Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Wissenswertes & News
Interessante Links
derTim:
http://www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/boden_standortkunde/fva_basenmangel_waldbaeume_DE
Xenomorph:
Hallo Tim,
informativer Link! Mir ist schon lange unklar wie das auf Dauer gut geht: jeder Baum zieht ja eine ganze Menge Nährstoffe aus dem Waldboden. In der Natur fällt er dann irgendwann um und die Nährstoffe gelangen wieder in den Boden zurück. Aber in der Forstwirtschafft wird der Baum ja mitsamt den Nährstoffen ganz aus dem Wald entfernt. So gesehen müsste man die forstlich genutzten Wälder eigentlich auch düngen wie Felder (am besten mit W*X*L ;D).
Urzeitliche Grüße, Clemens
Bergbauer:
Hi Clemens,
so ganz dramatisch sehe ich ich es nicht wie im Link dargestellt. Es hängt natürlich viel vom Boden ab. Bei uns werden z. B. Fichten nicht sehr alt. Mit gut 70 müssen sie raus, danach ist es ein Risiko. Lärchen entwickeln sich z. B. viel besser.
Ansonsten: Es verbleiben doch einige Nährstoffe im Boden bzw. es bilden sich laufend neue. Zum einen düngen sich Bäume durch Blätter und Nadeln selbst (die werden im Wald sicher nicht zusammengekehrt :) Zum anderen wartet man einigen Jahre wenn Bäume gefällt wurden. Man sucht dann eine passende und geschützte Stelle am besten direkt unter einem alten Baumstock, einen der vielleicht sogar schon etwas vermodert ist und setzt dort einen neuen Baum hin. So kann er bereits von den Nährstoffen die sich aus verfaulenden Wurzeln bilden profitieren und er kann seine eigenen Wurzeln leichter ausbilden. In den ersten Jahren reichen die Wurzeln auch noch nicht so tief und weit wie es die alten gefällten Bäume gemacht haben, so zersetzt sich weiter Material das als Dünger dient. Ich denke bei all diesen Dinge hat das Waldbaum in dieser Hinsicht sogar noch einen Vorteil gegenüber einem Straßenbaum.
Zu guter Letzt: Ich kenne eine Menge Waldbauern die auch im Wald ab und an düngen, ob sie müssen oder nicht.
Gruß, Herbert
Andreas Roth:
Wenn ich mich an meinen Erdkundeunterricht zurückerinnere, wurde dort immer wieder erwähnt, daß z. B. der tropische Regenwald nur eine vergleichsweise dünne Humusschicht hat und der Boden darunter zur eher einfachen Sorte gehört - das mit dem "selbst düngen" durch Laubabfall dürfte also zutreffen; die Baumstämme an sich enthalten vermutlich viel weniger Nährstoffe als die Blätter bzw. Nadeln. Aber selbst Straßenbäume werden ja in der Regel nicht gedüngt und gedeihen je nach Art trotzdem prächtig. Ich denke, die Probleme in den heutigen Nutzwäldern sind eher auf ungeeignete Baumarten zurückzuführen. Gerade die hohe Windwurfrate beim aktuellen Orkan Xynthia z. B. im Hunsrück hat deutlich gezeigt, daß Fichten denkbar ungeeignet für die hiesigen Böden sind (schon bei Vivian und Wiebke vor 20 Jahren wurde einem das deutlich vor Auge geführt). So langsam hat ja ein Umdenken in der Forstwirtschaft eingesetzt, aber bis alle Nutzwälder entsprechend umgestellt sind, dauert es natürlich eine Weile...
Xenomorph:
Hi Herbert,
was Böden betrifft kenn ich mich zugegebener Maßen gar nicht aus. Ich denke aber schon, dass auf intensiv forstwirtschaftlich genutzten Flächen durch den Abtransport der Bäume mehr an Nährstoffen herausgenommen wird als sich so schnell neu bilden kann. Natürlich sind schlechtere Böden schneller ausgelaugt als gute, und Mischbestände sind sicher auch hier vorteilhafter als Monokulturen. Trotzdem wirst du wohl Recht haben dass dieses Problem in den meisten Fällen nicht ganz so dramatisch ist, und wenn einige Waldbauern ihre Flächen düngen dann ist das eine gute Sache. :)
Hallo Andreas,
beim tropischen Regenwald kommt hinzu, dass jedes Jahr tausende von Tonnen mineralischer Staub aus der Sahara vom Wind quer über den Atlantik nach Südamerika verfrachtet werden und mit dem Regen dann auf den Urwald niedergehen. Auf die Weise wird der schlechte Boden dort etwas kompensiert.
Der Aspekt mit für den jeweiligen Standort ungeeigneten Baumarten bei uns spielt sicher ebenfalls eine große Rolle, aber ich glaube hier wird bereits eifrig umgestaltet. Immer schön wenn dabei auch der ein- oder andere Mammutbaum gepflanzt wird... ;)
Urzeitliche Grüße, Clemens
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