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[Gerald]

Es existieren zwar schon schöne große Bilder vom Tule Baum siehe Wikipedia,
doch mein Arbeitskollege, ein großer Mexiko Fan, zu meiner Freude hat er mir die Baumbilder vom ultimativ dicksten Baum der Welt überlassen.
Dieser Baum der Gattung Taxodium Mucronatum gilt als dickster Baum der Welt. Ebenfalls ein Arbeitskollege der Urlaub am Ätna auf Sizilien machte hat dort im Internet einen angeblich noch dickeren Kastanienbaum entdeckt. http://de.wikipedia.org/wiki/Kastanienbaum_der_hundert_Pferde
Meiner Meinung nach handelt es sich dort um so etwas wie die "Goose nest" Wurzelbrut um entwurzelte KMs.
Die Fachwelt streitet sich darum ob der Tule Baum aus mehreren zusammengewachsenen Bäumen besteht.
Ich bezweifele dies aber weil neben der Kirche sie Bilder Tuleklein1web und Tuleklein2web ein kleinerer aber
schon sehr großer Baum offensichtlich ein Nachkomme des Großen ist.
Viel Spaß beim Ansehen

Gruss Gerald

[Gerald]

Hier noch die Bilder von dem kleineren Baum
Übrigens ich hab den Ort mal schnell mit Google Earth angeflogen, laut Google liegt Santa Maria del Tule 1563 m hoch ob das reicht für eine Winterhärte bei uns?

[Lukas Wieser]

Hallo Gerald!:-) Interessante Bilder!:-) Ich glaube nicht, daß T.Mucronatum bei uns frosthart ist!:-) 1'500m über Meer in Mexico ist um Welten milder, als 500m über Meer bei uns!:-) Bedenke: Sequoiadendron Giganteum wächst in der Sierra Nevada hauptsächlich 1'500-2'500m ü.M.und erleidet trotzdem ab und zu schwere Frostschäden, und die Sierra Nevada ist nördlicher als Mexico!:-) Ich glaube nicht, daß der Baum von Tule aus einem Baum entstanden ist, eher aus drei oder 4... LG Lukas.

[JuergenB]

Hallo Zusammen,

die Montezuma-Sumpfzypresse oder Ahuehuete, Taxodium mucronatum Tenore ist üblicherweise in Mitteleuropa nicht ausreichend winterhart. Bei Testpflanzung in Neu-Mexiko (NM) haben sich mexikanische Herkünfte Te,peraturen unter plus 5°F (ca. -15°C) nicht überlebt. Aaaber....
Nördlich kommt die Art bis zum Rio Grande in Süd-Texas vor, die einen Touch härter sein sollen und schon bis 0°F (ca. -18°C) überlebt haben sollen. Eventuell gibt es auch in den Nordmexikanischen Bergen härtere Ökotypen.
M. M. Melendrez hat in der Nähe von Las Cruces in NM einen über 400 Jahre alten Baum unbekannten Ursprungs endteckt, den vermutlich  Missionaren aus Zentral-Mexiko mitgebracht hatten, und die an diesen Standorten Minima von unter - 18 °C überlebt hatten. Nachkommen haben sich als winterhart bis USDA Zone 7 erwiesen, dürften also bereits in allermildesten Lagen durchaus nicht chancenlos sein.
Auf seinen Reisen im Hochland des südlichen NM, hat er in den Gila Mts. in ca. 1.830 m Höhe, Winterhärtezone 6 (gelegentlich treten dort Minima bis - 28 °C auf), zwei ca 30 m hohe Relikt-Bäume von Taxodium mucronatum entdeckt, die dort unkultiviert wachsen.  Nachkommen dieser Herkunft sollen bei Tests im Starhill Forest Arboretum in zentral Illinois (USDA zone 5) Temperaturen von - 20°F (ca - 29°C) unbeschädigt überlebt haben. Ich vermute mal, dass dies nur auf das Holz, nicht aber die fast immergrüne Benadelung zutrifft.

Erste Pflanzen dieser Herkunft sind bereits in Deutschland im Test, wie dieses hier aus dem nördlichen NRW, Fotos

vom September 08



vom vergangen April nach dem 09er Killerwinter:


 
PS Ahuehuete oder exakter āhuēhuētl heißt der Baum auf Aztekisch (oder wie sie selbst saben Nahuatl) und heißt etwa "Alt werdender Wasserbaum"
 

Titotazqueh

Jürgen

[JuergenB]

Die Taxodium mucronatum Vorkommen an den Flussufern des Texanischen Edwards Plateaus sollen auch einige  Charakteristika von T. mucronatum zeigen, soll jedoch noch nicht genetisch untersucht worden sein.

Im BG Nanjing in China gibt's (oder gab's?) ein Taxodium Project. Dr. Chen Yong Hui (jetz. Prof.) hat dort in den frühen 80-ern Taxodium-distichum-mucronatum-Hybriden erzielt. Von diesen hat er anfang der 90-er eine Reihe Selektionen ausgelesen. Der beste Klon F1302 wird dort heute als Taxodium x ‘Zhongshansa' geführt. Stecklinge diese Klons sollen sich leicht bewurzeln. Dr. David Creech vom Steven F. Austin University - Nacogdoches Texas hat dies Klon in die USA einegführt, wie die Pflanzen unter dem Namen 'Nanjing Beauty' erhältlich sind.- Auc diese sollen bis Zone 6 winterhart sein. Die Benadelung soll bis Dezember grün bleiben (natürlich nicht in so Dezembern wie 2009) und erst um den Jahreswechsel Herbstfärbung zeigen.

Dürfte in Deutschland eigentlich fast überall hart genug sein und auf jeden Fall auch was Interessantes für unsere Park- und Gartenanlagen!!!

mal ein paar Fotos (direkt verlinkt)

Taxodium X 'Nanjing Beauty'


im SFA Mast Arboretum


in Arizona


und im Dallas Arboretum

goodbye

[Joachim Maier]

Das klingt interessant!

[Gerald]

Hallo Jürgen,

Danke für die Informationen, super Recherche, sehr interessant,
und super Bilder.
Solche Nadeln hat er also, ähneln aber schon sehr dem KM.

Viele Grüße Gerald

 

[xandru]

Hallo Gerald,

Solche Nadeln hat er also, ähneln aber schon sehr dem KM.

Das verstehe ich nicht. Farbe und Anmutung der Nadeln entsprechen für mich viel mehr dem UM als dem KM.

Allerdings – und deshalb verlinke ich hier das Großbild zu http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Taxodium_mucronatum1.jpg – sind die Nadeln wechselständig wie bei Taxodium distichum (Sumpfzypresse) und nicht gegenständig wie bei Metasequoia glyptostroboides (Urweltmammutbaum).

Gegenständige Grüße,
Wolfgang

[Lukas Wieser]

Hallo Jürgen!:-) Sehr interessanter Bericht, das wußte ich bisher nicht, danke!:-) LG Lukas.