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Autor Thema: Pflanzabstände beim BM  (Gelesen 110339 mal)

Bernhard

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #60 am: 21-November-2009, 11:34 »

Hallo Mitdiskutanten,

ich will nicht weiter hier stören und Andersdenkenden auf die Nerven gehen.
Eins wollte ich noch mal loswerden:


Warum musst du immer gleich beleidigend werden, Bernhard ? ? ?



Ich bin erstaunt, daß Worte wie "albern" oder "Quatsch" aus der untersten Schublade kämen.
Daher nehme ich diese ach so furchtbaren Worte wieder zurück.  ;)

Wer sich dadurch beleidigt fühlen sollte, den bitte ich um Verzeihung. (Dachte immer, daß Mammutbaumfreunde nicht so dünnhäutig seien).

@ Remi: Wer mich etwas kennt, weiß meine herbe aber herzliche Ausdrucksweise leicht einzuschätzen. Oder man will sie bewußt missverstehen. Egal !

Pflanze wie Du es für richtig hälst, und laß es andere auch machen. Bin auf die Ergebnisse sehr gespannt, denn Probieren geht über Studieren.  8)

Freue mich auf weitere Beiträge in diesem wertvollen Thread.

VLG
Berni
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sequotax

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #61 am: 21-November-2009, 14:12 »

Lieber Bernhard,

tut mir leid - ich bin wohl über's Ziel hinausgeschossen !

Deine Worte "...albern...Blödsinn...Quatsch..." habe ich nach einem stressigen Tag bestimmt zu sehr in den falschen Hals bekommen !

Von oben herab pauschal Beiträge zu dequalifizieren finde ich halt äußerst unglücklich.
Wer an einem Thema nicht mehr interessiert ist, sollte es lieber meiden als es (eben auch für andere) abzuwürgen.

Ich wollte in diesem Thread mitnichten den Rechthaber spielen und habe mir einfach mit konträr denkenden Forumsmitgliedern ein vielleicht scharfes aber niemals beleidigendes Rededuell geliefert. Dabei eröffneten sich bestimmt für alle Parteien neue Horizonte...
Im Verlauf liefert ein Argument ja oft ein Gegenargument, die Diskussion entwickelt sich.
Clemens ist ein fairer Gesprächspartner, dem ich gar nicht böse sein kann, selbst wenn...

Was also war denn "albern", "Blödsinn" oder "Quatsch" ?
Ist hier jemand so schlau, dass er das über die Gedanken anderer sagen kann ?

Wenn ich behaupte: "Die Welt ist doof !", woran mache ich das fest ?

Bernhard, auch ich weiß deine herbe und herzliche Art zu schätzen, die live übrigens viel besser rüberkommt...
Ich behalte mir aber dennoch vor zu reagieren, wenn jemand gegen mich agiert.
(Eine Freundschaft hält sowas aus !!!)

Emotionaler Gruß,

Remi
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Xenomorph

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #62 am: 21-November-2009, 14:42 »

Hallo an alle Mitdiskutierenden,

ich möchte dieses Thema auch nicht weiter belasten und denke dass inzwischen auch weitgehend alles gesagt ist (zumindest von meinem Standpunkt aus), auch wenn es immer noch das ein- oder andere gäbe das ich dem Remi zu denken geben könnte...  ;)

Zitat
Clemens ist ein fairer Gesprächspartner, dem ich gar nicht böse sein kann, selbst wenn...

Selbst wenn was? Ich höre?  :o ;)

Von dir, Remi, hätte ich mir aber zugegebenermaßen wenigstens gewünscht, dass du nicht ganz so stur auf deinem Standpunkt verharrst. Ich habe dir auch zugestanden dass eine gewisse Selektion nicht schaden kann, solange sie artgerecht erfolgt. Meine Argumente sind an dir hingegen leider wohl völlig wirkungslos verpufft.  :-\

Meine Meinung: Das was du alles vom BM verlangst bzw. was du in ihn hineinzüchten willst bietet dir der KM schon von Natur aus. Den magst du doch eh lieber und hast wohl da auch die größere Erfolgsquote bei der Anzucht als beim BM. Dann nimm doch den KM ansatt den BM zu "vergewaltigen"  ;D, es ist Herausforderung genug ihn frosthart zu bekommen, solange das überhaupt noch erforderlich ist.

Ansonsten ziehe ich mich hiermit auf absehbare Zeit aus diesem Thread zurück. Jeder der mitliest und interessiert ist kann sich aus den Argumenten beider Lager sein eigenes Urteil bilden, und ihr dürft natürlich gern weiterdiskutieren.

Urzeitliche Grüße, Clemens
« Letzte Änderung: 21-November-2009, 22:20 von Xenomorph »
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Bergbauer

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #63 am: 22-November-2009, 12:45 »

Hallo,

im Wald werden sich in der Praxis vermutlich niemals große Pflanzabstände ergeben. Ich kenne jedenfalls keinen Kollegen der nur alle 15 Meter einen Baum setzen würde. Dann lieber auf Mammuts verzichten und andere Bäume pflanzen. Das kann aber auch nicht Ziel der Mammutbaumfreunde sein, daher kann man mittlere und geringe Abstände wohl kaum nicht verhindern, egal wie "freundlich" man hier miteinander umgeht :)

Waldbauern haben auch ein ganz anderes Ziel als Baumliebhaber, das sollte man nicht vergessen.

Zu bedenken ist auch das die kleinen bis zu einer gewissen Größe ausreichend Licht haben um sich gut zu entwickeln. Erst wenn Sie größer werden, rauben sie sich Gegenseitig Licht und später dann auch Boden. Das ist dann der Zeitpunkt wo für manche der eng gepflanzten das aus kommen wird. Denkt man daran das es sich um Waldbauern handelt die auch Geld verdienen wollen, sofern man von verdienen reden kann, es geht ja meist über Generationen hinweg, dann können die kleineren noch als Weihnachtsbäume her halten oder auch nur als Zaunmaterial bzw. Brennholz. Kein schöner Gedanke, aber wenn man möchte, das sich die Art weiter und gut auch in unseren Landen verbreitet, dann wird man kaum umhin kommen das zu akzeptieren. Ansonsten würde es eben bei wenigen Parkbäume bleiben, wohl ohne Aussicht das er hier wirklich wieder auf natürliche Art heimisch wird. Übrigens: Waldbrände gibt es hierzulande auch, wenn auch selten.

Gruß, Herbert
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sequotax

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #64 am: 22-November-2009, 17:10 »

@ all:

Bisher fehlte in unserer Diskussion fast vollständig der 'forstwirtschaftliche Aspekt' !

Herbert hat das schon sehr trefflich formuliert - kein Waldbauer pflanzt in so weiten Abständen !
Es geht einem Waldbauern schließlich auch darum, Zwischengewinne zu erzielen. Dies geschieht beim Durchforsten - Weihnachtsbäume, Pfosten, Brennholz...
Natürlich hört sich das schrecklich an...

Mal plakativ:
Was wäre denn besser, ein Mammutbaumforst oder keine Mammutbäume ?
(Holz werden wir auch in der Zukunft brauchen !)

Idealerweise stellt sich für mich der Waldbau so dar, dass man Bäume zwar erntet, aber die jeweils schönsten stehen lässt (einige für immer) !
Viele haben doch den National Geographic-Artikel über KMs gelesen, oder... ?


@ Micha:

Ich danke dir für deine tolerant-sensible Art zu formulieren (könnte ich mir eine Scheibe von abschneiden... ;)) !

Dein hier vorgestelltes Wäldchen sieht natürlich total verwahrlost aus !
Da hat bestimmt seit der Pflanzung niemand mehr etwas gepflegt !
Wenn man da allerdings auch nur die kaputten Bäume heraushaute, sähe das bestimmt gleich ganz anders aus (200 BMs - 67 BMs = 133 BMs, richtig ?)...


@ Clemens:

...selbst wenn du anderer Meinung bist !

Ich habe jeden deiner Berichte aufmerksam gelesen, verstanden und sogar genossen !
 :)
Deshalb behaupte ich ja auch nicht, dass du Unrecht hast - wir reden lediglich nicht immer von der selben Sache:
Du sprichst von artgerechter Pflanzung, ich von Anpassung. Du willst schöne, gesunde Bäume (Einzelexemplare), ich will deren Konkurrenzkraft (die Art) stärken...
(Und ich will NICHT aus der Maus einen Elefanten züchten - bei der Engpflanzung erzeugt man ja lediglich eine innerartliche Konkurrenz !)


LG in die Runde,  Remi
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Xenomorph

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #65 am: 22-November-2009, 18:38 »

Hallo zusammen,

es war wohl ein Fehler mich aus dem Thread zurückzuziehen. Ich halt's doch nicht aus.  ;D Dem Herbert habe ich bereits per PM geantwortet, aber ich denke ich mach's nun doch öffentlich:

Mag sein dass Herbert recht hat und kein Waldbauer weite Pflanzabstände akzeptieren würde (warum sagt Herbert leider nicht), aber könnte man dann nicht wenigstens die BM in größerem Abstand und in den Lücken andere Baumarten pflanzen? So hat man dann auch einen Dichtstand. Zugegeben, solange die BM noch sehr klein sind stören sie sich gegenseitig noch nicht, aber wenn sie größer werden wäre ohnehin ein Mischwald, der von BM überragt wird, wünschenswerter (denke ich jedenfalls). Da BM ja sehr schnell wachsen dürften sie die anderen Laub- und Nadelbäume bald überholt haben, wenn sie am Anfang genug Licht und/oder Vorsprung bekommen. Aber ihr wollt ja Konkurrenz innerhalb der Art, naja...

Übrigens habe ich gegen den kommerziellen Aspekt nicht grundsätzlich was einzuwenden, wenn das Ganze verantwortungsbewußt gehandhabt wird. Diese National Geographics Ausgabe über den KM wurde ja bereits erwähnt. Da wird eine Vorgehensweise vorgeschlagen (und wohl teils auch schon praktiziert) die ich sehr unterstützenswert finde: Nur einzelne Bäume entnehmen und zwar immer nur die schwächsten. Die übrigen weiterwachsen lassen und in den Lücken soweit möglich auf Naturverjüngung bauen. Besonders herausragende Exemplare ganz verschonen.

Remi hat sich ja inzwischen davon distanziert, eine neue Art aus dem BM züchten zu wollen, was ich sehr begrüße!  :) Denn wer das beabsichtigt wird das 1. innerhalb einer BM-Generation nicht schaffen weil das sein Erbgut gar nicht hergibt, 2. wäre es völlig sinnlos weil es dafür den KM schon gibt und 3. wird der "neue" BM dann nicht mehr aussehen wie der alte: Die schöne dicke feuerfeste Rinde, der extrem dicke Stamm, das schnelle Wachstum usw. sind doch alles Anpassungen an ein Feuerregime. Wenn man das wegnimmt hat man am Ende eher einen KM. Aber auch keinen echten, sondern einen nachgemachten- man würde in der Forstwirtschaft immer noch den echten KM bevorzugen, denn der ist seit Mio. von Jahren an ein Leben im dichten Wald angepasst.

Deswegen finde ich Herberts Satz mit dem Feuer ganz entscheidend: Ja es gibt auch bei uns Waldbrände, wenn man sie zuläßt! Vielleicht nicht so oft aber es gibt sie. Und wer weiß schon was der Klimawandel bringt (den ich trotz Stagnation weiterhin für äußerst wahrscheinlich halte)? Ich finde man sollte nicht versuchen den BM umzukrempeln sondern damit rechnen dass die Natur in Mitteleuropa sich verändern könnte. Dann wäre der BM hier wirklich heimisch und könnte seine ganzen Stärken ausspielen. Zudem müßte man den Umgang mit der Natur ändern und ein freieres Spiel der Kräfte zulassen. Und genug BM so groß werden lassen, dass sie die Brände wirklich überleben können.

Gegen ein paar kleinere Anpassungen wie ein wenig mehr Schattentoleranz oder Pilzresistenz ist nichts einzuwenden, aber man darf die Stärken des BM nicht wegzüchten! Eher darauf setzen und sie noch ausbauen- noch schnelleres Wachstum, noch dickere Rinde usw. Und genetische Vielfalt ist wichtig! Immer die schönsten und wüchsigten aus verschiedenen Groves zusammen pflanzen, aber ganz "normale" BM. Wenn man vielleicht 10% selektierte Sämlinge einstreut kann das auch nur nützlich sein, wenn diese z.B. extremen Frost, Tockenheit, Feuchtigkeit oder Ähnliches überstanden haben. Das alles stärkt die nächste Generation von BM, ob als Naturverjüngung oder gezogen.

Aber nicht diese hervorragende Baumart "verhundsen"! Das ist mir ganz wichtig. Und beim Anbau wenigstens im Hinterkopf behalten was diese Art braucht. Das erleichtert die Fehlerdiagnose, sollten die BM im Dichtstand reihenweise den Geist aufgeben...  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Sepp

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #66 am: 22-November-2009, 18:58 »

Werte Freunde

Ich verfolge diesen Meinungsaustausch zum Thema "Pflanzabstände beim BM" mit besonderem Interesse, und möchte bekunden, dass ich den in puncto Abstand vorgetragenen Ausführungen und Argumenten von Clemens voll zustimme, weil er diesbezüglich genau das zum Ausdruck gebracht und betont hat, was meinen Pflanzvorstellungen entspricht.

Der forstwirtschaftlichen Methode liegt die Ertragsoptimierung zugrunde. Weder ein Urwald noch ein Nutzwald (Holzacker) hat Ähnlichkeit mit einem parkähnlichen Gartenwald, welcher ein zivilisierter Wald ist, das heißt ein von Menschen bewohnter Wald.

Die ständige Anwesenheit des pflegenden Menschen, ist für einen Baum angenehm. Nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Bäume und andere Pflanzen leben von der Bewunderung ihrer Schönheit, für welche sie einen ebenso täglichen Bedarf haben, wie für Wasser, Licht, Luft und Wärme.

Das von Clemens hier in den Ring geworfene Plädoyer für Zwischenräume verdient es ernst genommen zu werden, weil weder Bedarf noch zwingende Notwendigkeit besteht, die Natur unbedingt gegen sich selbst kämpfen lassen zu müssen. Die Natur ist dem Menschen dankbar, wenn er sie pflegt, unterstützt und es ihr leicht macht.

Das Halten zu vieler Hühner pro Quadratmeter ist Tierquälerei. Das Pferchen von vielen Menschen auf engem Wohnraum ist Menschenquälerei. Auch Bäume sind empfindsame Lebewesen, die sich über Freiräume freuen, insbesondere die hochwachsenden Arten. Auch Sonnen, Planeten und Satelliten bewegen sich in gebührendem Abstand voneinander.

Unser Verein hat sich in die Satzung geschrieben, dass der Natur geholfen werden soll, und dass sie vor unsachgemäßer Behandlung beschützt werden soll. Die Erforderlichkeit der Gemeinnützigkeit beruht auf der Tatsache, dass der Mensch dafür berüchtigt ist, mehr oder weniger unbewusst und ungewollt an sich selbst und seiner Umgebung Kreislaufstörungen herbeizuführen.

Bezüglich dem Wesen der Anpassung gilt es zu wissen, das alle Anpassungsfunktionen die Fähigkeit besitzen, in Betragensweisen hineinwachsen zu können. Die Natur ist ebenso anpassungsfähig wie der Mensch. Dennoch gibt es auch Situationen, an welche eine Anpassung unmöglich ist.

Zellen und Organe von Lebewesen improvisieren ständig Mittel und Wege, mit denen sie Unvorhergesehenem begegnen. Aber es ist nicht so, dass diese Fähigkeit nicht an Grenzen stößt. Das Aufkommen von Niedergang und Verwüstung dokumentiert beispielsweise das Versagen von Anpassung.

Umgebungsveränderungen bewirken in sämtlichen Lebensvorgängen ein Echo. Anpassungen sind ein Ausgleich für Erschütterungen. Bei allen Anpassungsvorgängen handelt es sich um eine Ausflucht, die darauf abzielt, das Maximum an Lebensdauer herbeizuführen.

Anpassungsvorgänge sind durch und durch individuelle Vorgänge, und wirken immer dahingehend, um ein möglichst langes Durchhalten des betroffenen Individuums zu gewährleisten. Diese bemerkenswerte Funktion ist ein wachsamer Mechanismus, und die technische Ursache für die Existenz von Lebewesen.

Das Wesen der Anpassung wird von dem Vorhandensein allseitiger Grenzen beherrscht. Eine Anpassung über bestehende Grenzen hinaus ist nicht möglich. Kein Lebewesen kann aufgrund äußerer Einflüsse seine artspezifische Form oder Funktion verlassen.

Anpassungsfunktionen streben jedesmal einem bestimmten Ziel zu, aber sie erreichen es nicht immer. Jedes Individuum widersteht nur einer bestimmten Anzahl von Bakterien und einer bestimmten Virulenz in ihnen. Darüber hinaus werden Anpassungsfunktionen unvermögend, ein Lebewesen zu schützen.

Ebenso ist es mit der Widerstandskraft gegen Ermüdung, Hitze und Kälte. Unser Organismus versucht vergeblich, sich dem Lärm der Großstädte, der Unrast des modernen Lebens, sowie dem Massenauflauf und dem Verdruss unserer Tage anzupassen.

Weder können wir uns an Schlafmangel anpassen, noch besitzen wir Abwehrmittel gegen hypnotische Gifte wie Nikotin, Koffein, Kokain, Opium, Alkohol usw. Bemerkenswerterweise fügen wir uns all diesen Dingen, ohne sonderlich darunter zu leiden. Dies ist aber keine Anpassung, sondern ein Akt des Sichanbequemens.

Dadurch können organische, geistige und genetische Veränderungen stattfinden. Diese Veränderungen sind aber keine Anpassungsvorgänge, sondern sie sind gleichbedeutend mit Niedergang, das heißt, mit Entartung.

Niedergang und Elend dokumentieren das Versagen von Anpassung, das heißt, sie beweisen, dass Anpassungsvorgänge an Grenzen zu stoßen vermögen. Anpassungsfunktionen stellen lediglich den Versuch dar, das Nachlassen einer Funktion abzufangen.

Funktionsstörungen, die durch Infektionen zustandekommen, werden durch selbsttätige Anpassungsvorgänge angegangen. Es gibt aber auch Störungen, gegen die keine selbsttätigen Anpassungsvorgänge in Erscheinung treten, wie beispielsweise bei starken Vergiftungen, die immer nur durch bewusste Taten angegangen werden können.

Mit der Kenntnis von Anpassungsvorgängen hat der Mensch die Möglichkeit und die Macht in Händen, sich selbst und seine Umgebung gestalten zu können.

Auch die Natur ist gestalterisch. Sie wartet immer wieder mit Reaktionen auf, um uns Menschen unsere Sünden gegen sie vergeben zu wollen. Die Tatsache, dass Not erfinderisch macht, gilt somit nicht nur für Lebewesen, die mit einem Gehirn ausgestattet sind, sondern ist auch eine Materialeigenschaft von chemischen Stoffen, von Organismen, von Ökosystemen, usw.

Wie beim Menschen, so besitzen auch die Zellen von Bäumen eine eingeborene Vorherkenntnis von der Rolle, die sie in ihrem organismischen Umfeld spielen sollen. Sie bemerken sofort, wenn etwas nicht dem Sollzustand entspricht, und sie reagieren entsprechend.

Gerade aus diesem Grunde können Zellen sich mit unvorhergesehenen Ereignissen auseinandersetzen, die während dem Leben, und ganz besonders in Notfällen auftreten können.

Mit anderen Worten, naturbedingte Reaktionen sind immer für eine Überraschung gut. Kreativität ist somit keineswegs nur ein Vorrecht von bewussten Wesen, sondern darüber hinaus auch noch ein in der Welt hochmolekularer Atomgebäude verankerter Impuls.

Fazit:

Wo der hochwachsende Mammutbaum erneut seine Heimat finden soll, kann die Variante "unbewohnter Wald" nicht die bevorzugte Variante sein, sondern das Ausbringen von Setzlingen in bewohnte Gegenden.

Dennoch gilt es, den Forstwirten keinen Vorwurf daraus zu machen, wenn sie ihrer Methode Tribut zollen. In jedem Fall ist der Betsand eines reinen Mammutbaumwaldes besser, als wenn es ihn nicht geben würde. Auch dieser Variante gilt es mit Dankbarkeit und Wertschätzung zu begegnen.

Wird beim Baum gewohnt, so erfreuen sich Baum und Besitzer täglich gegenseitig. Wo der Besitzer nicht täglich anwesend ist, spricht der Baum in eigener Sache zu seinem Publikum.

mit freundlicher Empfehlung
Giuseppe
« Letzte Änderung: 23-November-2009, 20:03 von Sepp »
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Cryptomeria

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #67 am: 22-November-2009, 19:46 »

Hallo,

ich habe hier nicht viel gelesen, wollte aber zu den Pflanzabständen auch noch etwas einbringen ( falls das vorher abgehandelt wurde, dann bitte meine Geschriebenes vergessen).

Der Waldbauer pflanzt eng, damit er astfreie Stämme bekommt. Das ist doch nicht das Ziel einer MB-Pflanzung.

Ich würde immer auf ca. 7-10 m gehen: Wenn man enger pflanzt,berühren sich  je nach Untergrund nach 10 - 20 Jahren die Bäume an den Zweigspitzen ,d.h. jetzt wird es Zeit etwas zu tun.Dann sind die Bäume aber bereits 10 m hoch. Diese im engen Bestand zu fällen ist kaum durchführbar ohne andere zu verletzen bzw. zu verunstalten.Praktisch lässt sich das kaum lösen. Hat man etwas größere Abstände kann man in die Lücke fallen lassen, falls der ein oder andere wirklich kümmert. Ich habe allerdings bisher noch nie einen kümmerlichen MB in den ersten 20 Jahren gesehen. Er hat weder oder kaum pilzliche  oder Insektenfeinde, Trockenheit tritt meistens später auf.D.h. wiederum man muss nach dieser kurzen Zeitspanne in der Regel sehr schöne , wertvolle Bäume heraushauen. Und wer wie ich schon MB fällen musste, weil sie einfach zu eng standen, dem blutet bei jedem einzelnen das Herz.

Ich finde, man kann den MB im Wald nicht mit Fichte oder Douglasie vergleichen.

Viele Grüße

Wolfgang
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Mick Rodella

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #68 am: 22-November-2009, 19:59 »

Lieber Remi,

BM-Forst: wird ja hier fast schon schablonenhaft gemacht – Abstand wie gesagt 4-5 m, Ø BHD ca. 70 cm nach 40 Jahren (Rheinland). Das wäre natürlich ein Argument, wenn es um schiere Masse geht – für Zahnstocher oder was weiß ich. Aber: die Douglasie lässt sich vielseitiger einsetzen und wächst ähnlich schnell. Da brauchts stimmige Argumente für BM, einfach wird das nicht.

Der Weg für die weitere Verbreitung des BM könnte meiner Meinung nach eher das Prinzip des Erholungswalds sein. Die Mammuts sind ja immerhin die Stars in Weinheim und könnten anderswo nach 130 Jahren besser aussehen – auch bei den alten im Exotenwald könnte man über die Pflanzabstände diskutieren ...  ;)

LG Micha
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Bergbauer

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #69 am: 22-November-2009, 21:35 »

Hi nochmal,

also um das auch mit Argumenten zu unterstützen: Im Forst müssten Mammuts geschützt werden, Karnickel/Hasen lieben den BM Rehen fressen auch gerne dran und der Bock verfegt das Bäumchen wenn er etwas größer ist. Also schützt man sie einzeln (werde ich machen) oder als Gesamtforst mit einem Zaun. Das lohnt aber gar nicht für ein paar Bäumchen, bei großen Pflanzabständen, da kann man gleich bei Fichte un Co bleiben. Forstwirtschaft will Geld verdienen, also viele setzen, natürliche Selektion mit eingerechnet.

Da meinte jemand es gebe so gar nicht mehr viel Argumente für den Mammut, ich hab noch ein paar ;) Natürlich muss man die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen, die sind so gut wie nie gleich.

Das wichtigste ist die Standfestigkeit beim Sturm, wenn sie größer werden sie sind nicht so anfällig für den Käfer und man kann sie stehen lassen, den sie werden alt. So muss z. B. bei uns die Fichte mit 60-90 Jahren gefällt werden, wartet man länger geht sie ein oder der Käfer gibt ihr den Rest. Sie verkraften Böden wo die Tanne nicht mehr hochkommt und sie haben ein gutes Holz. Sie verkraften Kälte besser als der KM, sonst wäre der KM natürlich noch besser geeignet.

Es gibt aber auch Nachteile, darf man nicht vergessen. Sägewerke nehmen zum Sägen einen Aufpreis für dicke Stämme. Der BM wächst nicht sehr gerade, sondern verjüngt sich relativ stark (mehr Abfall). Er ist teuer in der Anschaffung und muss "gewartet" werden damit er hoch kommt. Also eher was für die Liebhaber in der Forstwirtschaft oder sagen wir noch besser ein Versuchsobjekt, zumindest bei uns in der Gegend.

Warum ich jetzt mittlere Pflanzabstände wähle, den wirklich klein sind sie gar nicht (im Gegenteil im Vergleich zu anderen Baumarten sind sie eher als groß zu betrachten. Bei uns weiß kaum jemand wie der BM wirklich gedeihen wird, es ist eine Versuchsanpflanzung. Die bisherigen Ergebnisse sind gut, aber ich rechne doch mit einigen Ausfällen. Wie soll man diese Lücken später schließen wenn sie 10, 15 20 Meter hoch sind? Die Aufgabe eine große Fläche mit wenigen Bäume von Konkurrenzdruck zu befreien geht wirtschaftlich gar nicht. Was da in kurzer Zeit an Sträuchern und Wildkraut wuchert ist unglaublich, das tut sich kein Waldbauer freiwillig an.

Neben Pfosten/Brennolz und co könnte ich mir gut vorstellen das man Bäume die 5-10 Meter hoch sind und heraus müssen, noch gut als Weihnachtsbäume verkaufen kann oder als Spende für eine Gemeinde.
Außerdem muss man doch gar nicht zu eng gepflanzte BM unbeding umsägen!  Nach 3-5 Jahren erkennt man vermutlich schon was überlebt und kann versuchen den einen oder anderen auszugraben und umzusetzen. Wenn es das Gelände ermöglicht kann man einen schönen Baum auch an Gemeinde und Städten anbieten, sozusagen als Dauerweihnachtsbaum der ausgegraben und woanders gepflanzt wird = 1malige Kosten, da findet sich bestimmt auch ein Sponsor der die Kosten übernimmt, quasi als wiederkehrende Werbung jedes Jahr zu Weihnachten.

Die Natur ist übrigens viel grausamer als wir hier alle zusammen. In meinem Wald wurde ein Weg gebaut, die Randflächen lagen brach und es haben 100.000ende Fichten ausgesät. So dicht an dicht das es wie eine Rasenfläche aussieht. Hier gibt es vermutlich kein bedauern wenn davon mal 99.900 wieder weg müssen weil sie sich sonst ohnehin nur Gegenseitig vernichten würden. Bei einigen wenigen Mammuts die bei kleineren Pflanzabständen einmal weg müssen gibt es hier fast Streit dazu. Wobei ich dazu sagen muss, warum nicht? Gegen eine gewisse Streitkultur ist doch nichts einzuwenden, da muss man nicht gleich das Handtuch werfen, die Gürtellinie muss gewahrt bleiben, dann ist das schon in Ordnung, woanders fetzt man sich viel heftiger als hier :)

Gruß, Herbert

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sequotax

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #70 am: 22-November-2009, 21:52 »

Remi hat sich ja inzwischen davon distanziert, eine neue Art aus dem BM züchten zu wollen...

So etwas habe ich niemals, ja nicht mit einem einzigen Wort auch nur angedeutet... :(


Gegen ein paar kleinere Anpassungen wie ein wenig mehr Schattentoleranz oder Pilzresistenz ist nichts einzuwenden, aber man darf die Stärken des BM nicht wegzüchten! Eher darauf setzen und sie noch ausbauen- noch schnelleres Wachstum, noch dickere Rinde usw.

DAS habe ich propagiert ! :)


Der BM ist per Evolution zu dem geworden, was er heute ist (und was wir alle lieben) !

Selektionsdruck heißt NICHT Wegzüchten von Qualität - im Gegenteil !
Ein komplett fehlender Selektionsdruck hingegen führt langfristig zu einem Verlust von Eigenschaften...


Nur ein Gedanke:
Mammutbäume werden groß. Das ist schön!
In Deutschland bleiben sie vermutlich sehr viel kleiner. Das ist schade!
Lasse ich von 1.000 Bäumen nur die höchsten 20 stehen und beernte diese, wie hoch wird dann wohl die F1-Generation ?
(Hohe Mammutbäume im Wald hätten viel eher eine langfristige Überlebenschance, da sie von den Konkurrenten wie Buche, Fichte oder Tanne kaum mehr überwuchert werden könnten !)


Bei einem Pflanzabstand von drei Metern bleiben mir viele Jahre (bezogen auf meine Lebenserwartung), um unter hunderten von Bäumen die herauszusuchen, die ich behalten will...


Hallo, versteht mich hier einer ? ;D

Remi
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Xenomorph

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #71 am: 22-November-2009, 23:58 »

Zitat
So etwas habe ich niemals, ja nicht mit einem einzigen Wort auch nur angedeutet...  :(

Na na na Remi, gib zu dass es ein wenig anders war...  ::)

Wer bereit ist einen ganzen BM-Wald eingehen zu lassen nur damit einer (!) überlebt, der will etwas krass anderes als das was er hat! :-\

Und der eine Überlebende besitzt dann wahrscheinlich die eigentlichen BM-Stärken kaum noch sondern ist nur noch schattentolerant und pilzresistent (aber auch lang nicht so wie ein KM). Remi du solltest wissen dass man nicht alles auf einmal haben kann, die eierlegende Wollmilchsau ist eine Utopie, Evolution funktioniert anders...

Also bitte keine Ausreden! Aber ich bin froh eine gewisse Wirkung bei dir erzielt zu haben, auch wenn du sie dir nicht eingestehen willst...  8)

Urzeitliche Grüße, Clemens
« Letzte Änderung: 23-November-2009, 01:06 von Xenomorph »
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sequotax

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #72 am: 23-November-2009, 09:03 »

Schon ein wenig ärgerlich, wenn du mich dauernd fehlinterpretierst, Clemens... >:(

Und du weißt also, wie die Evolution funktioniert - bin ja mal gespannt (habe selber so einige Bücher darüber gelesen)...

Findest du es nicht auffällig, dass die praktizierenden Waldbauern unter uns unterm Strich die Engpflanzer sind und die Schreibtischtheoretiker diese schönen Illusionen im Kopf haben ?

Was für alle anderen Bäume seit Generationen im Wald gemacht und von Forstwissenschaftlern und Förstern gepredigt wird, ist völliger "Quatsch" beim BM ? ? ?
Wald ist nicht gleich Garten oder Park, im Wald ist die natürliche Ausfallquote viel größer.
Eine ordentliche Reserve ist da schon wichtig...

Auch wenn es noch so schmerzt :'( - es werden immer nur wenige Bäume überleben !
Wieviel Prozent der Bäume aus der Wilhelma-Saat leben denn eigentlich heute noch ?

Schönen Gruß ins Neandertal,

Remi
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JNieder

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #73 am: 23-November-2009, 09:14 »

Muß ehrlich sagen
- absolut interessant und spannend hier. :)

Warum
setzt Ihr Euch eigentlich nicht mal irgendwo nett zu einer persönlichen Diskussion gemütlich zusammen ?

Vorschlagender Gruss in die Republik
Jochen

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Bernhard

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #74 am: 23-November-2009, 10:59 »

.......
Ich behalte mir aber dennoch vor zu reagieren, wenn jemand gegen mich agiert......
.......


 ??? :o  (ohne Worte).  ::)


Zum Thema ein Gedankenspiel:
Wenn jeder Hausbesitzer mit Garten, in der Regel zwischen 500 und 1000 m² groß, auch nur einen BM pflanzen würde, pflegt und alt werden ließe, dann sind die optimalen Abstände und Bedingungen gegeben, die eine Mammutlandschaft begründen würde und hätte langfristig die besten Vorraussetzungen dafür, das bestmögliche Potential dieser Bäume auszuschöpfen.

Abständiger Gruß
Berni
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