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18xx-BM in Liebenzell?
JNieder:
--- Zitat von: Tuff am 08-November-2015, 07:53 ---....... Als dann in der akuten Phase der Mammutbaumverein (AKA Jochen und Mick wenn ich mich recht erinnere) auftrat hat das dann einen ganz eigenen Eindruck gemacht
und die Bedeutung der Bäume unterstrichen.
--- Ende Zitat ---
Jepp Michael, Du erinnerst Dich richtig.
:)
JNieder:
Heute ging ein interessanter Nachtrag zu diesem Thema ein:
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Nachgang an meine Mail vom 07.11.2015 möchte ich noch wie folgt mitteilen:
Die am Montag, den 09.11.2015, durchgeführten Recherchen haben ergeben, dass
weder der Ort Möttlingen (Ortschaftsrat, Ortschaftsvorsteherin),
noch die Stadt Bad Liebenzell (Stadtbauamt, Ordnungsamt)
noch der Landkreis Calw (Landratsamt) bzw.
die bei diesen Stellen zuständigen Personen im Vorfeld der Fällung um Stellungnahme
oder deren Meinung diesbezüglich befragt wurden.
Niemand von diesen Stellen hatte Kenntnis von dem Vorgang.
Es wurden alle Personen befragt,
welche auch nur im entferntesten verwaltungstechnisch hätten zuständig sein können.
Gegenteilige Äußerungen sind somit wohl als Schutzbehauptungen einzuordnen.
Alle befragten zuständigen Personen hatten kein Verständnis für die Fällung.
Der Baum war unter der Nummer 301 im Baumbuch der Stadt Bad Liebenzell eingetragen.
Der Baum war kerngesund.
Eine normale ordnungsgemäße Baumwartung wäre angebracht gewesen (Überprüfung der Äste),
keineswegs aber eine Fällung.
Eine Baumschutzsatzung ist in Bad Liebenzell für den Ortsteil Möttlingen nicht vorhanden.
Der Baum war (leider) nicht als Naturdenkmal geschützt.
Rein rechtlich war die private Fällung aufgrund dieser rechtlichen Rahmenbedingungen wohl zulässig,
auch wenn das Privatgelände öffentlich zugänglich ist.
Wichtig an der Stelle ist zu wissen, dass der Baum aufgrund seiner Besonderheiten
(z.B. Größe, Alter, besondere Prägung des Landschaftsbilds) jedoch naturdenkmalfähig war.
Dies bedeutet, dass wenn das Landratsamt z.B. von der Bevölkerung darauf hingewiesen worden wäre,
eine Prüfung hinsichtlich der Einordnung als Naturdenkmal mit einer Wahrscheinlichkeit von >90%
zum Erfolg geführt hätte.
In der Folge hätte dann der Landkreis für dem Baum gesorgt und eine Fällung wäre nicht mehr möglich gewesen,
unter den Umständen die vorliegend zur Fällung geführt hatten.
Dies ist ein sehr wichtiger Hinweis, welcher vielleicht andere Mammutbäume,
welche derart markant sind und sich auf Privatgrundstücken befinden, retten könnte.
Eine einfache Anfrage und ein Hinweis bei den zuständigen Behörden könnte somit vielleicht "Baumleben" retten.
Eine zusätzliche interessante Information bezüglich des Baumes mit der ID8975 ist noch,
dass der Baum damals von der Mutter desjenigen gepflanzt wurde,
welcher mit großer Vehemenz und Nachdruck die Fällung initiiert hatte.
Vielleicht spielen hier somit nicht nur mögliche finanzielle und bauliche Aspekte desjenigen eine Rolle,
sondern auch psychologische, denn er hatte täglich den Baum im Blick.
Schade, dass die wirrsten Umstände dazu führen können, dass ein so wunderschöner Baum,
der noch ein langes Leben vor sich hatte innerhalb kurzer Zeit aufgrund großen Unverstandes gefällt wurde.
Es sollte daher forciert werden, dass Mammutbäume, welche markant sind,
von den zuständigen Behörde zu Naturdenkmalen erhoben werden.
Baumschutzsatzungen sind zwar auch (zusätzlich) eine kleine Möglichkeit,
diese können aber von den Gemeinden jederzeit geändert oder aufgehoben werden.
Naturdenkmale genießen einen weitaus höheren und längerdauernden Schutz.
Mit freundlichen Grüßen
R. S.....
Tuff:
Es ist nicht leicht für eine nicht einheimische Baumart einen Schutzstatus zu begründen. Auch wenn bei großen (oft aber noch gar nicht so alten) Mammutbäumen "Schönheit" und "Publikumswirkung" offensichtlich sind, kann ein solcher Status jederzeit mit dem Argument "fremdländisch" angefochten werden.
Es gibt einen Aspekt der unanfechtbar ist: Biotopeigenschaften, und hier vor allem die Bedeutung großer (alter) höhlenreicher Bäume als Brut- oder Horstbaum. Wenn zum Beispiel in der Krone eines BM Bussarde einen Horst bauen, der später von Wanderfalken genutzt wird, oder noch besser, vom Uhu, dann steht der Wert des Baumes außer Zweifel. Ebenso wenn besonders viele oder große Spechthöhlen entstehen, die dann von Eulen zur Brut besetzt werden. Wenn die Nutzung des Baumes durch seltene Tierarten nachweislich öfter vorkommt, kann man den potentiellen Wert auch auf die ganze Art übertragen.
Wir sollten daher nach solchen Eigenschaften auch gezielt Ausschau halten.
heiquo:
--- Zitat von: Tuff am 11-November-2015, 12:18 ---
Es gibt einen Aspekt der unanfechtbar ist: Biotopeigenschaften, und hier vor allem die Bedeutung großer (alter) höhlenreicher Bäume als Brut- oder Horstbaum. Wenn zum Beispiel in der Krone eines BM Bussarde einen Horst bauen, der später von Wanderfalken genutzt wird, oder noch besser, vom Uhu, dann steht der Wert des Baumes außer Zweifel. Ebenso wenn besonders viele oder große Spechthöhlen entstehen, die dann von Eulen zur Brut besetzt werden. Wenn die Nutzung des Baumes durch seltene Tierarten nachweislich öfter vorkommt, kann man den potentiellen Wert auch auf die ganze Art übertragen.
Wir sollten daher nach solchen Eigenschaften auch gezielt Ausschau halten.
--- Ende Zitat ---
Hi Michael,
gibt es da Beispiele? Ich könnte demnächst genau in den Konflikt kommen, das fremdländische Bäume unseren Vögeln nichts nützen, da keine Erfahrungswerte vorliegen. Jeder Ort hier muss nun einen Vogelschutzbeauftragten stellen, dreimal dürft ihr raten wer das ist?! ;) Mein Ansatz wird sein beides zu verteidigen.
Spechthöhlen konnte ich in alten BM`s schon beobachten, nur sahen die oft so aus, als wenn der Specht dann abgebrochen hätte, als er auf den härten Splintbereich traf. Nur ne Vermutung...
Grüße, Heiko
Michael D.:
Hi,Ko !
Jepp,die gibt es :).Ich war vor einigen Wochen bei dem Kollegen Wolfgang Th. zu Besuch.Nachdem Samstags unsere Arbeit relativ schnell erledigt war ( Ergänzung der "12 Apostel" - Pflanzung ),gönnten wir uns eine kleine Tour zu einigen sehenswerten BM´s in der Umgebung.
Ein ordentliches Exemplar steht am Ortsrand von Roth ( 49.943975 , 7.804410 ),auf dem Gockel - Bild noch komplett mit Spitze.Diese (ca. 1,50 m ) hat er vor ein paar Jahren aufgrund seiner sehr freien Lage auf weiter Flur bei einem Sturm verloren.Beim Besichtigen vom Feld her kamen wir ins Gespräch mit dem Nachbarn.Dieser erzählte uns,daß er ursprünglich eigentlich nicht soo begeistert von dem Mammutbaum gewesen ist.Nachdem der Baum durch den Kronenverlust eine flache Fläche ( ähnlich den Großen in den USA ) gebildet hat,hat sich dort ein Falkenpärchen ein Nest gebaut,daß es seitdem nutzt.Seitdem ist er ebenfalls von dem Baum erfreut.So kann es gehen - manchmal bringt ein ( kleiner ! ) Verlust mehr Akzeptanz :).
Akzeptierte Grüße ! Michael
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