Hallo an alle,
danke für eure Reaktionen auf meinen ersten Report.
Zuerst: Ich heiße (das haben einige schon geahnt) Michael und Wilhelm mit Familiennamen. Den Namen Zinnauer hab ich in aller Eile als Benutzernamen gewählt. Es ist der Name eines meiner Urgroßväter, hat aber sonst keine Bedeutung.
Ich wohne hauptsächlich in Wien weil ich hier arbeite und verbringe die meisten Wochenenden im Burgenland (nahe Pinkafeld). Dort wachsen meine Mammutbäume sowie diverse andere interessante Bäume (auch viele Obstbäume und -sorten).
Als ich vorgestern meinen Report schrieb, saß meine Frau Jelena bei mir und mahnte ständig Kürzungen ein. Sonst wäre mein Text noch länger geworden…
Die Geschichte ging so weiter: 1994 konnte ich den Mariposa-Grove im Yosemite-NP besuchen, aus Zeitmangel allerdings nur im Rahmen einer etwa 1-stündigen geführten Tour. So blieb mir keine Gelegenheit für Erkundungen auf eigene Faust, um ev. ein paar Samen zu sammeln etc.. (Die Chronologie dieses Yosemeti-Ausfluges könnte Thema für einen eigenen Report werden, falls euch das interessiert).
Jedenfalls kehrte ich 1995 wieder und verbrachte fast 2 Wochen bei den Sequoias (3 Tage im Humboldt-NP bei den KM und gut 10 Tage bei den BM). Ich machte schöne Fotos und sammelte viele Samen von den BM. Ich besuchte viele Groves und in einigen sammelte ich die Samen, die ich in weiser Vorausahnung meiner künftigen Pflanzungen jeweils getrennt hielt.
Ich besuchte folgende Groves (S = Samen): North Calaveras, South Calaveras (S), Merced Grove, Tuolumne Grove, Mariposa Grove (S), Grant Grove (S), Big Stump Grove, Redwood Mountain Grove, Lost Grove (S), Giant Forest (S)
Zu Hause baute ich die Samen (getrennt) an. Ich tat das obwohl ich kein Grundstück für alle hatte. Dort, wo ich bisher meine BMs (von österr. Mutterbäumen) gepflanzt hatte, war nur mehr Platz für wenige. Ich begann also viele Bäume zu verschenken und zu verkaufen. Gut 3 Jahre später konnte ich doch noch ein geeignetes Grundstück (ca. 0,75 ha aufgelassene Wiese) ganz in der Nähe meiner bisherigen BMs (und Obstbäume) erwerben.
Jetzt noch ein Einschub: 1997 war ich in Deutschland bei einem Pionier der Mammutbaumforschung zu Besuch: Dr. J. Kleinschmit von der Niedersächsischen forstlichen Versuchsanstalt in Staufenberg-Escherode. Ich vermute, er ist manchen von Euch ein Begriff. U.a. hat man dort seit den 80er Jahren viele Herkünfte (insgesamt 34 der 73 noch vorhandenen Groves) angebaut und auf Frosthärte und Wüchsigkeit getestet.
Dr. Kleinschmit war so nett, mir für meine Anbauten Samen einer besonders gut abgeschnittenen Herkunft (Atwel Mill) zu schenken.
Bei einer österr. Baumschule kaufte ich noch ein paar Bäumchen einer garantierten Herkunft, die ebenfalls in mein Schema passte (Mountain Home).
Zu guter Letzt zog ich noch ein paar Bäumchen der Göttweiger (das ist in Niederösterreich im Dunkelsteiner Wald) BM auf. Diese Baumgruppe wurde 1880 gepflanzt und es waren ursprünglich etwa 50 Bäume, bis sie im Winter 1929, als es bis zu -29° C hatte, auf 16 Stück reduziert wurden. Also da haben nur die Härtesten überlebt und können nun diese Eigenschaften weitergeben. Dadurch dass hier wenigstens ein paar Bäume eine Gruppe bilden, sind auf die Samen ganz brauchbar.
Somit hatte ich also 7 amerikanische Herkünfte, die eine ganz gute Streuung der kalifornischen Groves von Norden nach Süden darstellen
, und eine österreichische Herkunft
. Damit begann ich mit der praktischen Ausführung meines kleinen Anbauversuchs. Doch davon mehr das nächste Mal…
LG
Michael