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Autor Thema: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart  (Gelesen 15284 mal)

Sir Cachelot

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Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« am: 29-Dezember-2006, 16:41 »

Hallo zusammen,

anbei ein paar neue alte Berg-Mammut-Bäumchen in Stuttgart für die Datenbank (obwohl Mammuts in Stuttgart so selten sind wie Stäffele).
Mehrere Bäume befinden sich auf dem Rotenberg, zwei direkt hinter der Grabkapelle.

Baum 1

Esslingen-Rüdern
Koords: N 48.76569 E 09.27870
Durchmesser 65cm
Pflanzung 19xx
Höhe: 16m

Baum 2

Stuttgart, Uhlbach
Koords: N 48.77866 E 09.27370
Durchmesser ca. 70cm
Pflanzung 19xx
    edit xandru 2014-05-14: ID 2177

Baum 3

Stuttgart, Rotenberg
Koords: N 48.78325 E 09.27608
Durchmesser ca. 1m
Pflanzung 18xx
    edit xandru 2013-02-14: ID 2178

Baum 4

Stuttgart, Rotenberg
Koords: N 48.78256 E 09.27547
Durchmesser ca. 60cm
Pflanzung vermutlich 18xx, da der Baum sehr hoch ist.
Höhe ca. 25m
    edit xandru 2013-02-14: ID 2179

Baum 5 und 6

Stuttgart, Rotenberg, Grabkapelle
Koords: N 48.78252 E 09.26888
Pflanzjahr 18xx
Durchmesser unbekannt da Privatgrundstück, geschätzt 1m beide.

    edit xandru 2013-02-14: nördlicher Baum (spitz): ID 215; südlicher Baum (Kronenschaden): ID 9619

Baum 7

Stuttgart, Uhlbach
Koords:N 48.77563 E 09.28330
Durchmesser nicht bekannt da Privatgrundstück vermutlich 70-80cm
Pflanzjahr laut Eigentümer ca. 186x
Geschichte:
Der König von Württemberg bekam um diese Zeit Samen aus Amerika und verteilte diese an verdiente Bürger der Stadt.
Deshalb gibt es in Stuttgart so viele Berg-Mammuts. Baum 7 ist so einer.
So ähnlich stehts auch hier:
http://www.urholz.de/holzarten/Mamut.html
    edit 2014-05-11: ID 2180, eigener Thread – wolf

Gibts bessere Methode zur Bestimmung der Baumhöhe als diese hier?
http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/baumhoehe_messen/
In der Schule haben wir das mit dem tangens und dem Abstand zum Baum berechnet. Das Gerät ist aber etwas mühseelig zu basteln.

Edit: Baum 4
Edit: Baum 1
« Letzte Änderung: 14-Mai-2014, 22:31 von xandru »
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Mick Rodella

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gar nicht so leicht...
« Antwort #1 am: 30-Dezember-2006, 04:36 »

Dear Sir,

Erstmal: schöne Bäume hast du da gefunden!

Zweifel wegen des Alters scheinen mir jedoch angebracht. Wenn du die Durchmesser in 1,30 Meter Höhe richtig eingeschätzt hast, dürften die Bäume nicht so alt sein. Die Höhe sagt auch nicht immer was über das Alter aus. Ich habe mal in Köln einen Baum gemessen, der bei einem DBH von ca. 1,60 Meter über 38 Meter hoch ist, aber 100prozentig nicht aus dem 19. Jahrhundert stammt. Die gleiche Erfahrung habe ich am Mittwoch in Bad Honnef gemacht (siehe Beitrag im Forum).

Zum Thema Messung:

Variante 1 mit (guter) Kamera und Bildbearbeitungsprogramm (dazu brauchts in der Regel zwei Leute):

Wenn man das richtig macht, ist die Methode sehr genau! Allerdings: je höher der Baum, desto schwieriger wirds!
Zollstock (weiß, 2 Meter) in die Hand nehmen und senkrecht neben den Baum stellen. Beachten, dass keine Äste den Zollstock verdecken. Der Fotograf sollte möglichst weit entfernt stehen und nicht mit dem Weitwinkel von schräg unten fotografieren (sonst verzerrt die Perspektive). Später dann den Zollstock-Ausschnitt am Computer EXAKT markieren und solange übereinander kopieren, bis die Spitze des Baumes erreicht ist. Optimal wäre ein Zollstock, der alle 50 Zentimeter die Farbe wechselt... Wenn du ein guter Sprinter bist, kannst du das natürlich auch mit Stativ und Selbstauslöser probieren. Bei einem 30-Meter-Baum wird das aber ganz schön knapp...

gefunden bei

http://www.redwoodworld.co.uk/measuring.htm

 
 
2. Variante:

Hier die leicht modifizierte Version des letzten "Maus"-Tipps. Du hattest ja die Quelle schon genannt. Nimm dir einen Stift und halte ihn am gestreckten Arm senkrecht nach oben. Jetzt so weit zurückgehen, bis der Stift den Baum exakt in der Höhe abdeckt. Wichtig: der Stift muss genau über dem Baum platziert werden (Stift auf Stamm). Jetzt den Stift "fällen" und nicht den Baum... Den Punkt an der Spitze des jetzt waagerecht liegenden Stiftes (parallel zum Baum, also gleich weit weg von deinem Standpunkt wie der Baum) fixieren. Jetzt mit starrem (Zombie-)Blick auf den Punkt zugehen und markieren. Bis zum Baum messen. Ich habe diese Methode öfter mal zum Test eingesetzt. Ist gar nicht so ungenau gewesen (plus/minus 2 Meter bei großen Bäumen). Die "Fäll-Simulation" funktioniert allerdings nicht immer (vor allem wirds schwierig, wenn neben dem Baum nicht genug Platz ist oder zu viele Hindernisse beim Messen im Weg sind).

Wenn dir das reicht, ok. Wenn nicht, musst du leider noch den ellenlangen Text zur dritten Methode lesen...

3. Variante:

Das habe ich mal irgendwann vor vielen Jahren bei "Löwenzahn" im ZDF gesehen. Oder war's die "Pusteblume"? Egal.

Die Messmethode ist im Prinzip die Klinometer-Messung ohne (nicht ganz billigen) Klinometer. Wie das MIT diesem Gerät funktioniert, steht auch auf

http://www.redwoodworld.co.uk/measuring.htm

Der Messvorgang ist sehr einfach, die (einmalige) Einrichtung deines "körpereigenen Mess-Systems" hört sich kompliziert an, ist aber schnell erledigt. Ich habe mich zur ausführlichen Beschreibung "durchgerungen". Mit Skizzen wärs leichter, hab aber leider nicht die Muße zum Zeichnen...

Du streckst den Arm gerade nach vorne aus (so weit du kannst !) und schließt die Hand. Die kleine Öffnung in der Faust zeigt nach oben (Daumen liegt oben, Handrücken nach außen). Den Abstand zwischen Auge und der Faust-Öffnung z. B. mit einem Zollstock messen (lassen). Bei mir sind das X = 62,5 cm. Jetzt nimmst du dir den Zollstock und lässt ihn bei gerade ausgestrecktem Arm um den gemessenen Betrag X oben senkrecht aus der geschlossenen Faust herausschauen. Die Achse vom Auge zur Hand und der obere Teil des Zollstocks sollten einen 90-Grad-Winkel bilden. Diese Position nimmst du dann auch beim Messvorgang ein.
 
Wenn du vor einem Baum stehst, gehst du "in Mess-Position" so weit zurück, bis der Baum der Höhe des Zollstock-Teilstückes (Wert X) oberhalb der geschlossenen Hand bei ausgestrecktem Arm entspricht. Also genauso wie bei der "Stift-Fäll-Methode". Wichtig: der Arm muss wirklich immer voll gestreckt sein, sonst wird's sofort ungenau.

Theoretisch müsstest du dich jetzt auf den Boden legen, weil du ja VOM BODEN aus messen willst. Du kannst aber auch, wenn du im Stand misst, nach der Messung den Abstand von den Augen bis zum Boden (Körpergröße minus 10 Zentimeter) addieren. Standpunkt markieren. Zollstock ausfahren und in 2-Meter-Schritten bis zum Baum messen. Einfacher: Maßband.  

Wichtig: Die Hälfte des Stammdurchmessers am Boden dazu addieren (der zu messende Baum könnte ja theoretisch auch eine gleich hohe Eisenstange mit 1 cm Durchmesser sein).  

Wenn du diese Methode perfektionieren willst: Kauf dir ein Maßband und messe z. B. die Höhe von einem Hochhaus-Balkon bis zum Boden (Assistent!). Jetzt notierst du dir die Höhe zur oberen Balkonkante, z. B. 15 Meter. Das Gelände sollte möglichst eben und frei von Hindernissen sein. Jetzt nach unten laufen und wie oben beschrieben den Abstand messen und die Körpergröße minus 10 cm addieren. Jetzt kannst du so lange dein Arm/Stock-Verhältnis korrigieren, bis du bei der Messung auf 15 Meter kommst (Stelle am Zollstock markieren!). So was ähnliches habe ich auch gemacht, es gab aber kaum eine Abweichung (!). Die Methode funktioniert also.

Lösungen für Problemfälle:
 
Der Baum steht am Hang? Möglichst quer zum Hang messen. Bergauf oder bergab wird die Messung wahrscheinlich zu kurz. Das wäre ja theoretisch das gleiche, als wenn der Baum auf gerader Ebene völlig windschief dastehen würde und dadurch ein paar Meter niedriger wäre. Tut er aber nicht.

Das Gelände ist stark hügelig? Leider ist der Baum dann nicht korrekt messbar. Wenn du hundert Mal die verschiedenen Baumtypen (schmal/kräftig) gemessen hast, fällt das Schätzen leichter ;-). Bäume auf Hügeln wirken natürlich größer als die in Senken.

(Schmale) Hindernisse im Weg? In Teilstücken versetzt messen.

Baum steht auf Privatgelände (Zaun im Weg?) Bis zum Zaun messen, Restentfernung zur Stamm-Mitte schätzen. Wenn man etwas Zeit hat, kann man ja vielleicht auch mal klingeln und fragen, ob man mal zum Nachmessen in den Garten darf. Ist ja möglicherweise auch für die Besitzer interessant...


Umfang messen:
Maßband und Nagel am Start? Nagel in 1,30 Meter Höhe so tief wie unbedingt nötig ins Holz drücken (Den Berg- und Küstenmammutbaum schert das wegen der dicken Faserschicht sowieso wenig), Schlaufe des Maßbandes einhängen und einmal um den Baum marschieren. Umfang dividiert durch pi 3,1416 = Durchmesser. Mit einem Assistenten kann man sich den Nagel natürlich sparen.

 

Beitrag Ende (uff, fast zwei Stunden geschrieben)

viel Spaß beim messen ;-)

Michael
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Sir Cachelot

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Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #2 am: 30-Dezember-2006, 11:25 »

Hi Michael,

vielen vielen Dank für deine ausführlichen beschreibungen.
da werde ich und sicher andere baumsucher noch einigen spass dran haben.
bezüglich des alters (vor 19xx) bin ich mir nur bei baum 5,6,7 sicher.
man könnte natürlich auch den bohrer ansetzen und....wenn das jeder machen würde.
ich hab übrigens noch einen tschibo-kompass gefunden mit einem cliometer.
ich probier einfach mal rum...wahrscheinlich  gibt keine perfekte methode.
den stamm bzw. boden muss man wohl immer sehen, sonst wirds schwierig.

grüße peter
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liluz

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Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #3 am: 30-Dezember-2006, 18:04 »

Hallo Sir Cachelot!

Herzlichen Dank für den Esslinger sowie für die besonderen Stuttgarter Mammutbäume - ja, wirklich kaum zu glauben, dass es sogar in Stuttgart noch Neuentdeckungen gibt ...

Ich habe alle neuen Standorte registriert; die beiden Bäume an der Grabkapelle  waren schon erfasst (fälschlicherweise unter St.-Untertürkheim, Baum Id 215) - habe hier Deine Details und Koordinaten + Foto ergänzt und den alten Eintrag korrigiert.

Vorerst habe ich nur die Bäume #5 + #6 als 18xx und #7 als 186x aufgenommen. Vielleicht kann uns der Besitzer von #7 mehr sagen? 186x würde auf die Wilhelma-Saat hindeuten, die Bäume an der Kapelle waren bereits "stille" Kandidaten für diese Saat 1864/65.

Vielen Dank + beste Wünsche für 2007!

vg - Lutz
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Sir Cachelot

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #4 am: 23-Juli-2007, 18:41 »

Und noch ein weiterer BM in der Nähe.
ID: 2994
Höhe: 18m
DBH: unbekannt da Privatgrundstück.
Standort:
http://maps.google.de/maps?z=11&q=48.76989,9.27407%20(%20Mammutbaumregister-DE%20:::%20id%202994%20-%20Stuttgart%20)
« Letzte Änderung: 23-Juli-2007, 18:50 von Sir Cachelot »
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Sir Cachelot

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #5 am: 29-Juli-2007, 15:17 »

Waren heute nochmal an der Grabkapelle.

rechter Baum:
DBH:1,46m
Höhe:26m
Koords: 48.78244 9.2693

linker Baum:
DBH:1,60m
Höhe:26,5
Koords: 48.78255 9.2692
Standorthöhe: 388m
« Letzte Änderung: 29-Juli-2007, 15:20 von Sir Cachelot »
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liluz

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #6 am: 12-August-2007, 20:56 »

Lieber Sir Peter,

ich habe die 2 neuen Standorte mit Foto verlinkt u. freigegeben. Vielen Dank! Ausserdem habe ich Deine Details von den 2 BM an der Grabkapelle ergänzt.

vG,
Lutz
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xandru

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #7 am: 07-April-2010, 18:20 »

Hallo,

Die beiden BMs bei der Grabkapelle sollten wir trennen. Der nördliche behält die bisherige ID 215.

Er steht einen Tick weiter unten am Hang als die neue ID 9619.

Separierende Grüße,
Wolfgang
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xandru

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #8 am: 07-April-2010, 18:47 »

Hallo,

Der südliche BM hat ebenfalls einen ziemlichen Schaden. Hier gibt es aber keine neue Spitze.


Geblitzdingste Grüße,
Wolfgang
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xandru

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #9 am: 07-April-2010, 19:08 »

Und hier kommen noch Bilder vom Württemberg mit der Grabkapelle Katharinas und beiden Mammutbäumen.

Sonnige Grüße,
Wolfgang
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gamberle

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #10 am: 09-Juli-2012, 22:44 »

Hallo,

habe gerade diesen besorgniserregenden Artikel in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung von heute nachmittag  entdeckt:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.unwetter-selbst-mammutbaeume-halten-dem-sturm-nicht-stand.87ad1a64-7896-4b28-9c57-58e912ed3142.html

Offenbar hat es ID 215 und ID 9619 erwischt (siehe letzen Abschnitt des Artikels).

Ich wohne ca. 50 Km entfernt vom Standort, werde vielleicht am Wochendende Zeit haben, mal dort hin zu fahren um ggf. den Schaden fotographisch zu dokumentieren.

Gruss

Andi
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xandru

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #11 am: 09-Juli-2012, 23:44 »

Hallo Andi,

Vielen Dank für den Hinweis. Ein kurzes Zitat ist erlaubt:
Zitat
Auch zwei Mammutbäume unterhalb der Kapelle hat es erwischt: Bei einem ist die Spitze abgebrochen, bei dem anderen hat der Sturm den halben Baum abgeschlagen. Hoffmann ist beeindruckt: „Die stammen noch vom König Wilhelm.“

Der letzte Satz lässt mich fragen, ob es sich hier um Wilhelma-Bäume handelt. Allerdings ist Wilhelm 1864 gestorben und hat die von ihm bestellten Mammutbäume nicht mehr wachsen sehen.

Freilich wohne ich ca. 5 km vom Standort und werde vielleicht schon morgen Zeit haben, mir das mal anzusehen.

Dokumentarische Grüße,
Wolfgang

edit 2012-07-11: Bild vom April 2010 angehängt – wolf
« Letzte Änderung: 11-Juli-2012, 19:10 von xandru »
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xandru

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #12 am: 11-Juli-2012, 17:38 »

Hallo Andi,

Der westliche Baum ist die ID 215. Dieser Baum hatte offenbar vor einigen Jahren oder Jahrzehnten bereits einen Kronenschaden. Das lässt sich an dem Knick im Erscheinungsbild ablesen und auch am Stamm selber. Das Bild rechts ist vom April 2010.

Er hat offenbar beim Sturm nur einige wenige Äste verloren. Millionen von Mammuts tun das; das ist nichts Besonderes. Vom Besucherweg ist er durch eine Hecke abgegrenzt und dann geht es fünfzehn Meter steil den Hang hinunter. Es besteht also überhaupt keine Gefahr für Passanten. Denn dorthin begibt sich kein vernünftiger Mensch.

   
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xandru

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #13 am: 11-Juli-2012, 19:08 »



Der rechte Baum, von oben gesehen, ist die ID 9619. Das Bild rechts ist wieder von April 2010.

Auf den ersten Blick sieht dieser Veteran jetzt ja schrecklich aus mit der frischen Wunde und der fehlenden Spitze. Doch vergleicht man das mit älteren Bildern, dann wird klar, dass vor ein paar Tagen vom Stamm so gut wie nichts abgebrochen ist. Genau an dieser Stelle hatte sich sowieso früher schon ein Kronenschaden ereignet. Es hatte sich noch nicht mal eine neue Spitze ausgebildet wie beim Nachbarbaum.

   
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xandru

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Re: Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart
« Antwort #14 am: 11-Juli-2012, 20:31 »



Zwischen den beiden Stämmen liegt jetzt eine Menge Holz. Die Bäume verlieren ein paar Äste (ID 215) und eine eben erst verheilte Wunde bricht wieder auf (ID 6919). Ob dabei das Stück auf dem dritten Bild zur fehlenden obersten Spitze des östlichen Baumes gehört, kann ich nicht beurteilen. Die Bruchfläche dort sieht nicht so rot aus. Aber hinter der Bruchfläche ist auch eine verwitterte alte, abgesägte Schadensstelle zu sehen.

Man könnte fast meinen, der Mammutbaum hätte die Sollbruchstellen geradezu als Überlebens-Strategie bereits eingebaut.

Aber alles in allem ist der Titel des Artikels eine grobe Übertreibung:
Zitat
Selbst Mammutbäume halten dem Sturm nicht stand
Im Gegenteil: Die Bäume haben wunderbar Stand gehalten und die vorgestern zitierte Augenzeugin hat eine Katastrophenstimmung verbreitet ohne sorgfältig hinzusehen. Die Spitze hat schon vorher gefehlt und der abgeschlagene „halbe Baum“ erweist sich als ein paar stärkere Äste mit einigen Promille der Gesamtmasse.

Freilich stehen diese beiden Exemplare sehr exponiert auf einem Grat, der ins Neckartal ragt. Sie werden immer höheren Belastungen ausgesetzt sein als ein Waldbaum. Aber das waren sie von Anfang an und das Holz wächst entsprechend, dass es die Kräfte aushalten kann. Einzig die Blitzgefahr in dieser Lage wäre ein Grund, die beiden endlich mit Blitzableitern zu sichern.

Denn immerhin ist dies der Wirtemberg, dem das Land seinen Namen verdankt und auf dem sich der Stammschloss dieser Familie befand, bis Wilhelm 1819 die letzten Reste zu Gunsten der Grabkapelle für seine Frau Katharina hat abreißen lassen. Vorbeugender Denkmalschutz ist aber wohl schwieriger als nachträgliches Jammern – und teurer zudem.

Mit der Pflanzengattung Paulownia hat die Zarentochter Katharina Pawlowna Romanowa (*1788, †1819) freilich nichts zu tun; dieser Name ehrt ihre jüngere Schwester Anna Pawlowna Romanowa (*1795, †1865).

Sollbruchstellige Grüße,
Wolfgang
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