Hallo Ralf,
Mir ging es nicht um hoffnungslose Fälle. Sondern um Maßnahmen welche die Schäden lindern oder sogar verhindern können. Dazu muss man erstmal wissen, wo das Limit liegt, ob man überhaupt, und wenn dann ab wann man eingreifen sollte. Und natürlich wie.
Gehen wir mal davon aus daß sommerliche Hitzewellen, und Frühjahrsdürren, häufiger werden, wobei es lokal zu extremen Starkregen kommen kann. Sowie davon, daß über den Winter nach wie vor größere Regenmengen runterkommen.
http://mbreg.de/forum/index.php/topic,1693.msg126204.html#msg126204Dann ist das Entscheidende im Waldbau (oder generell) die Speicherung von Wasser im Wurzelraum der Bäume, oder im Extremfall auch durch technische Kontruktkionen (Zisternen u.ä.).
Diese Speicherung muss im Sommer in der Lage sein, hohe Wassermengen in kurzer Zeit aufzunehmen und zu halten.
Man muss erstmal verstehen, wie Wasser im Boden überhaupt gespeichert werden kann. dann muss man überlegen, welche Strukturen und 'Materialien' ideal geeignet wären. Schliesslich muss man herausfinden, welche natürlichen Prozesse gefördert werden können, oder mit welchen relativ billigen Mitteln man den Bodenzustand (also auch auf grossen Flächen) positiv verändern kann.
Selbstverständlich sind all diese Aspekte auch wichtig bei der Auswahl neuer Standorte.
Ich habe dazu einige Ideen, aber die erste Frage lautet: Welche Bäume brauchen diese Maßnahmen überhaupt.
Mich würde zB. mal interessieren, welche BM in Weinheim im Jahr ? ganz genau abgestorben sind - alle auf einem Fleck, oder eher sowas wie 'jeder dritte in Reihe'. Und ob man einen Zusammenhang mit den Bodenverältnissen herstellen kann.
Stadtbäume eigenen sich nicht so gut für eine Analyse, weil die unterirdischen Bedingungen nur schwer zu erfassen sind. Rein zufällig könnte einer an einer Kanalisation 'hängen' oder es könnten Straßenabflüsse im Wurzelraum versickern.
Der Extremstandort Freiburg - Seepark (auf dichtem eiszeitlichem Schotter) ist ein gutes Studienobjekt. Hier wurden über die letzten 3 Jahrzehnte regelmässig BM ausgeschlagen.
Ich habe keine aktuellen Infos dazu (muss mal nachfragen) aber ich gehe von einer Negativ-Auswahl aus, d.h. nur die schlecht aussehenden Bäume. So wie ich den Bestand aus dem Jahr 2016 in Erinnerung habe (und jede Menge Fotos), gibt es auf diesem sehr einheitlichem Boden kein erkennbares Muster, d.h. nur die gegenseitige Konkurrenz und ansonsten reiner Zufall liegen zugrunde. Die BM des in den 1970er Jahren begründeten extrem dichten Bestandes dort sind nun um die 10m groß (grob geschätzt) und es werden weiterhin jedes Jahr welche ausfallen. Ich schätze mal daß in 30 Jahren nur noch 5-10% übrig sein werden, im Extremfall auch gar keiner, wenn es zu extremen Dürren kommt und die Stadt nicht aktiv bewässert.
Um einen Handlungsbedarf abzuschätzen, müsste man erstmal klären, welche Syptome kritisch sind. Hängende Zentraltriebe sind es jedenfalls nicht. Massiv unterdurchschnittlicher Wuchs im Sommer, der dann im goldenen Herbst versucht wird aufzuholen, ist es schon, weil die Triebe bis zum Frosteinbruch nicht ausreichend aushärten.
Und in dem Zusammenhang die Frage wie ein Mammutbaum eigentlich 'zusammenbricht' - ganz plötzlich und total, oder eher langsam und voraussehbar.