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Baumhöhe messen mit Low und High Tec

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Tuff:
Wir hatten diese Frage schon mal ansatzweise in der Diskussion um die Durchmesser-Bezugshöhe: Wie messen wir eine Höhe bei einem Baum, welcher eine vertrocknete Spitze hat ? Es könnte sich auch um einen Blitzschaden handeln, nach welchem ein Teil der Krone abstirbt (ohne abzubrechen).

Es ist angesichts dieser Beispiele m.E. offensichtlich daß die tatsächliche Baumhöhe nicht zur Beurteilung der Wuchsleistung taugt.

Sie würde es theoretisch tun, wenn niemals eine Spitze abbricht, und in einem großen Bestand (das Objekt der forstwirtschaftlichen Messlehre) sind die Abgebrochenen meist nur einzelne Ausnahmen, und gehen statistisch in der Bestandeshöhe unter. Für die Beurteilung eines Einzelbaumes mit Messgenauigkeiten, die in der Forstwirtschaft überhaupt nicht erwartet werden (zB. auch weil man hier nicht das gesamte oberirdische Stamm-Volumen, sondern nur den verwertbaren Teil berücksichtigt) kann man diese Lehre aber nicht übernehmen.

Es läuft für mich darauf hinaus, daß wir uns hier frei entscheiden können, welche Art von Höhe wir ins Register eintragen: Mit "snag top" oder ohne ?

Ich wiederhole: Als Maß für die Wuchsleistung ist die Höhe untauglich. Was wollen wir also damit aussagen ? Wie schnell ein Baum gewachsen ist ? Dann sollten wir eigentlich immer das Höchste nehmen, was verfügbar ist. Dann gibt es aber ein paar jahre ohne Zuwachs die das Ergebnis verfälschen, und die man (späteren Generationen) eigentlich erklären müsste. Wäre es nicht besser, so wie Otto, nur den grünen Teil einzutragen, damit man in der Historie später wenigstens einen klaren Bruch sieht, und sich dann wohl denken kann (abgesehen davon daß man es dem Baun auch noch viele Jahr lang ansieht), daß es ein 'Schadereignis' war ? Welches man anhand von Forum-Berichten und Fotos ja auch nachvollziehen kann.

Mit ist es egal - aber wir müssen uns hier wohl entscheiden.

Karlheinz:

--- Zitat ---Wäre es nicht besser, so wie Otto, nur den grünen Teil einzutragen,
--- Ende Zitat ---

Da gibt es ganz praktische Schwierigkeiten. Die Spitze, auch wenn sie blank ist (wie beim höchsten BM in Auenwald), kann ich mit dem Lasergerät erkennen und anvisieren. Wo der Übergang von lebend zu abgestorben ist, habe ich mit dem Lasergerät nicht erkannt, das wäre auch nur ungenau anzuvisieren. Erst zu Hause bei der Auswertung meiner Tele-Aufnahmen von der Kamera sah ich Näheres, aber ein Übergangspunkt bleibt schwierig zu bestimmen und noch schwieriger zu messen.

Wir sollten uns aber auch daran orientieren, was international üblich ist, damit Höhenangaben verschiedener Quellen vergleichbar bleiben. In den USA, z. B. bei American Forest und NTS, wird alles mitgemessen. Kennt denn jemand eine Baumdatenbank/Baummesslehre, wo versucht wird Totholz abzuziehen?

Mandolino:
Könnte man zusätzlich nicht auch parallel mit einem guten Fernglas arbeiten (ggfls. mit Stativ)?

Tuff:
Mit einem starken 10x50 oder 20x70 Glas kann man die Kronenspitze sicher gut erkennen. das Problem ist aber wohl das switchen mit dem Messgerät. Das kann unsicher sein und zumindestens anstrengend.

Ich denke es lässt sich aber machen. Man muss ja nicht unbedingt bestimmen, wo genau am Spitzentrieb / Stamm der lebende in den toten Teil übergeht; sondern in den meisten Fällen wird ein Seitenast nach oben biegen und dann misst man einfach den höchsten Punkt an dem (seitlich) noch was Grünes zu sehen ist.

Am besten wäre es einfach beides zu messen und zu domumentieren.

Auf den cm genau wird das in den ersten 2-3 Jahren nach einem Schadereignis vielleicht nicht sein (bis sich ein echter neuer Leader ausbildet). Aus meiner Sicht (der Biologie, nicht der reinen Zahlen) ist das aber immer noch besser, als den 'Grünansatz' gar nicht zu messen.
 

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