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Mammutbaumpflanzung Schloßpark Dennenlohe

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Tuff:
Weidenstecklinge sind in einem trockenen Klima konkurrenzschwach und werden nicht allzu dicht, verdunsten also auch nicht soviel. Sie werden in der Tiefe nach Wasser suchen. Wenn man sie auf den Stock setzt, sterben ihre Wurzeln ab und bilden humose Poren. Das abgehauene Grün kann man einfach liegenlassen, es schützt den Boden und wird ebenfalls in Humus verwandelt. Leider sieht das sehr unordentlich aus, in Dennelohe würde man die Weiden also idealerweise vor Ort häckseln, oder irgendwo einen Damm zum Verrotten auflegen. Leider wieder extra Arbeit. Vermutlich wird also nix draus.

Übrigens kann man die Gewässer gegen Süden mit Bäumen vor zu großer Hitze und gegen totales Veralgen schützen; auch wenn Frosch- und Lurchlaich viel Wärme brauchen - es wird ausreichen, wenn man ein paar sonnige Flachwasserbereiche übriglässt. Andererseits, da es sich um einen Park handelt, sind vermutlich Seerosen geplant. Wie wäre es, als Kompromiss, mit ein paar lichtdurchlässigen Taxodium direkt am Ufer ?

Hier zwei BM in einer Fläche mit verschiedenen Wildgras-Arten. Der oberflächlich trockene Graswurzelfilz ist bis zu 30 cm dick, darunter ockergelbe, sandig-lehmige eher nährstoffarme Braunerde. Das Gras speichert die Feuchte, hält sie aber auch zurück. Andererseits schützt sie den Boden in der Tiefe vor dem Austrocknen.

Es gibt hier keinen erreichbaren Grundwasserpegel. Die Konkurrenz für Bäume hängt also sehr von der Niederschlagsmenge ab. Offenbar wachsen die BM aber hier, bei maximal 1300 - 1500 mm im Jahr, hervorragend, obwohl größere Mengen durch untaugliche Sturzregen zustande kommen, und es sehr trockene Phasen im Frühling, Sommer, und Herbst gibt. Ich vermute daß sie ihre Wurzeln sehr weitläufig ausfächern und so genug Feuchte aufsaugen können.

Dieser BM bekam testweise ein paar Weidenstangen gesetzt. Wie man sieht ist der BM schneller gewachsen als die Weiden. Ich vermute, die Weiden sind in der für sie untypischen, schwierigen Situation den BM-Wurzeln in der Effizienz unterlegen.

Tuff:
An einem BM hatte sich nach dem Pflanzen Epilobium angesiedelt. Diese einjährige hübsch blühende Staude verdrängt hier langsam das Gras, und wandelt - wie die Weiden auch - mineralischen Boden in Humus um.

Allerdings beschattet das dicht wachsende Epilobium kleine Bäume zu stark, und fällt im Herbst / Winter gerne flächig um, wobei sie kleine Bäume umdrücken und begraben kann. Haben die Bäume einen Vorsprung, kann man es aber verwenden.

Sobald man den Wildzaun entfernt, verschwindet das Epilobium wieder, weil die Rehe es über alles lieben.

denniz:
Hallo Tuff,
Zusätzlich sollte man noch erwähnen das es sich bei der von dir gepflanzten eine eher buschig und klein bleibende Weidenart ist. (Hanfblättrige Weide/ Salix viminalis)
Ich habe eine Weidenart hier als Kopfweide ( Weissweide x Bruchweide/ alba x fragilis ?) die locker mal 2-3m im Jahr macht.
Wir haben deutlich weniger Niederschlag ( 700-900mm) aber Bördeboden. (Gletscherendmoräne)

In der Baumschule rechnet es sich leider nicht auf Wurzelentwicklung zu schauen und ggf. öfter umzutopfen.
Hier ist natürlich die Ausgangssituation für Sequoiadendron grundsätzlich nachteilig.


Wayne:
Habe gerade die Rückmeldung aus Dennenlohe erhalten, das die Bäume gerade gezäunt werden......sehr schön!

Gruß Wayne

Tuff:
Freut mich auch, Wayne. So könnt ihr sicher wesentlich freier weiterarbeiten :)

Denniz, ich bin kein Weidenexperte. Aber wahrscheinlich handelt es sich bei meinen Stecklingen, von Bäumen die an einem Teich extrem rasch wachsen (ebenfalls Triebe von 2 -3 m / Jahr, allerdings bei Wurzelausschlag nach Absägen), um einen alba-Bastard. S. viminalis kommt in diesem Tal so weit ich weiß (jedenfalls in Reinform) nicht vor.

Es ist Teil meines Konzeptes daß diese Stecklinge in einem tendenziell wechseltrockenem Boden nicht so rasch wachsen wie am natürlichen Standort. In meiner anderen Fläche (ohne BM, s. Fotos) sind dieselben Stecklinge deutlich wuchskräftiger. Sie treten an gegen  Esskastanie und Walnuß, und überwachsen sie problemlos. Aber dennoch, aufgrund des weichen Holzes und der Lichtdurchlässigkeit, sind sie ohne großen Zeitdruck und rein technisch gesehen problemlos zu kontrollieren.

Es müssen aber auch nicht unbedingt Weiden sein. Allerdings von Hasel-Ruten rate ich ab, die Hasel ist zu konkurrenzstark.

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