Die Keimfähigkeit hängt ganz besonders von der 'Frische' der Samen ab. Als lebendige Wesen atmen sie und verbrauchen Energie (wenn auch nur in sehr geringer Menge) - da tickt die Uhr !
Besonders gravierend ist auch der Verlust von Wasser. Man sollte Samen oberflächlich abtrocken damit sie nicht verschimmeln. Aber dann müssen sie entweder in die Erde oder in den Kühlschrank. Im Kühlschrank kann man sie zwar eine Weile 'frischhalten'. Am besten ist aber sofort einsäen.
Ein Problem für den Samenhandel ist, daß sie nicht wissen wie die Samen bisher behandelt wurden. Manche Marge liegt vielleicht schon länger bei den Zapfenerntern, oder wurde nicht angemessen behandelt. Dasselbe gilt auch für den Endkunden. Man kann Glück haben oder Pech, oder man hat einen Vertrieb gefunden der ein intensives Controlling durchführt: Mindestens regelmässige Keimproben und gnadenloses Reklamieren von miderwertigem Saatgut. Da die Keimfähigkeit aber auch in Abhängigkeit von natürlichen Faktoren variieren kann, ist das Reklamieren nicht so einfach.
Wenn eine bestimmte Zeit für die Ernte ungünstig ist, sollte in dieser Zeit auch nicht geerntet werden. Bei BM pfücken Zapfenernter (bzw. Chickarees) 3-5jährige Zapfen. Weil die Zapfen Ende des 2. Jahres reif werden, sollte das also theoretisch ganzjährig möglich sein. Nun habe ich zu den Chickarees als Experten für Zapfen ein gewisses Vertrauen. Aber können die Zapfenpflücker 2jährige von 3jährigen Zapfen unterscheiden ? Haben sie überhaupt die Zeit auch nur für den Versuch ? Wenn nicht, dann sollten sie das Frühjahr vermeiden und lieber im Herbst und Winter sammeln, um die Chance reife Zapfen zu erwischen zu vergrößern.
Wie steht es mit KM ? Keine Ahnung ! Von Eichhörnchen ist mir hier nichts bekannt. Ich stelle mir vor daß aufgrund der gefährlichen Höhe alter Sequoias eher jüngere Sekundärwälder mit vielleicht sogar absichtlich tiefen Kronen beerntet werden. Da sie nicht im Nationalpark liegen, kann hier mit Maschinen herangefahren werden oder auch Planen für herabfallende Samen ausgebreitet werden. Vermutlich wird man eine eher trockene Jahreszeit (Spätsommer, Herbst) für diese Arbeit vorsehen. Im Prinzip gilt dasselbe auch für BM. Da ein BM-Zapfen jedoch über 100 keimfähige Samen enthalten kann, und die Chickarees große Mengen von Zapfen aus den hohen Bäumen herabwerfen und in Haufen verstecken, lohnt sich hier die Ernte im Nationalpark, zumal es im Vergleich zu KM nicht so viele größere Sekundärbestände dieser waldbaulich schwierigen Lichtbaumart mit geringerem Marktwert geben dürfte.