Hallo Z-Michl !
Mir fällt zum Hallimasch noch etwas ein. In meinem Studium haben wir gelernt, daß der Dichtschluß des Bestandes Hallimasch vorbeugt weil der Oberboden dann tendenziell trockener wird (Regen wird als Abfluß aus Krone und Stamm konzentriert statt den Boden flächig zu durchfeuchten) und dann kein geeignetes Substrat mehr für die kriechenden Pilz-Rhizomorphen darstellt. Diese Erkenntnisse wurden zum großen Teil in den Haupt-Problembeständen, in Fichtenforsten, gewonnen, bei denen geradschaftige vollholzige und auf großer Länge astfreie Stämme das Betriebsziel sind, die aber tendenziell sturmgefährdet sind. (Man hat auf den Wurzelverband und das geschlossene Kronendach gehofft, was nach den Stürmen der letzten 20 Jahre aber nicht mehr haltbar ist -- die Waldbaulehre hat sich längst entsprechend angepasst, bitte nicht den Stand der Lehre mit den vorhandenen Altlasten oder Holzplantagen verwechseln, Plantagenbau ist kein Waldbau sondern industrielle Landwirtschaft).
Diese Fichtenforste wurden typischerweise im Kahlschlag betrieben, so daß sich nach jeder Durchforstung und nach dem letzten Abräumen der Pilz über absterbende Wurzelstöcke ernähren und ausbreiten konnte. (*)
Der Punkt hier ist, Fichten wurden im engen Pflanzverband bewirtschaftet. Aber auf Deinen Flächen hast Du eine andere Baumart, und ein anderes Betriebsziel. Du kannst Bergmammutbäume m.E. nicht sinnvoll im Dichtstand aufwachsen lassen, außer Du wolltest schnell eine Menge astfreies Holz produzieren, und den Bestand jung kahlschlagen bevor er zu instabil wird (sagen wir, mit 50 Jahren). Wenn Dein Ziel gesunde Altbäume sind, müssen sie viel Licht bekommen und sollten wenigstens die ersten 100 Jahre relativ tief grün-beastet bleiben. Das bedeutet in der jetzigen Pflanzdichte ständiges Durchforsten.
Damit öffnest Du aber den Boden wieder flächig für den Regen, was je nach Situation (vor allem ohne direkte Sonne) eine erhöhte Bodenfeuchte bedeuten kann, die Hallimasch-Rhizomorphen können sich wieder ungehindert ausbreiten, und zugleich schaffst Du mit den absterbenden Wurzelstöcken für den Pilz ständig neue Nahrungsquellen.
Wenn man Hallimaschbefall fürchtet, muß man absterbende Wurzelstöcke vermeiden !
Vielleicht irre ich mich hier auch, in einigen Punkten - ich bin schon lange raus aus dem Metier, vielleicht gibt es längst gesicherte Erkenntnisse von denen ich nichts weiß. Es würde mich sehr interessieren was Kleinschmitt zu diesem Gedankengang sagt.
(*) Es kann dabei auch zusammentreffen, daß diese Nahrungsquelle wenige Jahre vor dem Dichtschluss rein altersbedingt (Verrottung) versiegt, ein voreiliger Beobachter kann dann glauben es hätte hauptsächlich am Dichtschluß gelegen daß der Hallimasch verschwand. Dieses mögliche zeitliche Zusammentreffen zweier unabhängiger Ereignisse muß bei einer gewissenhaften Statistik berücksichtigt werden.