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Autor Thema: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn  (Gelesen 27623 mal)

Waldläufer

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #15 am: 11-April-2010, 19:41 »

Hallo Micha,
es war ja schon ein paarmal im Forum der Tenor ob nicht doch der Küstenmammutbaum auch unter hiesigen Verhältnissen den Bergmammutbaum
dauerhaft überwachsen könnte. Zweifellos legt der Küstenmammutbaum in den ersten 50 Jahren auf zusagenden Standorten ein rasantes Tempo vor.
Aber der Küstenmammutbaum stellt auch deutlich höhere Ansprüche an klima u. Boden als sein Vetter.
In den Mittelmeerländern werden Höhen um 40m auch nur an sehr günstigen regenreichen Standorten erreicht.
Interessant vielleicht noch der Vergleich auf den britischen Inseln:
entnommen "Conifers in the British Isles" Stand 1970 hört sich zwar überholt an an der Tendenz hat sich wohl nichts geändert
Redwoods sind hier weitverbreitet.
Höchster Redwood                  N.Devon                138feet    =42m          100-110jährig
Höchster Gebirgsmammutb.      Taymouth Castle      157feet    =47,8m       116 jährig
                                                       VG        Bernt
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Mick Rodella

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #16 am: 11-April-2010, 23:54 »

Hallo Bernt,

natürlich kann man über den zukünftigen Zuwachs von Top-KM an guten Standorten nur spekulieren. Das Frostproblem bleibt ja.

Zitat
Aber der Küstenmammutbaum stellt auch deutlich höhere Ansprüche an klima u. Boden als sein Vetter. In den Mittelmeerländern werden Höhen um 40m auch nur an sehr günstigen regenreichen Standorten erreicht.

Vielleicht ist es für uns nicht so entscheidend, wie der KM südlich der Alpen klarkommt, aber nach allem was ich bisher gelesen/gefunden habe, steckt der KM Trockenphasen im Sommer wesentlich besser weg als der BM und braucht wohl grundsätzlich weniger Feuchtigkeit als man aufgrund der Bilder und Daten aus den kalifornischen Nebelwäldern im Kopf hat.

Du kennst vielleicht auch das Beispiel Reggello (laut meinen Informationen ca. 650 mm durchschnittlicher Niederschlag/Jahr, im Juli 38 mm). Ich vermute, neben den gesunden KM hat es mal mehr BM gegeben, die übrigen sehen nicht sehr gut aus:

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3401.0

Auch im Nationalarboretum des Barres/Frankreich, Nogent-sur-Vernisson, vertrocknen BM und Zeder (!). Die großen Küstenmammuts machen anscheinend keine Probleme. Laut Walter ebenfalls 650 mm Niederschlag/Jahr, die Bodenverhältnisse gruselig:

http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1877.0

Zur Maximalhöhe: der höchste Baum in Italien überhaupt soll ein 50-m-Redwood im Parco Burcina, Pollone sein. Üblicherweise wachsen in Portugal unweit der Küste die höchsten Exoten Europas, auch aus Frankreich gibt es Berichte von 50 - 55 m hohen Exemplaren.

Britische Inseln: möglicherweise ist der KM in den Bodnant Gardens/Wales heute höher als 145 ft/44 m (Messung von 1990). Der BM liegt da weit vorne: im Diana’s Grove, Pitlochry/Schottland soll einer mit knapp 60 m Höhe stehen.

LG Micha
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Wayne

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #17 am: 12-April-2010, 08:17 »



Vielleicht ist es für uns nicht so entscheidend, wie der KM südlich der Alpen klarkommt, aber nach allem was ich bisher gelesen/gefunden habe, steckt der KM Trockenphasen im Sommer wesentlich besser weg als der BM und braucht wohl grundsätzlich weniger Feuchtigkeit als man aufgrund der Bilder und Daten aus den kalifornischen Nebelwäldern im Kopf hat.

Du kennst vielleicht auch das Beispiel Reggello (laut meinen Informationen ca. 650 mm durchschnittlicher Niederschlag/Jahr, im Juli 38 mm). Ich vermute, neben den gesunden KM hat es mal mehr BM gegeben, die übrigen sehen nicht sehr gut aus:


Hallo Micha, hallo Bernt: vielleicht liegt das daran, das der KM die Nachtfeuchte im Sommer über die Nadeln verwerten kann?

Gruß Wayne
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die Väter des Waldes sterben stehend

Waldläufer

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #18 am: 12-April-2010, 22:41 »

Hallo,
nur ums mal klarzustellen - ich hätte natürlich nichts dagegen wenn die Redwoods hierzulande den G.- Mammutbaum noch in den Schatten stellen würden.
Aber ich glaube es ist bekannt daß ich eher den Fakten u. Erfahrungen anhänge als den Hoffnungen.
Micha, Regello liegt 30km von Florenz weg-dieses hat 900mm/J. Groß anders wirds in Regello auch nicht sein. Bei Parks muß man etwas aufpassen, denn es
wird oft zusätzlich gewässert. Die Frage ist was kann bei durchschn. Lagebedingungen bei bestimmten Niederschlägen an Höhenleistung erreicht werden.
In Weinheim Bsp. nur700mm/J aber sehr feuchte Hangmulde - verfälscht die Gesamtlage. Les Barres welche Höhe wird erreicht?
Grundsätzlich kann Redwood in niederschlagsärmeren Lagen gedeihen wenn zusätlich Nebel u. oder hoher Tauniederschlag. Bodenverhältnisse ebenfalls
entscheident. Bin im Jededia Smith St.P. hangaufwärts gelaufen bis Redwood aufgrund felsigem Boden recht schnell in Kiefer übergeht.
Die Randbäume sind klein u. struppig. Im Gardaseegebiet sieht man viele ausgetrocknete Gestalten.
Also keine übertriebenen Erwartungen.           
                                                             Gruß                   Bernt
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Sischuwa

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #19 am: 13-April-2010, 09:27 »

Zitat
Bei Parks muß man etwas aufpassen, denn es
wird oft zusätzlich gewässert.
...in Regello wird seit über 12 Jahren gar nichts mehr getan, und auch nichts mehr gewässert, der Park verlandet, was sehr schade ist...und trotzdem wachsen die KMs hervorragend gut...
im Gegensatz zu dem einen BM... :-\
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Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

Lukas Wieser

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #20 am: 17-April-2010, 20:43 »

An Mick Rodella: Hallo Michael!:-) Tolle Bilder und tolle Bäume, danke für den schönen Bericht!:-) *freu* Ähm, ich glaube nicht, daß besagter BM ein "Pygmaeum" ist, "Pygmaeum" wird in 50 Jahren etwa 4-5m hoch, und wächst breiter/rundlicher!:-) Ev.handelt es sich um einen "Compactum", "Compactum" wird bis 20m hoch, in der Jugendphase sehen sich "Pygmaeum" und "Compactum" zum Verwechseln ähnlich!:-) LG Lukas.
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Tuff

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #21 am: 15-März-2014, 11:15 »

Hallo, da ich gleich weg muß nur kurz: Im Bonner Garten gibt es seit 2013 (glaube ich) einen neuen Direktor, der die schon seit 3 Jahren laufende Umstrukturierung mit neuen Zielen für die Gehölzflächen fortsetzt. Habe dazu viele Fotos, mal sehen wann ich dazu komme.
In diesem Winter / Frühjahr wurde jedenfalls nochmal mächtig aufgeräumt.

Sequoia 'cantab' gibts nicht mehr, auch den BM 'pygmaeum' nicht.

In der Baumgruppe mit den beiden größten Bäumen (BM und KM) ist auch einiges weg, dafür ein schön gemachter Pfad mittendurch. Ein paar Eiben und weitere Cupressaceen sind auch gefällt worden; dafür wurden viele Raritäten (als kleine Pflanzen) hinzugefügt, wie Keteleeria oder Podocarpus.

Den großen Küsti ID1184 habe ich bei der Gelegenheit mal im Umfang neu vermessen, 365 cm (2014-03-14). Der Bleistift zeigt wo ich diesmal 130cm Messhöhe angesetzt habe. Zum Vergleich, 2009 hatte ich noch U=330cm gemessen, leider habe ich damals die Messhöhe nicht fotografiert.
« Letzte Änderung: 15-März-2014, 11:34 von Tuff »
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Tuff

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #22 am: 15-März-2014, 11:25 »

Dieser KM steht direkt angrenzend zu den Staudenbeeten, eine sehr große Fläche die im Sommer intensiv bewässert wird. In eine zweite Richtung gibt es eine waldwiesenartige Laubholzgruppe die nur im Sommer Wasserkonkurrenz bedeutet. Der direkt benachbarte große BM hingegen hat in keine Richtung eine stark bewässerte Fläche zur Verfügung, stattdessen rundherum konkurrenzstarke andere Koniferen, einschließlich einiger KM.  Dadurch erklärt sich wohl der große Unterschied in der Wuchsgeschwindigkeit (bei derzeit vergleichbarem Umfang ist der eine 1895, der andere erst 196x gepflanzt worden).

Da der Garten auf einer meterdicken sehr dichten Lehmschicht angelegt ist, unter der das Grundwasser wahrscheinlich für die meisten Bäume schwer erreichbar ist, dwürfte die Bewässerung von zentraler Bedeutung sein.
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Tuff

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #23 am: 02-April-2014, 14:06 »

Der KM #1184  (Koordinaten 50.7243  7.09255) zeigte eine Zunahme des Umfanges von rund 35 cm seit 2009-12 (2009-12: U=330  2014-03: U=365).

Den großen BM mit der ID1184 (Koordinaten 50.7243  7.09235) habe ich auch vermessen, mit 2009-12:  U=418 und 2014-03: U=440, also eine Umfangzunahme von rund 20cm.

Diese Werte sind nicht absolut zu sehen, da ich 2009 keine Fotos der Messhöhe gemacht habe und daher diesmal nicht kalibireren konnte.

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Tuff

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #24 am: 25-April-2014, 13:50 »

Übrigens habe ich inzwischen offiziell die Genehmigung bekommen, Fotos vom Garten hochzuladen. Die Bedingungen sind:

1. Keine menschliche Person ist erkennbar, also weder Mitarbeiter noch Besucher.
2. Bei Panroama-Aufnahmen können im Hintergrund Menschen vorkommen, die jedoch nicht erkennbar sind.
3. Keine Baulichkeiten oder Einrichtungen oder Beete die nicht im öffentlichen Bereich sind.
4. Die Bilder dienen keinem kommerziellen Zweck
5. An passender Stelle sollte "mit freundlicher Genehmigung der Botanischen Gärten der Universität Bonn" erwähnt werden.

Ich denke daß dies so auch für andere gilt.
« Letzte Änderung: 26-April-2014, 00:01 von Tuff »
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Tuff

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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #25 am: 25-April-2014, 23:29 »

Im Botanischen Garten von Bonn hat man jetzt auch endlich die Fontaine installiert. Sie dreht sich ganz leicht so daß Besucher bei leichtem Wind eine gute Chance auf eine winzige Prise Schauer haben. Das ganze ist ein toller Publikumsmagnet und eine ganz große Freude für die Kinder. Die großen alten Sumpfzypressen am anderen Ufer geraten dadurch bei leichtem Wind öfters in den Wassernebel.

Mit freundlicher Genehmigung der Botanischen Gärten der Universität Bonn :)
« Letzte Änderung: 03-Juni-2014, 00:11 von Tuff »
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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #26 am: 25-April-2014, 23:34 »

Sumpfzypressen im Rheinland ? Aber warum nicht, früher flutete der Rhein die Rheinebene in Mäandern und dazwischen waren ausgedehnte Sümpfe. Heute ist Wasser in der Gegend etwas Knappes und Kostbares, und genau darum ziehen die Wasserflächen des (immerhin nur winzigen) Gartens auch soviele Besucher an.

Im Rahmen des Schwerpunktes 'Nordamerikanische Wälder' werden sogar noch weitere SZ gepflanzt.
« Letzte Änderung: 03-Juni-2014, 00:09 von Tuff »
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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #27 am: 25-April-2014, 23:38 »

Possierlich !
« Letzte Änderung: 03-Juni-2014, 00:12 von Tuff »
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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #28 am: 25-April-2014, 23:54 »

Im Bonner Garten wurde in den letzten 3 Jahren viel umgebaut. Obwohl leider ein paar Kleinodien verschwanden, finde ich das neue Konzept bisher aber recht passend, viel alter Schrott wurde erneuert (damit meine ich Brücken und Wege), die Wasserflächen wurden verändert (einschließlich der Sanierung des ehemaligen Schloßgrabens, vom Umfang her fast eine Neuanlage) und der Garten gewinnt nun beträchtlich an Struktur.

Irgendwie macht es auch Spaß zu sehen wie sich Dinge verändern, ich denke das kann jeder der auf der Farm mitarbeitet nachempfinden.
« Letzte Änderung: 03-Juni-2014, 00:12 von Tuff »
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Re: Alle Jahre wieder – Besuch im BoGa Bonn
« Antwort #29 am: 26-April-2014, 00:13 »

Stammfuß vom Vater des im Winter 2012 evakuierten Sämlings (Jungbaumes). Alles mögliche wurde weggehauen, aber dieser schon x-mal totgesagte schiefe und zerrüttete Veteran steht immer noch.
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