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Der Bergmammutbaum im Waldbau

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Xenomorph:
Hallo Martin!


--- Zitat ---Sequoiadendron ist sicher nicht für die klassische "Alpine Stufe" geeignet (siehe Höhenstufe (Ökologie). Aber bis zur Montanen bzw. an günstigen Standorten auch bis zur Subalpinen Stufe würde er sich sicher gut machen, solange in der kalten Jahreszeit genug Schnee vorhanden ist, um den Baum und die Wurzeln zu schützen. Dazu kommt noch, dass es in den Bergen eigentlich immer mehr Niederschlag und eine Stärkere Strahlung während der Vegetationsperiode als im Flachland gibt.
--- Ende Zitat ---

Das hört sich doch aber sehr gut an!! Da haben ich und andere hier ja mit unserer Einschätzung genau ins Schwarze getroffen, wobei ich nicht mal "vom Fach" bin  8) (siehe Seite 2 dieses Threads):


--- Zitat ---[...], dass ich ihn mir an den unteren Hanglagen der Alpen vorstellen kann (tiefmontane bis mittelmontane Höhenstufe, also bis 1200, maximal 1400m Höhe).
--- Ende Zitat ---

Nach diesem "amtlichen Siegel" für unsere Visionen steht der Eroberung der Alpen durch den BM ja nun nichts mehr im Weg...  ;D ;D ;D

P.S.: Die subalpine Höhenstufe geht ja sogar noch weit über das hinaus, was ich dem BM zugetraut hätte...

Zinnauer:
An Martin und Clemens:

Meine lieben Freunde, auch nur daran zu denken, BMs könnten in der subalpinen Stufe etabliert werden, ist völlig abwegig.

alpine Stufe = nur Gras, Heidekraut und sonstige mattenbildende Vegetation
subalpine Stufe = Lärchen, Zirben, Fichten, viel zu kalt und zu kurze Vegetationszeit für BMs
montane Stufe = Stufe des Fi-Waldes bzw. des Fi, Ta, Bu-Waldes, wobei Buche aufgrund der mangelnden Temp. nicht mehr die volle Größe erreicht. Vielleicht lassen sich hier einige begünstigte Standorte für BMs finden, aber die sind dann streng genommen gar nicht mehr "montan".

Kopfschüttelnder Gruß vom Zinnauer

Bergbauer:
Hallo,

ich glaube auch das es da ganz oben ab ca. 1200 Meter nicht mehr funktionieren wird. Wobei ich denke das die Alpinen Mittelagen und Alpinen Übergangszonen in der Hinsicht oft unterschätzt werden.

Meine Schwägerin bewirtschaftet eine Hochalm im Salzkammergut, nähe Wolfgangsee. Wenn ich die Besuche dann bewundere ich immer wieder die dortigen Buchenvorkommen. Noch nie habe ich sonst irgendwo so große und gesunde Buchen gesehen. natürlich sind die nicht auf den Gipfel zu finden, aber in einer Gebirgsgegend wo es zu Ostern oft noch 1/2 Meter Schnee liegt.

2007 habe ich bei einer WM im Wildhaus / Toggenburg, in der Schweiz mitgeschossen. Auch dort habe ich etwas angetroffen was ich dort nie vermutet hätte. In 1200-1600 Meter Seehöhe (auch schon mal Schnee in Juni) eine Vielfalt an unterschiedlicher Vegetation auf der Alpenwiese wie ich sie nie zuvor gesehen habe. Viele hüfthohe vor Gesundheit nur so strotzenden Blumen und Gräser, denen war die gesunde Umwelt förmlich ins "Gesicht" geschrieben. Die große Überraschung waren jedoch die Riesigen und Kerngesunden Weißtannen in dieser großen Höhe. Ich wusste gar nicht das es so große Tannen gibt :) Ortsansässige Fachkundige Bewohner haben jedoch berichtet das es in etwas tieferen Lagen, wo man eher einen gesunden Wald vermuten würde, durchaus ein Waldsterben zu beobachten war und ist.

Daher auch meine Meinung das in montaner Tieflage, sogar bis geschützter Mittellage durchaus mit einem BM klappen könnte.

Zu Ostern werde ich mal Probeweise bei einem Kumpel 2 MB auf 1100 Meter Seehöhe in den niederen Tauern ansetzen, mal schauen wie die sich dort machen ;)

MaPr:
Hallo Michael, Hallo Herbert,

ja Michel wirst wohl recht haben, ich bin mal davon ausgegangen, dass der erste limitierende Faktor nicht die Kälte an sich oder die kurze Vegetationsperiode sind, sondern zu wenig Schnee, wenn's ordentlich kalt wird (zB Arboretum Paudorf). Denn Kälte und Schnee haben die Bäume auch in der Sierra Nevada. Stimmt schon, so wie Zirbe oder Lärche machen sie es nie, aber mit Pinus Sylvestris (Gemeine Waldkiefer) könnten Sie bei guten Standorten mithalten (!WUSNCH!). Das wäre an der Grenze zur subalpinen Stufe, dh obere Montanstufe. Hauptsache genug Schnee im Winter und Licht + Wasser im Sommer.

Rein vom "Gefühl" her würde ich sagen, dass die 610 mm Jahresniederschlag in Mödling sowie regelmäßig -10 °C mit Tauwetter dazwischen für einen BM genauso unangenehm sind wie -30 °C bei dicker Schneedecke auf 1400 m Seehöhe südl. des Alpenhauptkammes oder an geschützten Süd-Westhängen.

Was ich aber auch gerne wüsste, wie sich der BM im Alpenvorland macht. So bei Salzburg im Flüsch, wo es 1200 mm/a Niederschlag hat und meist bei gemäßigter Kälte im Wald Schnee als Schutz. Nur halt mit der Naurverjüngung wird's nicht so klappen.

Danke jedenfalls für Deine kritischen Anmerkungen.

Herbert, ich bin gespannt, wie es dann den beiden in drei Jahren gehen wird. Halte uns bitte auf dem Laufenden. btw. bist Du ausgewanderter Austriake oder eingeheirateter Preuße ?

lg
Martin

Xenomorph:
Hallo Zinnauer,

ich habe mich bei meiner Antwort nur auf die von Martin wiedergegebene Aussage dieses Forstingenieurs bezogen. Ich persönlich halte, wie ich es zuvor ja mehrfach geschrieben habe, den Anbau von BM's nur bis zur tief- bzw. mittelmontanen Höhenstufe für sinnvoll. Ich habe mich selbst sehr gewundert, dass der Forstingenieur auch die alpine Höhenstufe teilweise für geeignet hält.

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