Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
Stratifizieren
Giganteum:
Hallo zusammen,
bin neu im Forum und über green-24.de auf diese Seite aufmerksam geworden. Bin Mitte 30 und fange gerade an meine Leidenschaft für Mammutbäume zu entdecken.
Habe hier Saatgut und Stecklinge und hoffe, dass ich in diesem Forum einige Anregungen bekomme, wie ich die am Besten behandele, damit die Keimquote möglichst hoch ist.
Habe mir jetzt diesen gesamten Beitrag zum stratifizieren durchgelesen und muss leider sagen, dass nicht viel darüber drin steht.
Tuff hat 2008 schon einen sehr schönen Beitrag verfasst, bei dem er angeregt hat, mal einen Versuch zum stratifizieren zu starten. Es ist da aber leider bisher keiner drauf eingegangen. Es kocht anscheinend weiterhin jeder sein eigenes Süppchen.
Es gibt hier schon so viele, die erfolgreich Mammuts aus Samen gezogen haben, aber ich habe bisher noch keine vernünftige Zusammenfassung gefunden was jetzt wirklich gut funktioniert hat. Nur, dass einige Leute so viele Notizen gemacht haben, dass sie bald ein Buch darüber schreiben könnten, aber auch von denen kommt irgendwie keine gute Anleitung...
Was mich interessieren würde:
- Welche Mammutbaumsorte
- Stratifikation notwendig: ja/nein
- Stratifikation auf welchem Untergrund (Sand, Substrat, ...)
- Wurde der Samen angefeuchtet, das Substrat feucht gemacht, oder etwa nachgegossen
- Wie lange wurde stratifiziert
- Ist danach ein vorquellen durchgeführt worden
- Auf welches Substrat/ Substratgemisch zur Keimung gebracht
- Keimquote/Ausfallquote nach Keimung
- Abgedeckt gekeimt, oder ohne Abdeckung
- Wenn abgedeckt, mit was? (Substrat, Sand,...)
- Wie lange dauerte es, bis die ersten/letzten gekeimt haben
Wie ich jetzt gelesen habe, sind meine BM-Samen nur "gelagert" und nicht "stratifiziert", da ich keine feuchte Lagerung im Kühlschrank gemacht habe. Dann habe ich sie vorquellen lassen und auf Substrat gelegt. Kommt bei BM's überhaupt etwas, wenn die nicht stratifiziert sind? Hat da mal einer Erfahrung mit gemacht? sonst kann ich die Versuchsreihe gleich beenden, wenn da eh nichts wächst...
Wäre schön, wenn sich von den Mammutbaum-Spezialisten mal jemand die Mühe macht und seine genaue Vorgehensweise niederschreibt und damit seinen Erfolg oder auch Misserfolg dokumentiert.
Etwas ähnliches stelle ich mir zur Vermehrung durch Stecklinge vor.
- Welche Sorten kann man auf diese Weise vermehren
- Wie müssen diese vorbehandelt werden (Nur in Erde, mit Wasser, Hormone,...)
- Erfolgsquote
- Wie lange dauerte das Ansetzten von Wurzeln
Dafür sind sicherlich einige neue Threads für notwendig, aber eine solche Übersicht wäre für Leien wie mich mal eine große Hilfe.
Falls es etwas derartiges hier schon gibt, dann habe ich es auch mit der Suchfunktion noch nicht gefunden. Dann nehme ich alles zurück und freue mich über einen (oder mehrere) Link(s).
ich freue mich auf eure Antworten.
Gruß Giganteum
TaunusBonsai:
Moin Tobias,
dann hat's ja mit dem Account doch noch geklappt, deshalb: Herzlich willkommen bei den Mammutbaumfreunden!
Ich habe jetzt nicht so den botanischen Hintergrund, als dass ich dir deine Fragen beantworten könnte.
Ich selbst habe mal Bergmammuts in einem Fensterbrettgewächshäuschen gezogen, die Samen hatte ich von Wayne geordert (Sequoiapark).
Ich hatte sie in diese Quelltöpfchen gesteckt und dann halt feucht gehalten bis sie gekeimt sind.
Einige Infos wirst du auch in unserem Wiki finden, hier ist der Link für die Anzucht, vollständig sind da unsere gesammelten Infos auch noch nicht, da kann aber jedes Forumsmitglied dran mitarbeiten.
Schau da mal nach, viel Schbass dabei!
begrüssender Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Giganteum:
JA, hat endlich geklappt, habe nur keine Bestätigung bekommen. Naja, kommt schon mal vor, dass sowas verschütt geht, Adresse war zumindest richtig, habe den ganzen Schwall an Nachrichten bekommen. Vielen Dank an alle, die sich bemüht haben.
Gruß Giga (T.)
Bakersfield:
Hallo und Willkommen Giga,
du hast da eine Menge gute Fragen zur Anzucht. Und tatsächlich liegen die Antworten hier nicht in geballter und übersichtlicher Form vor, sondern sie sind über viele Threads verteilt.
Einerseits ist das schade, da ein zentraler Wikiartikel Zeit sparen würde. Für mich hat die Suche und das Lesen hier jedoch eine gute Seite: es ist interessant und es macht Spaß.
Zudem glaube ich auch nicht daran, dass ein einziger Text dir überhaupt alle deine Fragen beantworten kann. In vielen Bereichen gibt es auf jede Frage drei oder vier verschiedene Antworten. Je nachdem, wen du hier fragst... ;)
Nicht alles kann und will man umsetzen. Oft ist jede empfohlene Situation so individuell, dass man letztendlich seinen eigenen Weg finden muss. Denn Misserfolge gehören einfach mit dazu. Ausschließen kann sie auch der beste Wikiartikel nicht.
So, nun aber genug mit der Allgemeinphilosophie... ::) ;) Konkret zum Thema. Ich bin im Grunde BM-Spezialist. Also Sequoiadendron. Da sind die ersten und wichtigsten Fragen (gilt aber auch für UM und KM):
1. wieviele Bäume möchtest du anziehen?
2. wie wertvoll/rar/wiederbeschaffbar ist dein Saatgut?
3. wieviel Zeit bist du bereit zu investieren?
4. hast du evtl. sogar wissenschaftliches Interesse?
Alleine auf diese vier Fragen kann man sich eine Vielzahl verschiedener Antwortkombinationen vorstellen. Danach richtet sich dann die für dich richtige und passende Vorgehensweise.
Bei mir sah das zuerst so aus:
1. einzelne Bäume, 1-3 Stück
2. nix besonderes, relativ billig eingekauft und von gut erreichbaren heimischen BMs gesammelt
3. ca. eine halbe bis eine Stunde täglich
4. nö
- Samen 24 Stunden im Wasser vorquellen lassen, Minigewächshaus mit Kokohum, Samen drauf, mit Aquariumsand abdecken, täglich zweimal besprühen und einmal lüften
- bei erreichter ausreichender Anzahl von Keimlingen das Dach ganz weglassen und nach ca. 4-6 Wochen pikieren, hell aber nicht sonnig stellen, nicht zu oft gießen, lieber Töpfe regelmäßig tränken, nach weiteren 6-8 Wochen erneut umtopfen
- so hat man kaum Ausfälle (kann aber immer mal einen erwischen, gehört dazu)
Inzwischen, nach knapp fünf Jahren praktizierter Sequoianoia, habe ich mehr Saatgut als ich jemals aussäen könnte und ziehe jährlich ca. 100 Bäumchen von etwa 20 verschiedenen Saatgutherkünften an. Die Routine hat zu- die "Zeitopferungsbereitschaft" pro Bäumchen hat jedoch stark abgenommen. Ich betreibe den machbaren Aufwand. Entweder die Herkunft schafft es so oder es folgt ein neuer Anlauf im nächsten Jahr. Bestimmt gibt es noch einiges zu optimieren, doch lohnt der Aufwand? Feucht stratifizieren? Substrat keimfrei machen? Verschiedenste Dünger ausprobieren? Teure Töpfe kaufen? Selber Töpfe anfertigen? Oft lautet für mich die Antwort: nein. Ich erhalte so auch schon satt und genug gesunde Bäumchen. Mit noch mehr bin ich überfordert... :-[
Dafür hat sich bei mir aber durchaus ein wissenschaftliches Interesse entwickelt. Doch fehlt einfach die Zeit für ernsthafte Versuche. Lieber lese ich alles zum Thema, was ich im Netz finden kann und ziehe daraus meine eigenen Schlüsse, die ich im eigenen Rahmen umsetze oder durch kleine Experimente nur für mich überprüfe. Ich möchte daraus jedoch keinen allgemeingültigen Anzuchtsleitfaden entwickeln.
Das ist meine persönliche Sicht auf die BM-Zucht. Frag drei weitere Spezis hier und du wirst mindestens zwei weitere Ansätze geliefert bekommen. Und erfolgreich und zufrieden sind die bestimmt auch damit... :)
Für mich reicht es hiermit erstmal. Morgen kann ich dir noch einige Links zum Lesen liefern.
Viele Grüße aus'm Westmünsterland,
Frank
sequotax:
Hi Giga,
vielleicht auch von mir ein kleiner Kommentar:
Ich habe anfangs mit Mini-Gewächshaus, speziellen Substraten, ja sogar mit Pflanzenlampe gearbeitet...
Aber wozu?
Was man zum Züchten braucht, ist Saatgut!
Hat man genügend davon, muss man lediglich großzügig aussäen...
Am besten warm, hell, luftig stellen.
Natürlich empfiehlt sich im Keimbereich Aussaaterde, Kokohum oder ähnliches; darunter (unter der Saaterde) verwende ich jedoch meist billige Baumarkt-Pflanzerde, Abfall oder Kompost.
Meine Ausbeute ist eher gering, aber wenn ich aus 1.000 Samen 50 (oder gar nur 20) Bäumchen züchte, dann habe ich immerhin 20-50 MBs!
(Will ich mehr, säe ich halt 2.000 Samen aus - die Kosten für das Saatgut fallen in der Summe doch gar nicht ins Gewicht!!!)
Bei primitiveren Methoden erhalte ich vermutlich außerdem eher robustere Pflanzen?!
Insbesondere bei den KMs bin ich versuchsweise dazu übergegangen, immer so etwa 20-50 Samen in kleine Töpfe zu säen (oben Saaterde, unten Pflanzerde - s.o.), diese leicht einzuarbeiten und einfach stehen zu lassen. Feucht halten und wenig beachten. Vor Schnecken schützen (wichtig!). Später entweder einfach so auspflanzen oder pikieren. Sollten sich in einem Büschel von KMs tatsächlich mehrere Favoriten herausbilden, könnte man diese auch über Stecklinge vereinzeln.
Die meisten züchten ja viel mehr Bäume als sie jemals unterbringen können.
Mir geht es genauso wie Frank: Mit der Routine wächst das Know-how, aber die Sorgfalt für jeden noch so kümmerlichen Keimling (NICHT der Enthusiasmus für die Sache!) lässt nach...
Viel Freude bei der Zucht!
LGs, Remi
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