'bitcasi',
Dieser Baum sieht für Juni sehr schlecht aus.
Ich würde mir Wolfgangs Rat zu Herzen nehmen. Die wenigen verbliebenen grünen Zeige bzw. Neuaustriebe solltest Du im nächsten Winter bei gefrorenem Boden bzw. bei Temperaturen unter 5° vor Austrocknung durch direkte Sonne, oder scharfe Frostwinde schützen.
Wenn Bäume im sonnigen Herbst noch allzu kräftig zuwachsen, härtet das Gewebe in unseren Breiten nicht mehr rechtzeitig vor dem ersten Frost aus. Neben dem Wetter, kann auch zu guter Boden (feucht, nährstoffreich) oder zuviel Dünger (und vor allem Stickstoff) das Wachstum in dieser Zeit zu sehr anregen. Insbesondere an schattigem Standort kann der Baum den Dünger gar nicht richtig verarbeiten.
In der Situation kann man ab ~ August aufhören zu düngen, allenfalls im Herbst noch einmal Holzasche (Kalium). Wenn der Spätherbst relativ trocken ist, aber nicht kritisch trocken (bei dann bereits niedrigen Temperaturen): Nicht wässern. Die Trockenheit fördert die Aushärtung.
(Aushärtung = Verholzen der Triebe, Erhöhung des Zelluloseanteils in den Zellwänden, und Aufbau der Wachsschicht der Nadeln)
Ich habe einen jungen 'glaucum' (oder möglicherweise doch eine andere Variation?) der ohne Schutz fast keine Schäden davontrug. Benachbarte 'Standardbäume' gleichen Alters hatten einige abgestorbene Triebe.
Die Bäume dort wachsen beinahe unter Wildnisbedingungen, fast ganz ohne Pflege, in relativ kargem (immerhin tiefgründigem) Lehmboden, bei direkter Sonne und starken Winden. Nur in extrem trockenen Spätsommern habe ich schon mal Wasser gefahren, und nicht so arg viel. Siehe Foto im Anhang, Ende April und einen Monat später. (Die braunen Zweige unten begannen vor 2 Jahren bereits abzusterben nachdem sie von Rehen abgefressen wurden, die im hohen Schnee bis 1,60 m hoch über den Gitterschutz kamen. Der hatte damals noch nicht die nach außen gebogenen 'Abweiser'. Einmal geschädigt, trocknen solche Triebe im Winter schnell aus.)
lg Michael