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Pflanzabstände beim BM
TaunusBonsai:
;D ;D ;D
goil!
geschossener Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Tom E:
Schlafende Hunde weckt man nicht? Tja... manchmal doch. Ich muss ehrlich sagen, ich habe die 16 Seiten nur mehr oder weniger überflogen, da es sich eigentlich doch eher die ganze Zeit im Kreis dreht ist das auch kein großes Problem.
Mein eigener Standpunkt wurde zumindest dreimal aufgegriffen, von Mick, Bernt und Lukas. Leider wurde er nie wirklich weitergeführt.
Ganz einfach gesagt, der Standort bestimmt die sinnvollen Pflanzabstände. Uninteressant wird der Standort bei Kurzumtriebsplantagen, aber die interessieren hier wohl eher weniger. ;)
Die wichtigsten Faktoren für die Abstände sind:
-Niederschlag (auch Verteilung)
-Nutzbare Wasserspeicherkapazität des Bodens
-Grundwasseranschluss
Folglich ist es auf perfekt wasserversorgten Standorten durchaus möglich einen BM-Reinbestand in die Höhe zu ziehen, das ist allein durch Niederschläge bei uns allerdings nicht möglich und nur durch eine sehr gute Grundwasserversorgung auf Dauer gewährleistet.
Je schlechter die Versorgungsbedingungen sind, desto weiter müssen die Abstände gewählt werden. Als "Auffüller" möglichst Arten die keine große Wasserkonkurrenz darstellen.
Auf schlechten Böden ist es (traurig aber wahr) gar nicht erst möglich, überhaupt einen Solitärbaum alt werden zu lassen. Früher oder später kränkelt er und sagt "Lebewohl". Ob das bereits mit 50 Jahren der Fall ist oder erst nach 300 Jahren, das entscheidet der Standort.
Auch auf solchen Standorten kann man natürlich alle 3m einen Bergmammutbaum pflanzen, dann passiert es halt etwas früher.
Ein großes Problem mit der oft genannten Durchforstung ist, dass man den Zeitpunkt womöglich nicht richtig treffen wird. Womöglich bekommt man erst mit das etwas nicht stimmt, wenn die Bäume z.B. anfangen zu kränkeln. Das kann womöglich schon zu spät sein und auch die übrigen Bäume können sich davon nicht oder nur sehr schlecht erholen. Ein bedeutender Faktor dieses Problems ist, dass die Schwächung der Bäume durch Trockenstress erst verzögert gezeigt wird. Daher macht es wohl eher Sinn seinen Waldstandort vorher auf die obigen Punkte zu überprüfen und eher früher als später für die nötige Selektion zu sorgen, wenn man denn umbedingt eine betreiben will. Nach dieser frühen Selektion ist dann sicherlich ein guter Zeitpunkt, um weitere mögliche Begleitbäume einzubringen - zumindest wo man will. ;)
Sofern der Standort nicht besonders schlecht ist (oder besonders eng gepflanzt wurde), wird der Pflanzer/Schöpfer meist recht wenig von der Leidensgeschichte seiner Bäume mitbekommen.
Jetzt steht sie also da, meine Meinung zu diesem Thema. Jetzt kann man sie wiederlegen oder ignorieren, was eher wahrscheinlich ist. Soweit so gut. 8)
NichtsodurstigerGruß
Tom
Tuff:
Hallo allerseits,
Ich habe diesen Thread nicht vollständig durchgelesen sondern vieles nur überflogen. Ich werde jetzt auch nicht soweit gehen eine eindeutige Position zu beziehen.
Mit Jochen stimme ich überein, daß wir bezüglich der waldbaulichen Behandlung von Sequoiadendron nicht nicht genügend (positive) Erfahrungen haben, um klare Richtlinien zu formulieren. Aus bekannten fehlschlägen oder Erfolgen kann man keine Allgemeingültigkeit ableiten.
Aber eine Sache möchte ich dringend ans Herz legen, nämlich das von Mick genannte Beispiel Auenwald. (Hat jemand mal den passenden Link hierzu ?). Es demonstriert etwas sehr wichtiges: Nämlich, daß man sich sein persönliches Ziel auch mal bildhaft vorstellen muß. Wie soll 'mein Wald' denn nun ganz konkret in 50, oder 100, oder 200 Jahren aussehen ?
Ich glaube, wenn man sich einen Wald in 100 Jahren 'aus der Luft gesehen' und auch von mittendrin, genau vorstellen kann (und ich meine jetzt wirklich quasi fotografisch), dann wird man auch wissen, wie man ihn heute anlegen und pflegen muß, um dahin zu gelangen.
Es könnte sein, daß maßstabsgetreue Skizzen helfen würden, spontane Schlaglichter. Selbst einfache Aufsichten können helfen (von Clemens ja bereits angeregt). Ich weise hier auch mal darauf hin, daß die Bäume der 'House' Gruppe in der Sierra sicherlich ihre 8m (?) Breite am Grund haben werden. Das bedeutet einen Abstand der Sämlinge von ebenfalls 8m, oder mehr. Dieser Dichtstand ist wohl nur für eine Gruppe aus wenigen Bäumen möglich, aber durchaus ästethisch und biologisch sinnvoll.
Die Auenwaldbäume sollte man sich im Einzelnen genau anschauen, etwa, wie tief reicht die Krone herunter (und so hoch darf dann kein beschattender Zwischenstand sein) und wurde dort eventuell bereits ein Zwischenstand 'abgenutzt' (wie man in Fachkreisen so schön sagt).
Die Anregung von Bernt, Bergmammutbäume nur eher einzeln einzustreuen, ist sicher ein brauchbares Modell für den generellen Waldbau. Die Zielsetzungen der Grove-Pflanzer hier sind aber individuell ganz verschieden. Ich finde das desto spannender, je verschiedener sie sind. Es wäre schade wenn alle das gleiche machten !
Tuff:
Ich habe ein paar Fotos von BM gemischt mit Lärche. Das scheint eigentlich gut zu funktionieren, allerdings wächst die Lärche dem BM in den ersten 20 Jahren davon und man sollte sie daher auf Abstand halten (räumlich oder zeitlich).
Ich selber mische BM vor allem mit Eberesche und Eiche, diese sollen (evtl. nach sukzessivem Hochasten der BM) eines Tages als eigene Etage unter den Kronen der BM-Altbäume stehen. So hoffe ich den verfügbaren Raum auszunutzen und einen ökologisch wertvollen Wald zu schaffen. Zudem wird sich dort unweigerlich der Ilex ausbreiten, welcher eine hervorragende Basis für blitzinduzierte heiße Waldbrände sein könnte.
Theoretisch sind alte Eichen bedingt feuerfest und könnten solch einen Brand stellenweise überleben. Ich hoffe meine Nachfahren werden dieses Epxeriment wagen oder dulden, wodurch eine natürliche echte Grove-Dynamik beginnen könnte.
cbk:
Moin,
ich würde das mit dem Wald in ganz klassischer Manier machen. Also erst einmal sehr dicht pflanzen und dann alle paar Jahre durchforsten. Also alle paar Jahre gucken welches die Zukunfts-Bäume (Z-Bäume) sind, diese markieren und dann die Bäume um ihn rum fällen, um Platz zu schaffen.
Das Vorgehen hätte auch den Vorteil, daß es kein großer Verlust ist, wenn einzelne Bäume aufgrund von Pilzen, Windwurf, ... mal ausfallen.
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