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Pflanzabstände beim BM

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Xenomorph:
Hallo Michael,


--- Zitat ---Ich bin nicht beleidigt  :D
--- Ende Zitat ---

Dann ist ja gut...  ;)

Ich verstehe schon was du meinst, aber der Haken daran ist für mich eben der "geistige Sprung" mit dem du die "Moral" von der Geschichte mit den BM-Paaren in großem Abstand auf einen engen Bestand auf kleiner Fläche überträgst. Denn das ist was grundsätzlich anderes.

Wenn die Paare so stehen dass beide Sonne bekommen (also nicht einer im Süden der dann überlebt und einer im Norden der eigehen wird) kann es durchaus sein dass beide durchkommen. Solche Paare oder Gruppen gibt es ja auch in der Sierra. Sie werden halt nicht ganz so groß, und sind oft voneinander weggeneigt- sog. "Leaners". Die sind dann halt Sturmanfälliger und werden nicht so alt, aber sie leben.

Ich kann euch auch noch so weit folgen, dass es natürlich nicht nur die zwei Extreme "ganz eng" und "ganz weit" gibt. Der Pflanzabstand ist ja sozusagen stufenlos einstellbar. Bis zu einem gewissen Grad gestehe ich euch Engpflanzern zu dass es auch Vorteile hat, wenn man etwas mehr Bäume pflanzt als man am Ende da stehen haben möchte. Zum einen um abzusehenden Ausfällen vorzubeugen und zum anderen um eine gewisse Selektion in dem Sinn zu erzielen, dass man die stehen läßt die sich als die Wüchsigsten erwiesen haben und die, die sich am jeweiligen Standort sichtlich am wohlsten fühlen. So weit kann ich folgen.

Wo bei mir jedes Verständnis aufhört ist da, wo man die BM gegenseitiger Konkurrenz aussetzt so dass Bestände begründet werden die dann so aussehen wie auf dem Mick seinem Foto. Und wenn so eng gepflanzt wird dass man mit Sicherheit 60 - 80% später entfernen muss halte ich das wie schon gesagt für sinnlose Verschwendung (ohne sinnvolles Ergebnis). Wenn man dann außerdem nicht rechtzeitig auslichtet finde ich es sogar pervers, dann hat man die Bäume ja nur gepflanzt um sie wissentlich eingehen zu lassen (denn das werden sie garantiert, auch die guten). Und wenn man erreichen will dass der BM Eigenschaften entwickelt die seinen arttypischen geradewegs zuwiderlaufen dann ist das für mich nur noch grotesk.

Alles, ob Pflanze oder technische Konstruktion, ist auf irgendwas optimiert. Z.B. gibt es Sportwagen und Gelädefahrzeuge. Man wird kein Auto kontruieren können das gleichzeitig genau so schnell wie ein Ferrari und so geländegängig wie ein Panzer ist. Also warum wollt ihr den BM zu etwas ganz anderem machen? Wollt ihr auch eine Sumpfzypresse zum Kaktus umzüchten? Warum nicht gleich einen Kaktus nehmen??

Ich bleibe im Grundsatz bei meiner Meinung. Ein paar mehr am Anfang mag sinnvoll sein, aber alles was darüber hinausgeht halte ich für Nonsens. Wenn man einen geschlossenen Wald und keinen Park haben möchte kann man ein paar Jahre warten und dann andere Baumarten zwischen die BM pflanzen. Aber langsam sind ja alle Standpunkte abgesteckt und man fängt an sich zu wiederholen...

Urzeitliche Grüße, Clemens

Zinnauer:

--- Zitat von: Xenomorph am 20-November-2009, 18:54 ---Und genau so hat es doch keinen Sinn, den BM gegen seine Natur zum Unterständler und zur Schattenbaumart machen zu wollen. Nutze seine Stärken anstatt ihn umkrempeln zu wollen!


--- Ende Zitat ---

Ich möchte jetzt mal genau wissen, wie du zu dieser Interpretation kommst. Hat hier irgendwer auch nur angedeutet, er wolle BMs im Schatten von Altbäumen pflanzen, vielleicht im dichten Buchen- oder Fichtenwald ??  >:(

Und dir, Bernhard, möchte ich empfehlen, dir doch einmal ein Flugticket nach Amerika zu kaufen und im Sequoia-NP selbst Nachschau zu halten, wie es mit der Naturverjüngung von BM aussieht. Du würdest dann feststellen, dass unter guten Voraussetzungen durchaus üppige Verjüngungsgruppen vorkommen, wo mehrere (!) 1 bis 2m hohe BMs pro m2 stehen können. Von einem Eingehen im Säuglingsalter kann also keine Rede sein.

Ebenfalls verärgert
Michael

Xenomorph:
Dein letzter Beitrag verärgert mich ebenfalls, Zinnauer!

 ??? >:( ??? >:(


--- Zitat ---Ich möchte jetzt mal genau wissen, wie du zu dieser Interpretation kommst.
--- Ende Zitat ---

Remi beabsichtigt den BM zu einer Baumart zu machen die ua. viel Schatten verträgt usw., was seiner Natur bzw. ökologischen Niesche genau entgegengesetzt ist.

Niemand hat gesagt BM im Schatten von Altbäumen pflanzen zu wollen, aber sie sollen genau dafür fitt gemacht werden.

Ich denke aber ich habe mich vorher schon mehr als deutlich ausgedrückt und du weißt ganz genau was ich meine. Wenn nicht kann ich dir auch nicht mehr weiterhelfen!


Edit: Schade dass es wieder so enden muss! Am Remi hat es aber nicht gelegen, obwohl wir in der Sache zu 70% anderer Meinung sind.

TaunusBonsai:
Moin ihr theoretischen oder praktischen Weit- oder Engpflanzer!

Ich möchte (diesmal hoffentlich früh genug) dezent darauf hinweisen, dass wir hier bei auch durchaus so gewollter gegensätzlicher Diskussion doch bitte an die die Netiquette denken. Wäre schade, wenn dieser interessante Thread "aus dem Ruder läuft".
Persönliche Differenzen bitte ausschließlich mit Persönlicher Nachricht klären!


moderierender Gruß aus'm Taunus vom Ralf

sequotax:

--- Zitat von: Xenomorph am 21-November-2009, 01:38 ---Remi beabsichtigt den BM zu einer Baumart zu machen die ua. viel Schatten verträgt usw., was seiner Natur bzw. ökologischen Niesche genau entgegengesetzt ist.
--- Ende Zitat ---

Das ist nicht korrekt, davon habe ich nie gesprochen !!!

Mal angenommen:
Ich pflanze 10.000 BMs/ha.
Nach 2 Jahren haue ich die Hälfte um.
Nach weiteren 2 Jahren halbiere ich erneut...
Wenn nur noch 100 Bäume stehen, habe ich Qualität !

Alle BM, auf meine Kahlfläche gepflanzt, stehen ganztags in der Sonne.
Es überleben einfach die wüchsigsten, kräftigsten, tolerantesten - die besten halt...
Das macht der Mensch seit Ewigkeiten mit allen anderen Baumarten auch so (Pinonier- ebenso wie Klimaxbaumarten).
So funktioniert Forstwirtschaft.
So funktioniert sogar die Natur.

Auf einigen Arealen im Wald bildet sich natürlicher Fichtennachwuchs.
Fast stets tritt er beetartig auf, d.h. vielleicht 50/qm !
Im Urwald ist es ebenso. Fällt ein Riese und schlägt eine Bresche, gibt es ewig viele Konkurrenten um den einen frei gewordenen Platz...

Und jetzt kommt ein Mensch, nimmt ein Samenkorn, dass es allein wohl nie geschafft hätte, hegt es liebevoll, pflanzt den Sämling und beschützt ihn lebenslang...

Natürlich kann man ggf. schon den Mutterbaum wählen, auch unter den Sämlingen gibt es bereits Unterschiede... - alles gut !
Aber ein Baum, der sich in der Praxis gegen alle anderen Konkurrenten durchsetzen kann, ist das Ziel.

Deshalb pflanzen Fachleute i.d.R. auch primär KEINEN MISCHWALD !!!
Man pflanzt möglichst horstweise - also immer viele Bäume gleicher Art zusammen (auf einer Fläche von vielleicht 10 - 60 m Durchmesser).
Damit soll verhindert werden, dass eine schnellwachsende Art die langsamere überwuchert und letztendlich dann eine Monokultur (einer vielleicht zudem weniger wertvollen Baumart) resultiert.
Innerhalb des jeweiligen Horstes wird selektiert...
Das ist Forstwirtschaft !

Die wenigen überlebenden ihrer Art bilden mit den wenigen überlebenden der Nachbarbaumart dann schließlich den Mischwald !

So wird's in den Vorträgen und Broschüren gepredigt !

LG an alle Mitdiskutanten !!!

Remi

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