Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
Update Aussaat 2008
DerAchim:
Das wird mal ein richtig toller Wald wayne. Kannst wirklich stolz drauf sein.
Sonnige grüsse aus Niedersachsen
Achim
Joergel:
Wayne, mit solchen Bildern kann ich meine Frau beruhigen, dann sieht meine "kleine" Zucht nicht mehr so dramatisch aus *g*
Das mit der Sonne habe ich exakt genau so auch fest gestellt. Auch bei meinen Bäumchen geht die unschöne rötlich-braune Färbung wieder zurück, sobald es ein paar Tage weniger sonnig ist. Aber ich bin froh, dass sie das trotzdem durchstehen.
Tuff:
Hey Wayne,
Danke für das Experiment ! Ich werde meine Ansicht also revidieren müssen - bisher dachte ich die Keimlinge brauchen so viel Licht wie möglich. Das ist sehr früh im Jahr (März) in unseren Breiten wohl auch nicht falsch. Aber die Sonne wurde zumindest in diesem Jahr schon bald zu 'hart' - ich bin sicher es war der UV-Anteil der 'schmerzte'. Diese Härte ist aber auch abhängig vom Wasserdampfgehalt der Atmosphäre, und der kann lokal unterschiedlich sein.
Das trifft sich mit meinen letzten Beobachtungen auf der Farm, dort haben sich die Keimlinge auch verfärbt.
Das älteste Habitat von Sequoiadendron, das wir kennen, ist das tertiäre Hochplateau im Landesinneren Nordamerikas (heute Great Basin und Idaho), und dort gab es eine Unmenge an Pflanzenarten, einschliesslich Magnolien, Liquidambar, Hamamelites, Lauraceen, Liliaceen, Cedrela, Ficus, Myrtaceen, Nymphaeaceen, Nyssa, Ahorn, Ulmen, Geissblatt, Carya, Oleaceen, Fraxinus, Sabalites, Platanen, Rhamnus, Salix, Saxifragaceen, Cissus und buchstaeblich hunderte mehr. Alles deutet auf eine kleinräumliche Vielfalt von Lebensräumen die es heute in Nordamerika nicht mehr gib, und die man sich als eine Kombination von Nebelwaldzonen, Seen in erloschenen Calderen, und Gebiete mit aktivem Vulkanismus (Brandwüsten, Sukzessionsflächen nach Ausbrüchen, Hot Springs usw) vorstellen kann. Es war damals das einzige nennenswerte Gebirge der gesamten gemäßigten Breiten (wenn ich das richtig verstanden habe), daher muß es viel Nebel gegeben haben (vgl. Irland), und komplett vulkanischen Ursprungs. Höhe zwischen 1000 und 2000m, als Hochplateau also mit weiten hochgelegenen Landschaften und wenig tiefen Tälern.
Daraus könnte man folgendes schließen (aber das ist wie immer work in progress):
Dass Sequoiadendron zwar 'offenen Boden' braucht, wie er durch Feuer entstehen kann, aber vielleicht ursprünglich daran gewöhnt ist dass viel Wasserdampf in der Atmosphäre das UV rausfiltert.
Was für ein komplizierter Anspruch: Wasser, und trotzdem Feuer. Vulkane machens möglich.
Tuff:
Es koennte andererseits aber auch enfach Kalium-Mangel sein, der sich bei starkem Stoffwechsel angetrieben durch direktes Sonnenlicht rascher bemerkbar macht. Wenn Du beide Teile sonst gleich behandelst, insbesondere mit genau dem gleichen Wasser giesst, und sie auch in der gleichen Erde stehen, muesste sich das dann aber frueher oder spaeter auch bei denen im Halbschatten zeigen. Ich wuerde das aber an Deiner Stelle nicht abwarten, dass sie Kalium brauchen ist ja bereits belegt und die Naehrstoff-Vorraete in den Toepfen sind ja sowieso begrenzt. Ich wuerde Kakteenduenger oder vieleicht auch Thomasphosphat nehmen. Das wird bei mir auch die naechste Frage sein.
Apropos Kalium. Kalium und Natrium sind in den oberen Erdschichten normalerweise selten weil sie so rasch ausgewaschen werden (deswegen sind unsere Meere salzreich). Vulkanische Asche aus tieferen Erdschichten enthaelt aber besonders viel Kalium, insbesondere wenn die oberen Erdschichten Meeressedimente sind. Das trifft auf das damalige vulkanische Hochplateau zu, und die westlichen Zonen wurden periodisch mit wechselndem Meeresspiegel von den fjordartigen Seearmen des Interior Seaway durchzogen, eine weitere Salzquelle, auch fuer den lokalen Wasserkreislauf (Verdunstung -> Wasserdampf).
Spaeter sind sie in der heutigen Sierra emporgehoben worden, und ueberall sonst trockengefallen und ausgestorben. Die oestliche Sierra ist Teil einer vulkanischen Kette, die bis vor den Eiszeiten und teilweise noch weit in unsere Zeit hinein aktiv war. Die grossflaechigen Ascheschichten sind heute natuerlich weitgehend wegerodiert - unter anderem in die Groves. Asche aus Bodenfeuern und abschmelzender Schnee, und natuerlich Sedimente abgeschmolzener Gletscher, konzentrieren in den Groves ebenfalls mineralische Salze. So waren sie wieder einigermassen in ihrem Element (wortwoertlich) :)
Tuff:
Das Hochplateau koennte an sonnigen Tagen etwa so ausgesehen haben
oder auch so
oder so :)
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