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Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
sequoiaundco:
Hallo Bernt,
von wg. Praktiker kann ich nur daran erinnern, dass sich Dr.Jörg Kleinschmit, Leiter des Sachgebietes Erhaltung und nachhaltige Nutzung, Abteilung Waldgenressourcen in der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen wie sein Vater (Provenienzvergleiche) und Großvater (Samenplantage) in gleicher Position jetzt seit 60 Jahren den BMs praktisch widmen. Zur Zeit werden dort auf rund 20 Hektar Versuchsflächen ca. 8.000 Exemplare forstlich bewirtschaftet und zwar nicht nur zur Erzeugung von Biomasse. Der Anbau wird dort stark propagiert.
Chris (sequoiaundco)
ac-sequoia:
Hi Bernt,
--- Zitat --- Wenn der Redwood wirklich so mutierwillig ist ...
--- Ende Zitat ---
Jeder Organismus ob Tier, Pilz oder Pflanze ist doch mehr oder weniger "mutierwillig". Die meisten Mutationen, setzen sich aber nicht durch, weil sie ein frühzeitiges Absterben schon im Embryo bewirken, später die Überlebenschance geringer ist (zB Albinismus), oder man die Auswirkung nicht sieht (keine phänotypische Veränderung findet statt).
Wenn jetzt der Mensch (zB Remi) züchtet und selektiert, kann er doch diesen Prozess etwas steuern bzw beschleunigen, indem er unzählige Bäume züchtet und hofft irgendwann einen geeigneten Mutanten zu bekommen. Ich weiß jetzt nicht genau wie sich ein KM auf zellulärer Ebene gegen Frost schützt, ob er auch wie andere Pflanzen eine Art "Frostschutzmittel" (Glycerin oder ähnliches) einlagert oder ob es an der Strucktur und beschaffenheit der Nadeln selber liegt, um zB die Verdunstung möglichst gering zu halten. Aber durch eine Mutation kann doch zB das "Frostschutzmittel" in größeren Mengen oder effizienter in den Zellen vorhanden sein. Oder die Beschaffenheit der Nadeln, ändert sich zu gunsten des Frostschutzes.
Hier wurde mal geschrieben, das der KM ein sehr großes "mutationspotenzial" hat, oder so ähnlich.
Ich denke das die Anzahl der Mutationen in etwa den aller anderen Spezies entspricht, hier kommt es wohl eher darauf an wie sich eine Spezies reproduziert. Viele Nachkommen in kleinen Abständen = höhere Zahl an Mutationen. Oder es spielen Mutagene eine Rolle, also Strahlung, bestimmte chemische Stoffe etc.
Und eben diese Reproduktionszahl, kann man ja durch züchten beeinflussen. Sähe ich 100 Samen aus ist die Wahrscheinlichkeit das ein "Mutant" dabei ist, geringer als wenn ich 1000 aussähe. Und um eine gewünschte Eigenschaft zu bekommen oder zu verstärken, brauche ich natürlich noch mehr oder verdammt viel Glück ;D
Also ist das was Remi macht doch genau richtig, für das Ziel was er Verfolgt!
--- Zitat --- ...warum ist er dann nicht in der Lage aus seinem schmalen
Gürtel entlang der Küste auszubrechen?
--- Ende Zitat ---
Vielleicht weil ihn der Konkurenzbewuchs ausserhalb dieses Gebietes daran hindert?
Es müsste doch an einem der 3 Faktoren liegen:
1: Klima bzw Wetter
2: Boden
3: Konkurenz
Das Klima scheint es so nicht zu sein, da er wo anders in vergleichbarem bzw ungünstigerem Klima wächst.
Oder ist er in diesen Klimalagen nur nicht fähig sich alleine zu verjüngen?
Die Bodenbeschaffenheiten sind es sicher auch nicht, dafür sind sie dort zu vielfältig. Und erwächst ja auch hier auf den unterschiedlichsten Bodentypen.
Zum Konkurenzbewuchs kann ich nichts sagen, da habe ich mich noch nicht wirklich mit beschäftigt. Aber ich könnte mir gut vorstellen, das die Bäume sich einfach nicht gegen andere Arten in diesen Bereichen durchsetzen können. Vor allem die Jungbäume, könnten unter einem sehr starkem Konkurenzdruck stehen.
Also könnte es doch gut sein, dass eine Mischung aus Punkt 1 und 3 den KM daran hindert sich in die angrenzenden Gebiete auszubreiten.
Ich finde es zwar gut, wenn man jedes Projekt auch kritisch beäugt und von andeen Standpunkten aus betrachtet, aber ich kann die negative Haltung zu Remis Art und Weise der Umsetzung nicht wirklich nachvollziehen. Er Schadet doch keinem hier und auch nicht vor Ort. Und selbst wenn am Ende nur krüppelige Zwiesel raus kommen weil sie nicht wirklich frostresistent sind, warum nicht? Können doch trotzdem schöne Bäume sein.
Ich finde die Eibe oder die Eiche die hier in einer Felsspalte krüppelig wächst, doch auch nicht unästhetisch und hässlich.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt :P
Gruß
Andreas
Bernhard:
Hallo zusammen!
Ich finde, daß das alles langsam sehr abschweift vom Threadthema. Bei aller Anerkennung der fachlichen Beiträge von Bernt und Chris finde ich, daß dem Remi hier (bewußt und unbewußt) die Motivation zu nehmen versucht wird.
Langsam macht es keinen Spaß mehr, die anfangs interessante Diskussion mitzuverfolgen. Meinen Standpunkt zu dieser Sachlage will ich nicht nochmal wiederholen.
Macht doch jemand mal einen Genetik-Thread auf, da können sich alle Hobbywissenschaftler austoben.
Daß dieser Thread immer wieder an der Meinung einer bestimmten Person in Wallung gerät ist schon merkwürdig. Ich habe einiges mit Interesse mitgelesen, aber irgendwann sollte man den Remi mal sein Ding machen lassen. :-\
Total angefressener Gruß
Bernhard >:(
Steffen:
Ich finde die negative Kritik an Remis Anbauten wird überbewertet. So richtig persönlich ist Remi ja auch nicht angegangen worden.
Dem Bernt geht es doch einfach darum, dass man bei aller Euphorie, die dem Küstenmammutbaum Anbauern innewohnt (so auch mir, ich habe selbst im letzten jahr ca. 20 Exemplare in Klimazone 6b ausgewildert mit entsprechend ernüchternden aber auch positiven Erfahrungen), doch die Fakten nicht aus dem Auge zu verlieren.
Die sind nun mal unausweichlich so, dass starke langdauernde Fröste unter -10°, bei gleichzeitigem Sonnenschein und kalten (Ost-)wind dem Küstenmammutbaum gar nicht gut bekommen.
Hinzu kommen immense Schäden durch Mäusefraß, der Küstenmammutbaum scheint Mäuse magisch anzuziehen.
Bernd hat selbst wahrscheinlich bislang am meisten Anbauerfahrung von uns und möchte deshalb einfach auch auf die Realität hinweisen.
Dass er eine Selektion frosthärterer Exemplare für unmöglich hält glaube ich nicht, sonst hätte er selbst nicht in solchem Maße angebaut und würde auch keine weiteren KM's pflanzen (wollen).
Anscheinend hat er aber in der überwiegenden mehrheit der Fälle (ich schätze ca. 90-95 % der Pflanzungen) ebenso derbe Ausfälle erlitten und möchte einfach auch ein bisschen die Euphorie rausnehmen. Wie Dennis schon schreibt kann ein Extremwinter (der letzte war keiner !) vieles zunichte machen.
Wie Remi auch halte ich dennoch selbst beim KM alles für möglich. Ich habe bei bisher zwei Aussaaten gehabt und was man da alleine an unterschiedlichen Phänotypen aus derselben Samencharge rausbringt hat mich doch überrascht. Sät man nur wiederholt nur genügend aus und selektiert diese so hart wie Remi müssen zwangsläufig frosthärtere Exemplare entstehen.
Der Zeitraum und die schiere Anzahl an Sämlingen alleine sind entscheidend, je mehr und länger gesät und selektiert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, frostharte Exemplare zu generieren.
Ich halte da wie gesagt viel für möglich, wenn das ganze nur lange genug betrieben wird.
Die Holzqualitätsdiskussion vom BM freilich gehört eher in einen anderen Thread.
Cryptomeria:
Ich will mich hier auch nochmal kurz anschließen. Mir fehlt bei der Diskussion das Visionäre, das ich an Remis Stelle im Kopf hätte.
Es ist doch nicht immer rational, wenn man Bäume pflanzt. Es geht ( auch ) um " Liebe zu Pflanzen " und Liebe zum Experiment.
Remi hat als 2. Standbein die Eibe. Kommt es zum Totalverlust, bleibt Taxus. Eine wunderbare Alternative. Bleiben einige KMs und werden groß,..toll!
Die Fragen , die ihr euch stellt, stellen sich für mich nicht. Ich würde sehr ähnlich wie Remi handeln und vielleicht nur einige winterhärtere Begleitarten ab und zu mit einstreuen.
Viele Grüße, weiter so Remi!
Wolfgang
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