Sorry Walter - ich habe seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu Leuten die sich mit Samen, Keimlingen, und Anzucht auskennen. Stattdessen umgeben von Leuten die es drollig verschroben finden wenn jemand sich für diese Dinger interessiert die beim Parken immer im Weg stehen (den Namen haben sie schon vergessen). Jemand der solche Dinge wie Du im Wagen hat ist mir schon lange nicht mehr begegnet...an diesen erlesenen Zirkel hier muß ich mich wohl erstmal gewöhnen !
Es ist aber auch so daß ich wenn ich etwas schreibe immer daran denken muß daß es viele weniger erfahrene Menschen gibt die auf diese Beiträge (etwa per Google) stoßen werden.
Mit dem berühmt werden das meine ich ernst. Der erste der glaubhaft belegen kann einen SeqGig Sämling in freier Natur in der Nähe eines Altbaumes entdeckt zu haben wird zwangsläufig immer als ultimate Referenz erwähnt werden müssen (etwa in der Wikipedia wo ich es sofort einbringen würde). Das Thema ist erst im Kommen. Die forstlichen Pflanzungen sind i.d.R. noch zu jung um über waldbauliche Verjüngunsmaßnahmen nachzudenken.
Immerhin haben sie im SeqGig-Wald im Liliental (Kaisterstuhl) schon mal *einen* nachgepflanzt. Lustig, dort haben sie zuvor eine Riesenmenge Unterholz und Gebüsch geschlagen (ich glaube sowas wie Faulbaum ) welches dann den ganzen Waldboden bedeckte. Dort gibt es inzwischen auch einige Lücken (geschlagene Bäume) durch die stellenweise viel Licht einfällt. Da hätte man den Unterwuchs doch gut abbrennen können ? Es wäre kein heißes Feuer gewesen, und wenn man das Material ein wenig plaziert hätte, bin ich sicher, die Bäume dort hätten es problemlos überstanden. Ihre Kronen sind wegen des Dichtstandes auch außer Reichweite. Und jetzt nach dem Sturm von Sonntag wären jede Menge Zapfen ausgeschüttelt worden und/oder herabgefallen. Da hätte man mit viel Glück vieleicht diesen Frühling ein paar Sämlinge hervorgebracht. Übrigens verjüngt sich am sonnigen Südwestrand bereits Thuja. Der Südrand besteht aus einem verunkrauteten Hang der aufwärts zu einer baumfreien Wiese führt. Das wäre ein Idealer Streifen für das Experiment.
Allgemein sollte im Zusammenhang mit Verunkrautung (Brombeeren, Reitgras, Adlerfarn...) Feuerökologie diskutiert werden. Dann wird man im Zusammenhang mit Walbau zuerst nach Nordamerika schauen, und zwar genau in die Sierra.
Irgendwann wird jemand die Frage aufwerfen warum sich die Mammutbäume bei uns eigentlich nicht aus Naturverjüngung nachziehen lassen. Dann wird man sich fragen welche Bedingungen denn bei uns sowas ermöglichen (Standort und auch wie alt der Baum mindestens sein muß um genügend fertile Samen zu haben) - es ist ja hier alles ein wnig anders als in der Sierra.
Dann wird jemand auf den Wikipedia Eintrag hinweisen - und dann stehen die Damen und Herren der forstlichen Versuchsanstalten auch schon vor Deiner Haustür und möchten es genau wissen
Es hat schon angefangen. In Freiburg gibt es ganz neu eine Informationstafel zur Feuerökologie, und das hiesige Institut entfaltet immer mehr experimentelle Aktivitäten.
Ein anderer sehr wichtiger Aspekt ist ob ein Sämling der in der freien Wildbahn überlebt hat evtl. etwas 'resistenter' gegen Botrytis u.a. Pilze ist, oder wenn nicht woran es lag daß er überlebt hat. Das kann zum einen eine wertvolle Selektion bedeuten, die man fortführen muß, zum anderen wertvolle Hinweise darauf liefern wie man die Anzucht vereinfachen kann.
'Kauliflor' bedeutet am Stamm blühend. Bei Sequoiadendron ist es eher so, daß die zapfentragenden Triebe rasch zu dicken Ästen heranwachsen, und die Zapfen dann eben noch daran hängen, denn sie bleiben einige Jahre grün, in der Sierra ø mindestens 5 und bis zu 12 Jahre; sie 'sterben' dort (= werden braun) weil Käferlarven in den Stielen minieren, bzw. weil Feuer den Stamm schädigt. Hartesveldt & Harvey et al berichten (wenn ich mich recht erinnere) von einem 20jährigen grünen Zapfen.
Eine andere Möglichkeit ist, daß aus dem Stamm frische grüne triebe kommen die dann Zapfen ansetzen können. Wenn aber hier, bei Walters Baum, der erste Fall zutrifft, bedeutet daß die Zapfen sind schon einige Jahre alt. Dann sollten sie auf jeden Fall ausgereift sein und damit gut geeignet zur Samenernte !