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Autor Thema: Die Eibe  (Gelesen 76245 mal)

dendroniker

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Re: Die Eibe
« Antwort #105 am: 16-Dezember-2020, 23:36 »

Hallo Zusammen,
interessant , interessant!
Nicht unbeachtet lassen sollte man das  avi-zönose Umfeld in Bezug auf das Nahrungsangebot.Für eine Naturverjüngung muß dann vieles zusammenpassen, einschließlich Schlaf-/Ruheplätze der Vögel und die kleinklimatischen Bedingungen.
Beachtenswert: Im Umfeld und im  Landschaftspark Hoppenrade
 finden sich Altbestände der historischen Pflanzung sowie die dazugehörige Naturverjüngung. 
Leider ist ein wichtiger Taxus  einem mittlerweile nicht mehr existenten Kindergarten vorschnell geopfert worden, trotz Gartendenkmalstatus.
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Tuff

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Re: Die Eibe
« Antwort #106 am: 18-Dezember-2020, 01:23 »

Über die Naturverjüngung in einer Waldsituation würde ich mir bei dieser Schattbaumart keine Sorgen machen. Sobald ein paar größere, fruchtende Eiben vorhanden sind, klappt sie von selbst. Die Vögel sch* ja nicht nur beim Ruhen - hoffe ich jedenfalls.

Gefährlicher sind die Rehe welche sich an das Gift gewöhnen können und eine Eibe dann jahre- oder jahrzehntelang klein halten können. Ich habe solche Exemplate schon oft gesehen (aber natürlich nicht die Jahresringe gezählt).

Im Unterschied zur Weißtanne, knabbern sie aber immer nur ein wenig ab (mehr vertragen sie nicht) und die Eibe überlebt das zumindest ohne Probleme. Glaube ich ...

Solange es kein Waldbau-Modell gibt für Eiben, handelt es sich im Wald wohl nur um vereinzelte Pflanzen in der kritischen Größe (bis ca. 1m, bei gefrorenem Schnee entsprechend mehr)  und man kann so vereinzelte Bäumchen ja auch mal temporär mit einer Verkrakelung oder einem Clip versehen. (Sogar eine Wäscheklammer an der man ein paar Zweiglein aufrecht befestigt kann schon funktionieren)
Sozuagen im Vorbeigehen.
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dendroniker

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Re: Die Eibe
« Antwort #107 am: 18-Dezember-2020, 18:51 »

... dann müßte man ja in den Ortsnahen Wälden ja doch über Eibenjungwuchs stolpern.Macht man aber nicht wirklich. Also zumindest nicht ich.
Extrem stark war die Naturverjüngung im Paterzeller Eibenwald zwischen Weilheim und Wessobrunn im Pfaffenwinkel.  Dort ist es so feucht, da steht der Schachtelhalm ca. 1,50 m hoch
 
« Letzte Änderung: 18-Dezember-2020, 19:01 von dendroniker »
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sequotax

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Re: Die Eibe
« Antwort #108 am: 19-Dezember-2020, 17:09 »

Eiben vermehren sich in der Tat sehr gut im Wald, aber...

...die Rehe...

Im Paterzeller Eibenwald wurde früher die Regulierung des Wildbestands eher vernachlässigt, was 'fehlende' Naturverjüngung zur Folge hatte.
Dann wurde die Jagd umorganisiert - und jetzt wächst der Eibenjungwuchs!!!

Auffällig ist auch die Häufung des Nachwuchses entlang der Wege, was mit der Störung des Wildes durch den Menschen zu tun hat ('Hundeeiben').

Ich habe bei diversen Besuchen detaillierte Informationen durch Herrn Hubert Rößner, den ehemaligen dortigen Forstamtsleiter (und Gründer der "Eibenfreunde") erhalten...

In meinem Wald wachsen auch ein paar 'Paterzeller'   ;)
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sequotax

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Re: Die Eibe
« Antwort #109 am: 19-Dezember-2020, 18:19 »

Solange es kein Waldbau-Modell gibt für Eiben...

Lieber Michael, das gibt es freilich ansatzweise schon:

Man versucht z.B. den Anbau von Eiben unter Traubeneichen. Sie fungieren dabei als 'dienende Baumart' und liefern so ganz nebenbei im Laufe von Jahrhunderten wertvollstes Holz...  ;)
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sequotax

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Re: Die Eibe
« Antwort #110 am: 19-Dezember-2020, 18:21 »

Ich habe 2017 bei einem Treffen der 'Eibenfreunde' in Göttingen teilgenommen.

Da gibt es immer interessante Vorträge und natürlich Exkursionen...
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sequotax

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Re: Die Eibe
« Antwort #111 am: 19-Dezember-2020, 18:30 »

Die Eiben sehen toll aus, wurden allerdings nach einigen Jahren bis auf etwa 2m aufgeastet (was den Wert natürlich erheblich steigert!)
Ich persönlich hadere noch sehr mit solchen Maßnahmen (wäre in meinen Anpflanzungen auch noch zu früh)...

Die Traubeneichen sind aber ebenfalls ein Hingucker!


LGs vom SequoTax   :)
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Tuff

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Re: Die Eibe
« Antwort #112 am: 19-Dezember-2020, 21:42 »

Das gefällt mir  ;D


Wenn man sowieso aufastet (was ich zur Holzproduktion für absolut sinnvoll halte) dann hätte man die Eiben aber nicht so dicht pflanzen brauchen. 'Natürliche Astreinigung' kann man bei der Baumart vergessen. Daher macht Dichtstand nicht viel Sinn. Besser man gibt jedem Baum viel Platz damit er schneller wächst, und damit man im Alter 20 oder so noch lange nicht ausdünnen muss.
Es lässt sich so auch einfacher durchgehen, zum Asten. (Irgendwann wird man eine Leiter benötigen)

Für Eiben gibts wahrschbeinlich keine konkrete Vorlage aber ich würde sie im Turnus von ca. 5 - 7 Jahren (?) jeweils auf circa 50% der Gesamthöhe aufasten. Dann hat man Einbußen in der Wuchsgeschwindigkeit und die Jahresringe werden schmaler, was aber den Holzwert ebenfalls erhöht. Man muss es dann aber auch hochwertig vermarkten, zb. als Furnier, für Parkett, oder Wertmöbel.

Will man hingegen 1000 Jahre alte Urwaldbäume, muss man zwangsweise darauf achten daß der Baum schön astig und krumm wächst, damit er später nicht zu große Begehrlichkeiten weckt.
 
« Letzte Änderung: 19-Dezember-2020, 21:44 von Tuff »
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sequotax

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Re: Die Eibe
« Antwort #113 am: 19-Dezember-2020, 22:25 »

Diese Eiben dienen in erster Linie dazu, die Eichen im unteren Bereich astfrei zu halten (eben als dienende Baumart!).
Daher ist ein gewisser Dichtstand absolut notwendig !
Außerdem würden sie sonst nach ihrem eigenen Aufasten ebenfalls wieder unten austreiben...

Soweit ich weiß, sollen die Eiben nach Ernte der eigentlichen Zielbäume, der Traubeneichen, (nach etwa 240 Jahren !) stehen gelassen werden und einer weiteren Generation von Eichen ebenfalls dienen, bis sie dann, zusammen mit dieser zweiten Eichengeneration, geerntet werden können (falls sie dann nicht geschützt sind).
Werden wir wohl nicht mehr erleben !   ;)
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dendroniker

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Re: Die Eibe
« Antwort #114 am: 20-Dezember-2020, 06:35 »

Guten Morgen,
einige in dieses Thema gestellte Links laufen in Leere. In folgendem Link  aus (Eibenvorkommen in Thüringen und Probleme der Eibenverjüngung von H. MEINHARDT)geht es um die Probleme mit Unterschutzstellung und trotzdem unzureichender Naturverjüngung. Ein Fragezeichen stellt scheinbar das Zugrundegehen von Eibensämlingen innerhalb eines Jahres dar. Wild, Schnecken, Mäuse - ? "...  Sehr oft wurden nur noch fadenförmige ringsum benagte Stengelreste neben denMarkierungen vorgefunde Markierungen vorgefunden ...."      .hier der Link.    ..", wer sorgt für das fadenförmige  Benagtsein?    Vielleicht die nachtaktiven Dikmaulrüssler mit ihren gefräßigen Larven. Die machen sowas. Möglicherweise fehlen in der freien Natur Gegenspieler zu Dickmaulrüsslern.
ein schon lange auch
eibeninfizierterRalfH.
« Letzte Änderung: 20-Dezember-2020, 06:49 von dendroniker »
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Bernhard

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Re: Die Eibe
« Antwort #115 am: 20-Dezember-2020, 09:21 »

Hallo Eiben_Remi,

danke für die Infos und schönen Bilder aus dem Göttinger Wald. Liegt ja quasi bei uns "um die Ecke".
Könntest du mir eine genauere Ortsbestimmung geben, damit ich das auch finde !?

Danke schon jetzt.

Ralf, danke für den tollen Link, sehr interessant !

Vorweihnachtliche Grüße,

Berni
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Re: Die Eibe
« Antwort #116 am: 20-Dezember-2020, 11:16 »

Im Umfeld und im  Landschaftspark Hoppenrade
 finden sich Altbestände der historischen Pflanzung sowie die dazugehörige Naturverjüngung. 

also hier habe ich in den letzten ca. 7 Jahren durch Einzelschutz den Aufwuchs gefördert. Die Gefahr durch Fegeschäden ist aber noch nicht gebannt.
Mir schwebt der Plan vor, den Park als forstliches "Gesamtpaket" in die Herkunftsliste zu bekommen.Mal sehen, ob sich dann das Interesse für den Park erhöhen läßt und man durch Nutzung den Erhalt besser stemmen kann.
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Re: Die Eibe
« Antwort #117 am: 20-Dezember-2020, 11:55 »

... hier ein intersantes Bild mit einem männlichem und einem weiblichen Exemplar nebeneinander.Leider wurde die Fläche neu verungestaltet. Die Bäume haben kaum noch Baumscheiben. !!!!Ursprünglich war eine Fällung geplant!!!

« Letzte Änderung: 20-Dezember-2020, 17:47 von dendroniker »
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Re: Die Eibe
« Antwort #118 am: 20-Dezember-2020, 12:14 »

... nochmal der Vermehrungsgedanke:

die Strategie der Eibe für die Verbreitung ist der rote/(gelbe) Fruchtarillus für/mit  die/den Vögel/n, die Arillus samt "Kern" "runterwürgen" und dann davon fliegen.Beim Transit des Ganzen durch den Verdauungstrakt kommt die Säure ins Spiel.Das  ist der Schlüssel für die Keimhemmung( oder sonst die Zeit in der Stratifikation).
... also direkt unter alten Eiben habe ich bisher selten bewußt Naturverjüngung gesehen.?   



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sequotax

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Re: Die Eibe
« Antwort #119 am: 20-Dezember-2020, 16:38 »

Könntest du mir eine genauere Ortsbestimmung geben, damit ich das auch finde !?

Lieber Berni,

habe das gerade recherchiert:

Es handelt sich um "Eibenflächen im Forstamt Reinhausen"!
Treffpunkt war der Parkplatz Reintal an der Reintalstraße in 37130 Gleichen/Reinhausen.  ;)

Es gab insgesamt 4 Waldflächen, weiß aber nicht mehr genau, wie weit die auseinander lagen - das erste ('Abt. 75a2') fand ich am interessantesten (knapp 2 ha).
Waldbild 2 ?, Waldbild 3 in 'Abt. 17c' und Waldbild 4 in 'Abt. 18b'...

LGs,  Remi
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