Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
Bernhard:
--- Zitat von: Tom E am 27-November-2013, 16:06 ---
da war doch auchmal was mit Dosen über den Spitzentrieben und Vlies außenrum?
--- Ende Zitat ---
Hallo Tom !
Nee, nicht ganz: Die Dosen stülpte ich über die Stangen welche die Vliessäcke halten, damit sich die Spitze nicht durchbohrt.
Alter Indianertrick. ;)
VG
Berni
Tuff:
Is it just me or ... ich kanns mir nicht erklären aber instinktiv gefällt mir diese Situation irgendwie nicht. Man sieht es ist eine Art Spielplatz und der sicherlich benötigte Rasenanteil ist sowieso nicht mehr allzu groß. Aber vielleicht sollte dieser KM nicht so 'alleine' da stehen. Im Schatten wird er lang und dünn bleiben und Jahre später in den sonnigen und frost-windigen Bereich einwachsen. Das wird für die Kronenspitze ein 'Schock' und eventuell stirbt sie immer wieder ab.
Wenn es eine kleine Baumgruppe von sagen wir 3 wäre, also mit zwei dicht bezweigten Nachbarn (nicht KM), würden sie sich gegenseitig schützen. Beispielswiese eine Chamaecyparis (nootka?) und noch eine Weymuth-Kiefer oder so. Die würde der KM irgendwann höhenmäßig unter sich zurücklassen und langfristig müssten sie ihm sowieso weichen. Aber für 20 oder 30 Jahre könnte es eine dekorative Gruppe sein die irgendwie auch etwas mehr 'hermacht' als so ein dünner Stengel alleine.
my 5 ct...
Tom E:
Hallo Micha,
ich glaube du siehst die Situation nicht ganz richtig. Zum einen ist es eigentlich kein Spielplatz und es wird auch keinerlei Rasenfläche benötigt.
Auch der kleine Bruder ist inzwischen aus dem Schaukelalter raus und nur für die noch jungen Nichten wird sie wohl auch nicht stehen bleiben.
Spätestens wenn man ohnehin nicht mehr schaukeln könnte wird sie wohl abgebaut. Dann gibt es nurnoch die 2m² Minisandkasten... ::)
der ebenfalls seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt wird. Das Trampolin wurde diesen Sommer schon nicht mehr aufgebaut, weil nicht genutzt.
Schatten? Nur jetzt im dunklen Winter, dank der tiefstehenden Sonne. Sonst kann man den Standort gern als Vollsonnig bezeichnen.
Im Sommer hatten die Neuaustriebe sogar einen gewissen Rotstich, vermutlich leichter Sonnenbrand?
Sollte er nicht zurückfrieren und einigermaßen gut wachsen, hat er im obersten Bereich (leider?) viel mehr Sonne. Es ist aktuell schon
sehr knapp, bis vor kurzem wurden die obersten Zweige und die Spitze noch beleuchtet.
Zwecks Begleitbepflanzung. Hier könnten zwei Probleme auftregen, lieber wäre mir natürlich A, wahrscheinlicher wäre eher B.
A: Der KM wächst den beiden einfach gnadenlos davon und hat im Kronenbereich keinen Schutz durch sie.
B: Der KM kümmert dank der klimatischen Probleme und wird von ihnen überwuchert.
[{(C: Es harmoniert)}]
Zumindest die Weymouth hier im Garten kann nicht mit dem KM konkurieren, auchnicht bevor sie krank wurde.
Zwecks dünner Stengel... ich glaube KM wachsen nie dicker, lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Es wäre schön, wenn du mir deine Meinung unter Berücksichtigung dieser Dinge bitte nochmal sagen könntest.
Gruß
Tom
Tuff:
Hallo Tom,
Ich habe die Lichtverhältnisse wohl nicht richtig erfasst. Sonnig im Sommer das ist schon mal gut :) Klar sind junge Redwoods immer dünn und gagelig. Von der Ökologie her sind sie darauf spezialisiert, in einem hohen eher schattigen Wald, also im Schutz großer Bäume, von unten her durchzuwachsen. Allein auf weiter Flur, ist nicht ihre Natur.
Ich habe mir jetzt nochmal Deine letzten Fotos genau angeschaut. Das Luftbild scheint etwas älter zu sein, oder habt ihr die Schaukel verstellt ? Jedenfalls, steht der Küsti anscheinend relativ nahe an etwas das eine Garage sein könnte. Andererseits wäre hinter der Schaukel in der Weymuth-Gruppe ein guter Platz, wo frostempfindliche Bäume wenigstens ein kleines bißchen 'Schirm' haben (wie in einem Wald). Da Weymuthkiefern bei uns (so weit ich weiß) aus verschiedenen Gründen gefährdet sind, könnte man die dann irgendwann (in einigen Jahren oder Jahrzehnten) auch dem Redwood zuliebe entfernen. Wenn sie bis dahin nicht schon am Strobenrost und Käfern eingegangen ist...eigentlich schade, denn sie sind lichtdurchlässig und die Nadelstreu ergibt einen guten Humus. Jedenfalls würde ich einen Küstenmammut wenn möglich nicht allein rumstehen lassen und auch 'unter Schirm' nicht solitär pflanzen, wenn der Schirm später entfernt werden soll.
Aber, bevor wir hier jetzt noch weiter Deine Gartengestaltung besprechen, lassen wir es doch einfach mal dabei daß der Baum da wo er ist den Winter durchstehen muß.
Beim Überfliegen dieses Threads gefiel mir Bernis Methode mit dem Dosenstock. Das ist billig und einfach, und funktioniert sicher gut genug. (Aber das Vlies bitte bis auf den Boden runterziehen und dort festmachen). Auch was er bisher zum Thema geschrieben hat, empfehle ich zu beherzigen, ich fands gut getroffen.
Bleibt die Frage wann ein KM von selber zurechtkommen muß. Hier hat Bernt (Waldläufer) was wichtiges gesagt, auch ein 10m KM kann in einem Extremwinter absterben. (Das gilt aber auch für viele andere Arten, insbesondere wenn sie nicht standortgerecht sind.) Man kann nicht davon ausgehen daß einer der 5 Jahre gut überstand nun besonders 'abgehärtet' ist, wenn in dieser Zeit ein extremer Kälteeinbruch gar nicht vorkam.
Das Beste was man für einen KM tun kann, ist eine waldähnliche Situation schaffen wo die Bäume sich gegenseitig schützen. Allein die ungehinderte nächtliche Temperaturabstrahlung in den freien Himmel kühlt einen Boden (und einen Jungbaum) schon enorm aus. Ich habe das hundertfach beobachtet: Auf der Freifläche schon früh im Jahr gefrorener Boden, direkt daneben im Wald (und besonders bei Koniferen bzw. bei dichtem hohen Unterwuchs aus Sträuchern, Brombeeren, Himbeeren, Epilobium, Efeu, Staudengräser) noch lange frisch und frostfrei.
Was durch Frostwind absterbende Wipfelknospen angeht, da kannst Du wohl nichts machen. Allerdings halten sich Bäume in einer Gruppe auch dann gegenseitig etwas 'in Form' während Einzelbäume sich dann in beliebige Richtungen übermäßig ausdehnen können, etwa einen oder mehr seitlich ausbrechende Äste zur neuen Krone machen (i.d.R. nach Süden) und dadurch langfristig einen ungünstigen Schwerpunkt bekommen. Wenn der KM also einen südlichen Nachbarn hat, der genügend Vorsprung hat (einige Jahre oder sogar Jahrzehnte) und wenig zum 'Ausbrechen' neigt (wie etwa Chamaecyparis) wird er regelmässiger wachsen. In Deinem Fall könnte man einen KM also etwa nördlich der Weymuthkiefer (die hinter der Schaukel) pflanzen.
Tom E:
Hallo Micha,
man sollte zudem vielleicht bedenken was Bernt geschrieben hat, dass im Bestand gewachsene KM bei viel Schnee
einfach umknicken können. Von daher ist es vielleicht in Gegenden in denen es viel Schnee geben kann garnicht
zwingend "gut", wenn sie unter Konkurenzdruck wachsen müssen? In einem solchen Fall könnte es also sogar
besser sein, wenn der Baum möglichst frei und dick wachsen kann. Unser Klima entspricht eben auchnicht dem
was sie am Originalstandort gewohnt sind.
Das Luftbild ist eigentlich sehr aktuell und zwar vom Sommer 2012. Man könnte sich sogar einbilden, dass man das
Costachen etwa mittig vom Doppelcarport (fast Garage) sieht. Mao und Lenin kann man auch erkennen.
Eher passt der Kreis nicht exakt, er müsste etwas nach Südwesten. Das Carport ist übrigens 3,5m entfernt.
Edit: Der Kreis entspricht dem aktuellen Bäumchen mit 1,5m Durchmesser.
Für eine effektive Begleitbepflanzung ist es eigentlich ohnehin schon "zu spät". Aber vielleicht für andere die
ähnlich Unmögliches vorhaben, wie sollte man dabei vorgehen? Ich kann es mir noch immer nicht wirklich vorstellen.
Zuerst müsste man wissen wie schnell die Bäumchen alle wachsen und dann den langsameren etwas Vorsprung geben?
Den Boden mit bodendeckenden Pflanzen etwas zu schützen wäre da schon deutlich einfacher und auch jetzt noch
leicht möglich. Wie du geschrieben hast, mit den 10Jahren Vorsprung, das ist echt schwer zu realisieren... besonders
wenn dann der KM nur 30cm im Jahr draufpackt und sein ganzes Leben im Schatten des Nachbarn verweilt.
--- Zitat von: Tuff am 02-Dezember-2013, 04:11 ---Natürlichen Reifbehang durch Nieselregen oder Nebel der am Ast gerfriert (was nicht sehr häufig vorkommt) nennt der Waidmann übrigens 'Duft'.
Bitte nicht fragen warum ...!
--- Ende Zitat ---
Da wir gestern keinen Nebel oder Nieselregen hatten, gehe ich mal davon aus, dass dafür allein die Luftfeuchtigkeit reicht?
Wie schon geschrieben ist es eigentlich fast alltäglich. TT letzte Nacht -9,5°C.
Gruß
Tom
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