Hallo Michael,
jetzt muss ich wohl schon wieder Stellung beziehen: Die jetzigen Freiflächen des
Areals 1 waren einstmals (Misch-?)Wald und wurden vom Orkan Wiebke 1990 so kreiert. D.h. durch den Sturm wurde alles bis auf ein paar Eichen und einige wenige versehrte Überlebende anderer Baumarten plattgemacht. Ein Wiederaufforstungsversuch mit Fichte hat meines Wissens wohl stattgefunden und ist gescheitert (warum auch immer). In all den folgenden Jahren haben es unter starkem Rehdruck nur wenige Bäume geschafft, der Verbissgrenze von 1,30 m zu entwachsen, hier insbesondere die Vogelbeere.
Die Mammutbäume, die ich gepflanzt habe, stehen quasi mitten im Jura-Kalk (nach einem älteren Beitrag von dir ist das ja quasi unmöglich...), der aber so eine Art Schotter-Barriere von geschätzt wenigen cm bis zu 1 m bildet, keine geschlossene Platte. Ich gehe davon aus, dass die Wurzeln Wege finden können und dass der Boden unter dem Schotter durch eben diese
Auflage ggf. sogar feucht gehalten wird.
Nun ja, seit 2009 ist dieser Bereich eingezäunt, die BMs wurden gepflanzt, der Verbissdruck ist weg. Alle Bäume können wachsen, auch Eichen, Buchen, Ahorn - alles, was will.
Und welche Baumart, glaubst du, zeigt jetzt das stärkste Wachstum ?
Die BMs mussten gerade auf diesem unwirtlichen Boden erst anwurzeln, trotzdem...
Mensch, wir reden von WALD !!!
Dort gibt es viele Gefahren !
Dort wässert man nicht, dort düngt man nicht, dort packt man seine Pflanzen auch nicht in Watte !!!
Ein wild wachsender Baum - der 'Naturzustand' - kämpft jahrelang um sein Leben...
Die bisherigen Ausfälle hatten, soweit ich das beurteilen kann, nichts mit Engstand zu tun. Neben einem abgestorbenen Baum stehen i.d.R. viele weitere unter exakt den gleichen Bedingungen, die dann meist sehr gut gedeihen...
(In dieser Phase
wissen die BMs nicht einmal, dass 4 m weiter Konkurrenz der eigenen Art aufwächst, weil sie keine Augen haben !)
Es gibt Eiben, die erst nach 80 bis 100 Jahren 1 m Höhe erreicht haben. Bei mir wachsen sie so 5 bis 40 cm pro Jahr. Die im Schatten besetzen eine ökologische Nische, die hierzulande von keinem anderen Baum eingenommen werden kann; sie wachsen
zusätzlich und sind vor allem eine ästhetische Bereicherung !
Summiere ich ein Längenwachstum von 10 cm pro Pflanze und Jahr auf meine vielleicht 1.000 bisher ausgebrachten Eiben, so komme ich auf 100 m pro Jahr !
Einen Eingriff in die Oberschicht behalte ich mir jederzeit vor. Bei der immer noch vielerorts stockenden Fichte ist es vermutlich eh nur eine Frage der Zeit, bis der Käfer sie alle holt...
Und auch im
Areal 2 werde ich die angeflogenen Weichhölzer in Schach halten. Nach meinen bisherigen Beobachtungen sind sie allerdings eher nützlich, nicht nur optisch !
Ich hatte ja schon Besuch von bekannten
Eibenfreunden, ehemaligen
Forstamtsleitern, die mein Projekt durchweg gelobt haben...
Ästhetischen Gruß aus Burgsalach,
Remi