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Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?

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denniz:
Moinsen,
Ein Südhang ist natürlich deutlich wärmer, im Sommer aber auch trockener.
Kommt hier wieder aufs Mikroklima an.

Eine weitere Binsenweisheit wäre dann, dass die KM
mit dem Alter unempfindlicher werden. Es ist ja so, dass die Bäume mit zunehmendem Alter
ihre Anssprüche verändern. In der Jugend sind es mehr empfindliche Nadeln und dünne Zweige
die die Gesamtmasse des Baumes ausmachen, im Alter ist der Stamm natürlich weniger anfällig,
die Nadeln und dünnen Zweige sind genauso anfällig wie auch in der Jugend, nur kann der Baum
das besser ausgleichen. Sein Wasserbedarf steigt dann aber mit jedem Jahr und kreuzt irgendwann
die Angebotskurve. Mit zunehmender Grösse wird auch die Windanfälligkeit und die aus dem Schutz
herauswachsende Krone stärker belastet. Es ist schliesslich ein Mammutbaum, kein Bonsai.

relativierenden Gruß
Denniz

Bernhard:
Moin,


--- Zitat von: denniz am 25-November-2013, 08:30 ---Sein Wasserbedarf steigt dann aber mit jedem Jahr und kreuzt irgendwann
die Angebotskurve.

--- Ende Zitat ---

Mit zunehmender Größe vergrößert sich aber auch der Einzugsbereich der Wurzeln in der Fläche als auch in der Tiefe, also kann man das so nicht stehenlassen. Immerhin ist dann der Standort ja noch der selbe und der zunehmende Wasserbedarf geht parallel mit der Verfügbarkeit. Ausgeschlossen sind versiegelte/bebaute Flächen um den Baum herum, daher leiden viele Mammuts im Alter, wenn sie einen innerstädtischen Standort haben.

relativrelativierender Gruß,

Berni

Tom E:
Hallo Bernhard,
wie hoch müsste man denn mulchen, damit der Boden nicht einfriert?
Das ist also die nächste Stufe, ich vergrabe ein Thermometer damit ich
auch die Bodentemperatur weiß.  8) Wäre sicherlich recht interessant.

Wegen Braunfärbung, er hat sich letztes Jahr verfärbt obwohl ich ihn
schattiger gestellt hatte und für die obersten Äste und Spitze etwas
Vlies aufgebaut hatte. Zum Auspflanzzeitpunkt anfang April war er
bereits braun. Mit direkter böser Sonne war da nicht viel.

Das Material für den geplanten Schutz ist da, nur die zwingende
Notwendigkeit fehlt noch. Wobei es hier erstmal um den Wind
geht, denn Sonne ist bereits sehr rar. Am Vormittag kurz die oberen
Äste und kurz vorm Sonnenuntergang ca 15:30 die oberen 80cm.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein KM hier ein Bonsai bleibt oder doch
gleich erfriert, ist leider garnicht sooo gering.  :-\
Warum sollten die Nadeln eines alten Baumes auch mehr ertragen
können, ich dachte immer es ginge mehr darum, dass ein älterer
Baum nichtmehr so leicht komplett erfriert? Frostschäden sind doch
auch an größeren Bäume recht "normal" und auch starkes Zurückfrieren
ist immer möglich.

Bezüglich Wurzeln, ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Baum
bei länger konstant kalten Temperaturen irgendeinen Wassertransport
zustande bringt? Gut wird nur sein, dass es meist nicht immer kalt ist.

Justin, leider wurde es nichtmehr ernsthaft mehr. Aber ja, wobei
das um diese Jahreszeit alles andere als etwas besonderes ist.
Dafür ist es noch der kälteste Morgen des Jahres bisher geworden,
mit -5,4°C. Vielleicht kommt die Tage mal noch etwas Schnee für
den Belastungstest und auch tiefere Temperaturen sind nicht
unwahrscheinlich.

Gruß
Tom

Bernhard:
Hallo Tom !


--- Zitat von: Tom E am 25-November-2013, 09:14 ---
wie hoch müsste man denn mulchen, damit der Boden nicht einfriert?

... ich vergrabe ein Thermometer damit ich
auch die Bodentemperatur weiß.  8)

--- Ende Zitat ---

Wichtig ist, daß die Mulchschicht viel Luft enthält. Stehende Luft ist der beste Isolator. Bei einer 30cm hohen Laubschicht, abgedeckt mit Fichtenreisig, müßte man auf der sicheren Seite sein. Wichtig ist vor dem Bodenfrost zu mulchen, denn sonst konserviert man ja die Kälte.
Das mit dem Thermometer wäre mir zu viel, kann man aber machen, wenn es einem interessiert.
Ich wühle hin und wieder mit der Hand unter die Mulchschicht (jedenfalls bei meinen ausgepflanzten Palmen) und bohre mit dem Finger ins Erdreich. Dann sieht man, ob es reicht oder nicht.

Gruß,

Bernhard

denniz:
Hallo Küstenmammutbaumschützer,
Ich habe mal ein Plastikfolienzelt über einen KM gebastelt, das sah wirklich schäbig aus im Garten.
Ich finde so ein Winterschutz, der ja immerhin mehrere Monate installiert ist, sollte auch einigermassen
gut aussehen, wenn möglich sogar unauffällig sein. Dabei ist die Mulchdecke auf dem Wurzelteller
ganz weit vorne, Fichtenreisig oder Astwerk um den Baum im Kreis gestapelt verkeilt oder gesteckt
kann sogar gegen Fege und Verbissschäden schützen. Das sieht dann eher nach wildem Wald aus.

@Tom E: Das der Baum während des Frostes Wasser zieht ist ja grade das Problem.
Deswegen wäre eine sehr ausgedehnte Biomasseauflage sinnvoll. Die Küstenmammuts selber
erzeugen eine Menge Biomasse auf ihrem Wurzelteller. Eine kurzgemähte Wiese und Freistand ist
natürlich eher suboptimal, besser am Rand von Gebüsch oder Strauchhaufen pflanzen.
Mehr als 10cm (Rinden-)Mulch sollte man nicht aufbringen.

gestrüppigen Gruß
Denniz

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