viel Feuchtigkeit) oder um Trockenheit. Bernhard.

Hi Bernhard,
habe diese Erfahrung auch gemacht bei etwa 20 Jahre alten Sequoiadendron giganteum.
Ich gebe trotzdem jedes Jahr etwas Bittersalz und wässere auch schon mal, wenn der Sommer, wie 2003, extrem trocken ist.

Grüße
Odysseus

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