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Autor Thema: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?  (Gelesen 30680 mal)

Xenomorph

  • Gast
Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #15 am: 29-November-2009, 23:58 »

Warum sollte man nur über Sachen reden dürfen die man selbst noch erleben kann?

Wenn man es mit Bäumen zu tun hat die nun mal über 3000 Jahre alt werden können, dann muss man das auch berücksichtigen wenn man sich über die Startbedingungen klar werden will, die man ihnen einrichten soll.

200 Jahre hab ich einfach geschätzt, die Bäume müssen doch das Feuer überleben können und dann bereits keimfähige Samen produzieren. 50 Jahre mehr oder weniger sind mir dabei wurscht, solange es funktioniert.

Das gleiche gilt für die Intervalle zwischen den Bränden, und es kann bei der Überzeugungsarbeit zur Einrichtung eines solchen Groves doch nur von Vorteil sein, wenn der betreffende Amtsmensch nicht mehr selbst für den Brand in 100 Jahren verantwortlich ist...  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens

P.S.: Ist doch schon mal sehr ermutigend, dass die österreichische Feuerwehr so motiviert ist!  ;D
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Lukas Wieser

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #16 am: 30-November-2009, 12:31 »

Hallo Michael!:-) Interessanter Thread!:-) Nun, in Walenstadt/Schweiz ist Sequoiadendron Giganteum seit 2007 heimisch!:-) 2007 haben sich gleich mehrere Keimlinge meines Giganten durchgesetzt+auch den ersten Winter überlebt!:-) Heute existieren von diesen Naturverjüngungen noch 2, eine direkt neben dem Giganten (über 1m hoch!) und eine hat Wolfgang/Wayne!:-) Die anderen wurden leider von Passanten ausgerissen/zerstört, und eine hat das Ausgraben (durch Wayne+mich) nicht überlebt!:-( Im Frühjahr/Sommer 2009 ist eine weitere Naturverjüngung entstanden die immer noch lebt!:-) Gemäss Prof.Libby muß sich ein BM nur alle 500 Jahre mal erfolgreich fortpflanzen um die Bestandserhaltung zu sichern!:-) LG Lukas.Ps:Will man einen Bestand von nur einer Herkunft (Grove) begründen, braucht es mindestens Sämlinge von 20 Alt-Bäumen damit genug genetische Vielfalt vorhanden ist, die Placer County u.Deer Creek Groves sind nicht empfehlenswert
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Bernhard

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #17 am: 01-Dezember-2009, 10:06 »

Interessantes Thema !

Allerdings sollte man sich bei der Themenfrage darüber im klaren sein, was man unter "heimisch" versteht.

Es gibt m.E. zwei Aspekte:
1.: Ist eine Pflanze heimisch, wenn sie mit dem Klima, Boden und anderen Faktoren gut zu-
     recht kommt und gut wächst ?  Dann kann man das für Sequoiadendron bejahen !

2.: Ist eine Pflanze heimisch, wenn sie sich ohne menschliches Zutun selbst fortpflanzt
     unter Einbeziehung der ersten Faktoren ? Dann muß man die Frage zumindest derzeit
     verneinen !

Vielleicht muß sich der Bergmammut hier erst mal ein paar Jahrhunderte einleben um diese Frage zu beantworten.

VG
Berni
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Fritz

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #18 am: 01-Dezember-2009, 11:09 »

Vielleicht muß sich der Bergmammut hier erst mal ein paar Jahrhunderte einleben um diese Frage zu beantworten.
VG
Berni

Moin moin - genau das ist der Punkt - derzeit(!) ist eine natürliche* Verjüngung quasi unbeobachtet - aber über die lange Lebensdauer wird was gehen - und besonders Gärten erhalten (zumindest sukzessive) den größten Genpool hier in D - die Eibe z.B. verjüngt sich in der Natur so gut wie gar nicht mehr - trotzdem gehen bei mir viele Sämlinge auf und überleben. Und wer kann schon voraussehen wie unsere jetzige Kulturlandschaft in 900 Jahren aussieht? Also von mir ein eindeutiges JA, ob BM bei bei uns heimisch werden kann. Solange BM am Standort keimfähige Samen produziert und genug Zeit erhält wird er das Kind schon schaukeln  ;)

*zählt der Garten hinzu?

LG Fritz 
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Bernhard

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #19 am: 01-Dezember-2009, 11:15 »


*zählt der Garten hinzu?

LG Fritz 


Wieder so eine Frage, worüber sich streiten lässt ! Also meinen Garten, betrachte ich als einen Teil der Natur !
Ich kenne Gärten, die so aussehen, als wäre alles künstlich und alles Unerwünschte dem Garaus gemacht.

PS.: Das mit den Eiben habe ich bei mir auch beobachtet. Den Amseln sei Dank .......


LG Berni
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sequotax

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #20 am: 01-Dezember-2009, 11:42 »

...die Eibe z.B. verjüngt sich in der Natur so gut wie gar nicht mehr...

Einspruch !!!

Eiben verjüngen sich auch im Wald reichlich! :)
Taxus baccata ist eine Klimax-Baumart, die sich langfristig im Wald etablieren kann...
...bzw. könnte, gäbe es da nicht diese putzigen, braunäugigen Allesfresser !!!

Sämlinge gibt es im Bereich von weiblichen Alteiben zuhauf, aber sie haben kaum eine Überlebenschance...
(So gesehen hast du natürlich Recht !)

Beim BM hingegen fehlen ja die Sämlinge - ganz zum Verdruss der Rehe !!! ;D

Ohne Rehe und ohne Streichholz gewänne wohl die Eibe !

 :P, Remi
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Xenomorph

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #21 am: 01-Dezember-2009, 17:24 »

Hallo Lukas,

Zitat
Nun, in Walenstadt/Schweiz ist Sequoiadendron Giganteum seit 2007 heimisch!

du musst aber dazu sagen dass du deinen Giganten mit einem Kiesbett umgeben hast, auf dem sonst nix wächst, und dass du über dieses Kiesbett deinen BM im Sommer regelmäßig wässerst. Das ist nicht ganz mit den Bedingungen in "freier Wildbahn" zu vergleichen.  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Bergbauer

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #22 am: 01-Dezember-2009, 18:24 »

Hallo Lukas,

Zitat
Nun, in Walenstadt/Schweiz ist Sequoiadendron Giganteum seit 2007 heimisch!

du musst aber dazu sagen dass du deinen Giganten mit einem Kiesbett umgeben hast, auf dem sonst nix wächst, und dass du über dieses Kiesbett deinen BM im Sommer regelmäßig wässerst. Das ist nicht ganz mit den Bedingungen in "freier Wildbahn" zu vergleichen.  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens

Ja Clemens,

aber wenn wir eine freie Wildbahn hätten, dann auch Brände und falls BM vorhanden, vermutlich auch keine Probleme mit der Naturverjüngung. Man kann leider nicht alles haben.

Ich bin mir nicht sicher ob Lukas das Kiesbeet nicht erst angelegt nachdem der 1 Meter Baum gekeimt hat?

Rein vom logischen her würde ich mal behaupten das eine Naturverjüngung in einem Kiesbeet eher nicht zu erwarten ist. Kiesbeete werden eigentlich angelegt damit Wildkraut sich nicht breit machen kann :)

Gruß, Herbert
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Zinnauer

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #23 am: 02-Dezember-2009, 01:28 »

Hallo Lukas,

aus ein oder mehreren Naturverjüngungen im Garten, kann man, wie schon angemerkt wurde, sicher NICHT darauf schließen, dass sich BM in der freien europäischen Wildbahn erfolgreich durchsetzen könnte. Das funktioniert doch in deinem Garten nur weil ein Großteil der Konkurenzvergetation dauerhaft ausgeschaltet ist (durch Kiesbeet, Steinplatten, Rasenmäher etc.). ZB in einer dichten Brombeerhecke könntest du 2000 Jahre BM-Samen einstreuen, es bliebe sicher erfolglos.

Der Sinn meines Vorschlages war nicht, einen Grove aus Amerika 1 zu 1 nach Europa zu transferieren = Abkömmlinge eines Groves hier anzubauen. Zweck ist, unter sicher nicht identen klimatischen Bedingungen in Europa überhaupt einen lebensfähigen, dh sich selbst erhaltenden, Grove zu begründen. Dessen Mitglieder sollten mMn sogar möglichst breit gestreutes Erbgut haben, dh aus Abkömmlingen möglichst vieler amerikanischer Groves bestehen.

LG
Michael
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Fritz

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #24 am: 02-Dezember-2009, 10:25 »

...die Eibe z.B. verjüngt sich in der Natur so gut wie gar nicht mehr...
Einspruch !!!
Eiben verjüngen sich auch im Wald reichlich! :)
Taxus baccata ist eine Klimax-Baumart, die sich langfristig im Wald etablieren kann...
...bzw. könnte, gäbe es da nicht diese putzigen, braunäugigen Allesfresser !!!
Sämlinge gibt es im Bereich von weiblichen Alteiben zuhauf, aber sie haben kaum eine Überlebenschance...
(So gesehen hast du natürlich Recht !)
Beim BM hingegen fehlen ja die Sämlinge - ganz zum Verdruss der Rehe !!! ;D
Ohne Rehe und ohne Streichholz gewänne wohl die Eibe !
 :P, Remi

Ja so in der Art war es gemeint - d e r z e i t (seit ca. 80 Jahren!) überlebt (fast) kein einziger Eibensämling in der freien Wildbahn  :o - trotzdem erscheint das Überleben der Art nicht wirklich gefährdet. Bei veränderten Umweltparametern (Wölfe statt viele Rehe) wird die Eibe aus den Gärten und z.B. Remis Grow auswandern ... so in der Art kann ich es mir auch für BM sehr gut vorstellen - wobei klar ist, dass die Eibe die ungleich besseren Karten auf der Hand hat  ;)

LG Fritz

« Letzte Änderung: 02-Dezember-2009, 17:47 von Fritz »
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Xenomorph

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #25 am: 02-Dezember-2009, 17:06 »

Hallo Herbert,

Zitat
Rein vom logischen her würde ich mal behaupten das eine Naturverjüngung in einem Kiesbeet eher nicht zu erwarten ist.

das stimmt, ich weiß auch nicht wie das beim Lukas funktioniert hat. Ich vermute mal dass die Kiesschicht nicht sonderlich dick/tief ist und die Samen auf dem Erdboden darunter gekeimt sind, wobei die Bewässerung sicher hilfreich war. Der Kies hat sie dann vor Wind und Wetter und vor Austrocknung geschützt. Wie die Keimlinge zwischen den Steinen trotzdem genug Sonne bekommen konnten weiss ich nicht.

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Cryptomeria

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #26 am: 02-Dezember-2009, 17:50 »

Noch eine Bemerkung dazu:

Acer griseum keimt äußerst schwierig. Bei einem Freund steht ein Acer griseum ebenfalls in einem Kiesbeet. Dort gehen jedes Jahr massenweise Acer griseum-Sämlinge auf.

Ob es hier Verbindungen zu Sequoiadendron geben kann, weiß ich nicht.

Viele Grüße

Wolfgang
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Bernhard

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #27 am: 02-Dezember-2009, 17:54 »

Vielleicht sollte man versuchsweise mal Mammutsamen in feinem Kies aussähen ?

Anregender Gruß
Berni
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Bergbauer

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #28 am: 02-Dezember-2009, 18:06 »

Steine speichern natürlich Wärme ganz gut. Naturnahe Gärtner arbeiten mit diesem wissen.

Ich meine bei Lukas kommt kaum Sonne an die Steine, pure Sonne würde vermutlich die Steine so aufheizen das die Winzlinge verbrennen würen. Vermutlich kommen einige glückliche Umstände zusammen, vielleicht kann Lukas das aufklären. Ob man das reproduzieren kann? Mir reicht es mit der Bodenheizung, seit ich die Wärmematte habe ist die Keimrate deutlich in die Höhe gestiegen.
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Zinnauer

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Re: Kann Sequoiadendron in Mitteleuropa wirklich heimisch werden?
« Antwort #29 am: 03-Dezember-2009, 15:10 »

Irgendwie geht die Diskussion jetzt am Thema vorbei:
In der Natur gibt´s keine Kiesbeete und es gibt auch niemanden, der dauernd Konkurrenzpflanzen entfernt. >:(

Im Übrigen ist BM ökologisch doch überhaupt nicht mit Eibe zu vergleichen.

LG
Michael
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