Die Abgrenzung von Fossilen in 'Arten' ist nicht dieselbe wie bei lebenden Pflanzen. Sie dient zunächst einmal dazu räumlich oder zeitlich getrennte Funde auseinanderzuhalten, und ist bei einer geringen Zahl an Fundstücken oft provisorisch. Heute ist allerdings eher die Zeit für die Analyse die knappe Ressource, nicht die Zahl der Fundstücke...Jedenfalls ist es möglich daß einige der fossilen Sequoia-Arten doch nur eine, oder auch eine ganz andere Art sind.
Zu der von Förster Nimsch erwähnten
Sequoia langsdorfii auf Spitzbergen habe ich
hier eine Tabelle gefunden, die ich folgendermaßen interpretiere:
Es gint eine Reihe von Funden, die früher provisorisch einsortiert wurden als (u.a.):
Sequoia brevifolia Heer
Sequoia disticha Heer
Sequoia langsdorfii (Brgn.) Heer
Sequoia nordenskioeldii Heer
Taxites olriki p.p. Heer
Taxodium distichum miocenum Heer p.p.
Taxodium dubium (Sternb.) Heer
Taxodium tinajorum Heer
Diese werden heute jedoch allesamt Metasequoia occidentalis (Newb.) Chan. zugeordnet.
Es gibt aber ein paar 'echte' Sequoia-Funde, welche nunmehr als 'langsdorfii' bezeichnet werden, und zu denen auch einige der früher als Sequoia brevifolia Angesprochenen zählen.
Die in der Tabelle zitierte Quelle hierfür 'Schweitzer 1975', ich habe dies als Nummer [5] in die Literatursammlung am Anfang aufgenommen, zusammen mit Denk et al (2005), welche isländische Sequoia-Funde als zu Cryptomeria gehörig aufklärten.
Vieleicht versteht ihr anhand dieses Paradebeispieles jetzt warum es nicht so einfach ist wie es sein könnte.
Sequoiadendron wird in der Spitzbergenflora nicht erwähnt, was mich in polaren Breiten bestimmt nicht wundert. Ich wäre aber sehr erfreut auch nur von irgendeinem Fund außerhalb der westlichen USA zu hören !
Sequoia war sehr verbreitet damals. In Florissant, Colorado, beispielsweise war es
Sequoia affinis.
In Rott bei Siegen am Niederrhein wurde in einem fossilen See nach Aussage eines Paläobiologen aus dem Bonner Institut Sequoia abietina gefunden. Sie sortieren aber gerade erst ihr Archiv ein, deshalb konnte er es nicht genauer sagen. Das Beste was ich online dazu finden konnte war
das hier. Leider werden sehr oft, wie auch hier, nur 'Mammutbäume' erwähnt ohne zu sagen um welche Gattungen es sich handelt. Ohne diese Angabe müssen wir dies zunächst einmal mit 'irgendeine Taxodiacee' übersetzen. Zu der Fundstelle von Rott gibt es eine kleine Monografie, in der nur Glyptostrobus erwähnt wird.