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Autor Thema: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter  (Gelesen 170795 mal)

Arnold, Cologne

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #15 am: 28-November-2008, 17:34 »

Hallo Berni,

Trachies in noch viel feuchteren Regione aus das Hessische zeigen auch keine Schäden, die am auf Nässe zurückführen könnte. Wenn ich dich einmal fragen darf: Was sind denn eigentlich Nässeschäden und wie äussern die sich?
Nässe hört doch bei 0°C auf zu existieren. Bei Frost gibt es höchstens Eis aber keine Nässe mehr. Eis ist trocken und entwässert sogar.
Richtig ist, dass es in Hessen KÄLTER ist und genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Ob es dabei nun mehr oder weniger regnet, ist völlig unerheblich.
Schnee kann höchstens zu mechanischen Schäden an den Palmen führen, nicht aber zu physiologischen Schäden.
Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Solche Schäden könnten z.B. auch durch einen Sturm auftreten.

Wenn Hanfpalmen "verfaulen", dann tun sie das von unten her, selbst wenn die Fäulnis dann mitten im Stamm, im Meristem, auftritt. Die primäre Ursache dafür kommt von unten. Die Ursache für das Sterben kommt von den Wurzeln, nicht "von oben". Man ist immer leicht versucht, die Ursachen der "Herzfäule" überirdisch zu suchen, weil sich der Stamm überirdisch befindet. Fakt ist aber, dass keine Nässe von aussen zum Meristem dringt, und somit eine Schädigung durch Nässe von aussen nicht erfolgen kann. Auch die Blätter werden durch Nässe in keinster Weise angegriffen. Da sind sie in den Monsungebieten ganz anderes gewohnt.

Wir verknüpfen halt zu leicht Schimmel und Fäulnis mit Nässe, was ja auch nicht unbedingt falsch ist. Aber im Winter bei Kälte entsteht kein Schimmel. Wäre auch ein seltsamer Schimmelpilz, der NUR bei Temperaturen unter -10°C aktiv wird und sofort seine zerstörerisches Werk einstellt, wenn es wärmer wird.

Was Palmen nicht vertragen ist Dauerfrost im Boden. Ja selbst dauerhafte Bodentemperaturen um 0°C können unter bestimmten Umständen Schäden hervorrufen, insbesondere bei den Palmen, die noch nicht so tief eingewurzelt sind.
Wenn man sich lange mit dem Thema beschäftigt und viele Jahre Palmen ausgepflanzt hat, erkennt man, dass der Grad der Einwurzelung den unterschied ausmacht.

Palmen konnten sich nicht über gewisse Breitengrade hinweg ausdehnen. Nicht etwas weil es nördlich dieser Breitengrade nasse ist, sondern weil die Temperaturen zunehmen geringer werden.

Wenn Nässe in irgendeiner Form schädigt, dann zuviel Nässe im Boen (Staunässe). Aber selbst diese können Palmen vor allem im Winter eine ganze Zeit lang überstehen. Im Sommer schaffen sie es nicht so lange, da dann die Wurzeln eher ersticken.

Andere Regionen - andere Überwinterungsmethoden. Ja, da ist schon etwas dran, zumindest was den Schutz vor zu kalten Temperaturen anbetrifft. Da muss man in kälteren Regionen schon einmal überhaupt schützen und dann auch beheizen. Da ein solcher Schutz dann gleichzeitig immer auch als Schutz vor Regen oder Schnee dient, sollte man sich dann ja auch in dieser Hinsicht sicher fühlen.
Ein gesonderter Regenschutz ist aber nicht notwendig.

Die meisten Palmen erleiden Schäden in ihren ersten beiden Wintern, oder wenn sie noch kleiner sind.
Warum? Weil sie noch nicht tief genug eingewurzelt sind, um einen Großteil der Wurzelmasse in absolut frostfreie bereich zu treiben, in denen meist sogar bereits konstante Temperaturen das ganze Jahr über herrschen.
Aus diesen Bereichen versorgt sich die Palme dann, wenn die höher liegenden Wurzelbereich durchgefroren sind oder  bei Temperaturen um 0°C die Wurzelaktivitäten zu gering sind.

Schöne Grüße,

Arnold
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Bernhard

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #16 am: 28-November-2008, 18:10 »

Hallo Arnold!

Bin jetzt wesentlich schlauer als vorher! Danke.

Aber woran liegt es, daß die Hanfpalmen, welche ich vor Schnee und Regen im Winter schütze, diesen gut überstehen ??

Wohlgemerkt: Nicht vor Kälte geschützt. Nach den Seiten lasse ich es immer offen.

Wissbegierige Grüße
Berni
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Bernhard

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #17 am: 28-November-2008, 18:13 »

.... 2 Sommerfotos:
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Arnold, Cologne

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #18 am: 28-November-2008, 18:44 »

Hallo Bernie,

dazu müsste man erst einmal wissen, wann und unter welchen Umständen dir denn andere Palmen eingegangen sind oder Schäden erlitten Welche Tiefstwerte wurden erreicht? Wieviel Niederschlag fällt denn durchschnittlich bei dir im Winter?
Wenn ich mir die Klimawerte für deinen Ort ansehe, dann fällt dort nicht mehr Niederschlag als hier am Rhein, eher weniger.
Die letzten beiden Winter waren sehr mild und da war überhaupt kein Schutz vor Kälte nötig.

Schöne Grüße,

Arnold

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Bernhard

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #19 am: 28-November-2008, 18:57 »

Im Winter 96/97 ist mir eine 40 jährige Trachy erfroren. Trotz Glühbirne im "Herzen" und dicker Mulchschicht, waren - 16°C Grad wohl zu hart.

Ansonsten in moderaten Wintern sind mir jüngere Exemplare auch weggefault. Die Temperaturen scheinen wirklich der Punkt zu sein.

Habe meine beiden Phoenix can. immer noch draußen in der Gartenlaube stehen. Elektrischer Anschluß ist vorhanden ;)

Macht es Sinn Dattelpalmen auszupflanzen ?
Hier scheint es sich ja um eine zu handeln, oder ?

http://www.palmenundco.eu/ratgeber/winterschutz.html


Gruß
Berni
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Arnold, Cologne

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #20 am: 28-November-2008, 19:34 »

Hallo Berni,

1996/97 haben meine Hanfpalmen die Hälfte ihrer Blätter verloren nach -19°C und 3 Wochen!!! Dauerfrost. Die waren damals aber erst 3 Jahre alt. Im Frühjahr sind sie einfach wieder weiter gewachsen.
Das war das einzige Mal, dasses bei mir Schäden gab. Im Winter 202/2003 gab es dann noch einmal -15°C. Ebenfalls ohne Schäden.

-16°C ist für die Blätter schon ein Problem und meistens sind dann mindestens die Hälfte der Wedel Toast.
Eine Glühbirne an der Stammspitze nützt dabei gar nichts, weil das Herz ja viel tiefer liegt. Es war aber garantiert der Dauerfrost, der sie hat komplett durchfrieren lassen und auch den Wurzelbereich. Wie lange war diese Palmen denn schon ausgepflanzt?

Die gezeigte Phoenix canariensis ist meine Palme . Die habe ich 2002 ausgepflanzt und si hat  (im Schutz) die -15°C überstanden. Heute ist sie schon fast 4 m hoch. Derzeit noch ungeschützt, dass es ja noch keine gefährlichen Temperaturen gab. Im Oktober fing sie an, einen Blütenstand zu schieben.




Hier mein Schutz



Schöne Grüße,

Arnold
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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #21 am: 28-November-2008, 22:48 »

Hallo Arnold!

Bin sprachlos ! Dein Palmengarten macht dem in Frankfurt noch was vor!
Sieht einfach paradiesisch aus.
Der Aufwand ist zu ertragen wenn man solche Resultate sieht.

Habe noch 2 Jubeas im Topf. Zum Auspflanzen ist es aber noch viel zu früh.
Hast Du Erfahrungen mit der Honigpalme oder kleine Sabalpalme ?


Viele Grüße
Berni
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Arnold, Cologne

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #22 am: 28-November-2008, 23:01 »

Hallo Bernie,

ich habe einige kleine Jubaeen, Butias und Sabals. Meine Erfahrungen mit kleinen Jubaeen sind nicht sehr positiv. Die sind ziemlich empfindlich gegen Bodenfrost. Größere Exemplare sind aber wesentlich winterhärter.
Sabal sind laut Frosttests nach Trachycarpus und Rhapidophyllum am Blatt die frostverträglichsten Palmen.
Leider sind sie aber sehr wärmeliebend und wachsen nennenswert nur, wenn die Bodentemperatur über 20°C beträgt.
Da sie im Winter fast immer auch einige Blattschäden erhalten, wachsen viele ausgepflanzte Sabals bei uns eher "rückwärts", da der jährliche Zuwachs häufig nicht den Blattverlust im Winter ausgleicht.
Dan sollte man vielleicht einmal Chamaerops humilis versuchen. Die sind nämlich auch nicht nässeempfindlich im Winter.
Allerdings wird diese Palmenart häufig in feuchten Sommern von Pilzen befallen, welche Blattflecken verursachen. Die Sporen überwintern dann auf den Blättern und im nächsten Frühjahr bilden sich dann kleine braune Flecken.
Wirklichen Schaden richten diese Flecken nicht an. Die sind eher nur optisch störend.
Diese Palme sollte man unbedingt so sonnig wie möglich stellen, wie eigentlich alle Palmen bei uns.
In Köln gibt es aber seit 3 Jahren 2 ca. 6 Meter hohe Jubaeen, die sich aber bisher schwer mit der Etablierung tun.
Weiter Jubaeen gibt es im Freiland noch in Köln, Leverkusen, Osnabrück und im Odenwald. Die meisten dieser Palmen werden ähnlich geschützt wie meine Phoenix can.


Grüße,


Arnold
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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #23 am: 28-November-2008, 23:23 »

Hallo Bernie,

ich habe einige kleine Jubaeen, Butias und Sabals. Meine Erfahrungen mit kleinen Jubaeen sind nicht sehr positiv. Die sind ziemlich empfindlich gegen Bodenfrost.


Wäre ein, beim Einpflanzen der Palme, mit einzugrabenes Heizkabel wie es sie im Fachhandel für Terrarien gibt, nicht denkbar?


Grüße
Berni
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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #24 am: 05-Dezember-2008, 01:05 »

Hallo Bernie,

ja, das ist denkbar und wenn man die Beheizung dosiert einsetzt, dann ist das bestimt ein wirkungsvolles Instrument, um Palmen im Winter vor Schäden zu bewahren, die aufgrund zu kalter (oder zu kühler) Bodentemepraturen entstehen können.

Schöne Grüsse,

Arnold
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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #25 am: 23-Dezember-2008, 13:37 »

Hallo Arnold und andere Palmenfreunde!


Meine beiden 10 jährigen Dattelpalmen sind mittlerweile zu schwer um sie für 3 Monate ins Winterquartier zu schleppen.

Ich habe sie diesmal im Gartenpavillon einquartiert und hoffe, daß dieser Platz ausreicht. Für Notfälle bei Extremkälte habe ich einen Frostwächter an ihren Füssen stehen...... :-\
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Palmenfreund

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #26 am: 05-Januar-2009, 20:49 »

Hallo an die Forengemeinde,

ich bin durch Zufall an diese Community geraten (stöberte zum Thema Winterschutz für Palmen) und muss sagen, das mir die Beiträge sehr gut gefallen haben. Das war der Grund dafür mich in diesem Forum anzumelden und evtl. hier den ein oder anderen guten Tip zu bekommen oder auch etwas aus meinem bescheidenen Wissensschatz beizutragen.

Na dann, lieben Gruß an alle vom Micha
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Steffen

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #27 am: 05-Januar-2009, 20:54 »

Willkommen im Forum des Projekts Mammutbaum Micha.

Freut mich, dass du hier so gute Tipps zum Thema Winterschutz bei Palmen bekommen hast.
Palmen sind nur ein kleiner Teil des Forums. Hauptsächlich findest du hier Informationen zu den Mammutbäumen aller drei Arten.

Vielleicht hast du als Pflanzenfreund ja auch einen Blick für Mammutbäume in deiner Gegend und hast Lust ein paar Standorte zu melden?

abendlicher Gruß Steffen
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Palmenfreund

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #28 am: 05-Januar-2009, 21:05 »

Hallo Steffen,
ich bin generell an exotischen Pflanzen interessiert! das Palmen hier nur einen kleinen Teil darstellen hab ich wohl bemerkt, dennoch hoffe ich, das dieses Thema weiterhin behandelt wird. Im moment leide ich jedenfalls mit meinen Schützlingen ! Winterschutz haben sie, nur reicht das ? Will hoffen, dass sie diesen harten Winter weitgehend unbeschadet überstehen.

Gruß Micha
und Danke für die Willkommensgrüße
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Bernhard

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Re: Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) im Winter
« Antwort #29 am: 05-Januar-2009, 21:22 »

Hallo Micha !  (Wieviele Michas haben wir eigentlich ???)

Willkommen hier.
Ich habe meine Hanfpalme eingepackt und die "Heizung" eingeschaltet. Eine 60 Watt-glühbirne reicht aus, die oberirdischen Teile vor -15° zu schützen.

Palmengrüße
Bernhard
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