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Autor Thema: Wie mir die Mammutbäume begegneten 2. Teil  (Gelesen 22078 mal)

sequotax

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Re: Wie mir die Mammutbäume begegneten 2. Teil
« Antwort #45 am: 02-Februar-2009, 23:35 »

An Sequotax: Hallo Remi!:-) Sag doch bitte mal was Deine Ziele sind!?:-) Was möchtest vorfinden, wenn Du als alter Mann mit 80 oder 90 Jahren durch Deine Pflanzungen läufst?:-) Gruss Lukas.

Hallo Lukas,

zunächst einmal liebe ich den Wald mit seinen hohen, ehrwürdigen Bäumen ! :)
Natürlich bedeutet ein Pflanzabstand von 3 m ein späteres Gedränge. Nur bin ich der Meinung, dass fortlaufend eine natürliche, ergänzt durch eine menschliche Selektion stattfinden sollte.
Hätte ich lauter preisgekrönte Jungbäume mit Zuchtqualitäten, so pflanzte ich diese wohl wirklich in einem Abstand von vielleicht 8 m - habe ich aber nicht !

Unser Problem scheint mir die Liebe zu jedem Einzelexemplar zu sein, was sich auf die Seltenheit der MBs zurückführen lässt (und ich nehme mich da beileibe nicht aus; mir tut noch heute ein kleiner BM leid, den ich aus Unachtsamkeit umgemäht habe... :'().
Aber eigentlich haben wir keinen Mangel an (potentiellen) Bäumen sondern lediglich einen Mangel an Platz zum Pflanzen !

Wenn du einen Wald von 1 ha erwirbst und eigens hierfür Mammutbäume züchtest, wieviele Samen säst du dann aus ? Ziehst du wirklich nur gut hundert Bäumchen heran ? Warum nicht vierhundert oder achthundert mit dem Ziel, langfristig nur hundert stehen zu lassen ? Das ist natürlich ein Mehraufwand, sorgt aber für gesunde und vitale Bäume !

In den letzten Monaten habe ich übrigens zunehmend eine Schwäche für die KMs entdeckt:
Sie sind schattenverträglicher, konkurrenzstärker, edler und vielleicht auch noch einen Tic schöner als die BMs. Der Besuch im Arboretum Bugholz hat mich da nochmals beseelt... ;)
Hier besteht ja wohl die Möglichkeit engerer Pflanzverbände sowie der Einbringung einzelner Bäume in Lücken von Altbeständen - ich benötige also nicht gleich eine Kahlfläche !

Ich wünsche mir einen Mischwald aus Laub- und Nadelhölzern mit einem hohen Mammutanteil !

Was hältst du davon ? ::)

LG, Remi
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Tuff

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Re: Wie mir die Mammutbäume begegneten 2. Teil
« Antwort #46 am: 02-Februar-2009, 23:43 »

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Tuff

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Re: Wie mir die Mammutbäume begegneten 2. Teil
« Antwort #47 am: 03-Februar-2009, 04:32 »

Hallo Z-Michl !

Mir fällt zum Hallimasch noch etwas ein. In meinem Studium haben wir gelernt, daß der Dichtschluß des Bestandes Hallimasch vorbeugt weil der Oberboden dann tendenziell trockener wird (Regen wird als Abfluß aus Krone und Stamm konzentriert statt den Boden flächig zu durchfeuchten) und dann kein geeignetes Substrat mehr für die kriechenden Pilz-Rhizomorphen darstellt. Diese Erkenntnisse wurden zum großen Teil in den Haupt-Problembeständen, in Fichtenforsten, gewonnen, bei denen geradschaftige vollholzige und auf großer Länge astfreie Stämme das Betriebsziel sind, die aber tendenziell sturmgefährdet sind. (Man hat auf den Wurzelverband und das geschlossene Kronendach gehofft, was nach den Stürmen der letzten 20 Jahre aber nicht mehr haltbar ist -- die Waldbaulehre hat sich längst entsprechend angepasst, bitte nicht den Stand der Lehre mit den vorhandenen Altlasten oder Holzplantagen verwechseln, Plantagenbau ist kein Waldbau sondern industrielle Landwirtschaft).
Diese Fichtenforste wurden typischerweise im Kahlschlag betrieben, so daß sich nach jeder Durchforstung und nach dem letzten Abräumen der Pilz über absterbende Wurzelstöcke ernähren und ausbreiten konnte. (*)

Der Punkt hier ist, Fichten wurden im engen Pflanzverband bewirtschaftet. Aber auf Deinen Flächen hast Du eine andere Baumart, und ein anderes Betriebsziel. Du kannst Bergmammutbäume m.E. nicht sinnvoll im Dichtstand aufwachsen lassen, außer Du wolltest schnell eine Menge astfreies Holz produzieren, und den Bestand jung kahlschlagen bevor er zu instabil wird (sagen wir, mit 50 Jahren). Wenn Dein Ziel gesunde Altbäume sind, müssen sie viel Licht bekommen und sollten wenigstens die ersten 100 Jahre relativ tief grün-beastet bleiben. Das bedeutet in der jetzigen Pflanzdichte ständiges Durchforsten.

Damit öffnest Du aber den Boden wieder flächig für den Regen, was je nach Situation (vor allem ohne direkte Sonne) eine erhöhte Bodenfeuchte bedeuten kann, die Hallimasch-Rhizomorphen können sich wieder ungehindert ausbreiten, und zugleich schaffst Du mit den absterbenden Wurzelstöcken für den Pilz ständig neue Nahrungsquellen.

Wenn man Hallimaschbefall fürchtet, muß man absterbende Wurzelstöcke vermeiden !

Vielleicht irre ich mich hier auch, in einigen Punkten - ich bin schon lange raus aus dem Metier, vielleicht gibt es längst gesicherte Erkenntnisse von denen ich nichts weiß. Es würde mich sehr interessieren was Kleinschmitt zu diesem Gedankengang sagt.


(*) Es kann dabei auch zusammentreffen, daß diese Nahrungsquelle wenige Jahre vor dem  Dichtschluss rein altersbedingt (Verrottung) versiegt, ein voreiliger Beobachter kann dann glauben es hätte hauptsächlich am Dichtschluß gelegen daß der Hallimasch verschwand. Dieses mögliche zeitliche Zusammentreffen zweier unabhängiger Ereignisse muß bei einer gewissenhaften Statistik berücksichtigt werden.
« Letzte Änderung: 03-Februar-2009, 04:35 von Tuff »
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Lukas Wieser

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Re: Wie mir die Mammutbäume begegneten 2. Teil
« Antwort #48 am: 03-Februar-2009, 14:36 »

An Sequotax: Hallo Remi!:-) Hmmm, weißt Du, manchmal ist weniger mehr!:-) Vielleicht hättest Du besser "nur" 100 etwas Grössere möglichst verschiedene BM auf eine Hektare gepflanzt und die dafür mit Wässern und Düngen gefördert!?;-) Aber in einem hast Du recht-was fehlt ist Platz!:-) In Alosen habe ich 15 BM auf 1'130m2, allerdings sind darunter 2 Pendulum und 1 Zwerg-mammutbaum, durch Verhandlungen durfte ich meine BM etwas näher an die Nachbargrundstücke pflanzen als gesetzlich erlaubt, so konnte ich das Optimum herausholen!:-) Das "Herz" meiner Pflanzung ist sicher der Rekord-BM, dieser soll sich voll entfalten können!:-) Gruss Lukas.

An Sequotax: Hallo Remi, also mein Lieblingsbaum ist und bleibt Sequoiadendron Giganteum, der König aller Bäume!:-) Im Gegensatz zum KM bin ich mir sicher, dass der BM ausserhalb der Sierra Nevada erst seine Maximalgrösse und sein Maximalalter erreichen wird!:-) An zweiter Stelle steht bei mir Sequoia Sempervirens!:-) Mit dem Metas fehlt mir noch etwas die Erfahrung, obwohl ich viel über sie weiss!:-) Das ändert sich aber, 3 seltene UM's sind unterwegs und Samen sind ausgesäät!;-) LG Lukas.

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