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Fortschritte bei KM-Stecklingen

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sequoiaundco:
Danke für die Infos, Micha und Remi!

Remi:
--- Zitat --- Daraus muss cv. 'Les Barres' entstanden sein
--- Ende Zitat ---
. Micha:
--- Zitat ---die Pflanzen reagieren unvorhersehbar, das macht die Art ja so interessant 
--- Ende Zitat ---
.

Wäre natürlich schon praktisch, wenn man diese Unvorhersehbarkeit reduzieren oder zumindest verstehen könnte. Denn die Annahme, dass bei vegetativer Vermehrung die Genetik 1 : 1 weitergegeben wird, ist schließlich die Grundlage vieler Versuche z.B. frostharte KMs zu erzielen.
Über das Wie? der "Les Barres"-Entstehung können wir, wie ich das sehe, ohne Zusatzinformationen nur weiter spekulieren. Stecklingspflanzen fruktifizieren sicherlich früher als Sämlingspflanzen, trotzdem erscheint mir aufgrund des jugendlichen Alters ein Züchtungserfolg durch generative Vermehrung unwahrscheinlich, aber nur so ist aus meiner Sicht ein "cv. 'Les Barres'" möglich.
Oder können bei hexaploidem Chromosomensatz tatsächlich auch bei der Stecklingsvermehrung Mutationen und Varianten entstehen, wie es dein Beitrag, Micha andeutet ?
Ich werde bei Herrn Diamant demnächst mal vorbeifahren; er ist ein guter Bekannter.

Mit Dank & Gruß  chris (sequoiaundco)

Mick Rodella:
Hallo Chris,

sehe ich auch so, schlüssig belegt ist die Herkunft von 'Les Barres' nicht. Mal ein Versuch:

Auch bei der Herkunft der Mainau-Sequoias (Rosenpromenade) kann ich nicht belegen, dass die vom KM in Mönchengladbach stammen. Die Info kam von Wayne, vielleicht kann er Dir die Quelle nennen.

Lassen wir mal die Möglichkeit beiseite, dass polyploide Chromosomensätze anfälliger für Mutationen sein könnten oder Heterophyllie immer eine offensichtliche Funktion erfüllen muss.

Wenn die o. g. Mainau-Exemplare (1967) tatsächlich vom MG-Baum stammen (es können dann nur Stecklinge gewesen sein!), weichen sie heute allesamt in identischer Form vom Original ab. Die Ausbildung kompakter, fester Triebe als Reaktion auf Frostschäden, Wassermangel etc. bei exponierter Lage könnte man als Adaption bezeichnen, die im Erbgut des Mutterbaums "schlummert" und sich je nach Ursprungspflanze unterschiedlich darstellt.

Das Erscheinungsbild dieser Mainau-Bäume ist für mich einzigartig und zeigt 3 Austriebsformen (alles in Sichthöhe, keine Wipfeltriebe!).

1. Vereinzelt Nadeln in Standardform (nur heller) sowie

2. kompaktere bläuliche Triebe (vorherrschend) auf Bild A.

3. die extrem kompakten Triebe auf Bild 2, die sehr stark an die Zuchtform 'Les Barres' erinnern. So kompakt erscheint die Benadelung normalerweise nur in der Wipfelregion, diese Triebe befanden sich wie gesagt in Kopfhöhe.

Lässt sich nachweisen, dass diese Küstenmammuts Stecklinge vom MG-Baum sind, erscheint mir eine Generierung der Sorte 'Les Barres' aus ebensolchen Stecklingen keinesfalls utopisch. Zumal mir diese Transformation bei Sämlingen des Baums bisher nicht aufgefallen ist. Kannst ja in der Versuchsfläche nochmal nachsehen.

Geht mir nicht um Bestätigung, eher um Darstellung und Beobachtung. Interessant genug, wie ich finde.  :)

LG Micha

Wayne:
Die Herkunft der KM inder Rosenpromenade können wir evtl am 5.Mai bei unserer Spezialführung klären.....

btw. Chris und Micha...wie schauts bei euch aus? Kommt ihr zum Treffen?

Gruß Wayne

sequoiaundco:
Wer Herkunft und Entstehung z.B. der "Les Barres" sicher klären möchte, wird wohl für genanalytische Untersuchungen investieren müssen (ca. 25 € pro Analyse).
Die klassische Ahnenforschung reicht da nach meinen Erfahrungen nicht aus. Dafür ist das Gedächtnis vieler GärtnerInnen (im Gegensatz zu dem der Bäume) zu kurzlebig oder zu kreativ, Archive /Dokumente sind oft über die Mitarbeitergenerationen hinweg nicht mehr auffindbar oder sogar als unhandlicher Papierkram vernichtet worden. So erging es z.B. den Standortkartierungen der Sequoia-Mutterbäume auf der Sequoiafarm, obwohl sie von Frau Dr. Martin bei drei zentralen Institutionen hinterlegt wurden. In vielen Parks, Arboreten und dendrologischen Sammlungen wird stolz auf die seltene Pflanzenvielfalt verwiesen, fragt man aber nach den Herkünften, weiß keiner nichts Genaues und entsprechende Dokumentationen werden erst seit einigen Jahren geführt.

Danke für die Einladung, Wayne. Nach meinem Osterurlaub werde ich anfang Mai pflanzenmäßig sicher vieles nachholen müssen. Ein Mainauwochenende ist da leider nicht drin.

chris (sequoiaundco)

sequoiaundco:
Hallo Micha,

gerade fand ich eine schöne Sequoia-Fotostrecke von Steve Sillett, die im 34. & 35. Foto auch anschauliche Beispiele für die unterschiedlichen Redwood - Nadelformen zeigt mit Erklärungsversuch. Lassen sich daraus vielleicht genetische Variationspotentiale ableiten ?

http://www.humboldt.edu/redwoods/photos/redwood.php


Gruß  chris(sequoiaundco)

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