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Autor Thema: Anfrage:Beständigkeit,Stärke, Verbundenheit von Mammutbäumen  (Gelesen 6494 mal)

liluz

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Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee? Ich erhielt heute folgende Anfrage von Isabel per email:
Zitat
Hallo,
ich bin auf der Suche nach der Bedeutung eines Mammutbaumes. Neulich las ich etwas über Beständigkeit,Stärke und Verbundenheit?
Können sie mir das bestätigen, b.z.w. weiterhelfen?
Vielen Dank,
MfG Isabel

Danke & vg - Lutz
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isbg33

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Anfrage:Beständigkeit,Stärke, Verbundenheit von Mammutbäumen
« Antwort #1 am: 17-September-2006, 17:30 »

hallo Isabel!
Große oder alte Bäume sind etwas sehr Schönes und können sicher zu Emotionen anregen. Aber sie bleiben ein Stück schöne Natur.
Deshalb mag ich ihnen keine Begriffe oder Eigenschaften aus der Welt des Menschen anheften.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Tuff

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Finde ich eine interessante Frage. Warum gibt es Mammutbaum-Fans ?

Beständigkeit und Stärke verbinde ich persönlich eher mit Eichen.

"Verbundenheit" -  aber womit ? Mit 'der Natur' ? Aber das trifft doch auf alle Pflanzen und vieles mehr zu. Oder, in diesem Fall, mit der erdgeschichtlichen Vergangenheit ?
Aber warum sollte die heute (wieder) von Bedeutung sein ?
« Letzte Änderung: 09-Juli-2008, 03:17 von Tuff »
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Tuff

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Also sprach Chrossi in Feuerökologie und Erdgeschichte:
Gehört es eigentlich zur Evolution der Mammutbäume (alle 3 Arten), dass sie heute und in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich (?) durch den Menschen vermehrt und auf der ganzen Welt verbreitet werden?

Der Mensch hat die Obhut ueber viele Arten uebernommen und sie zum Teil weit verbreitet. Wenn man mal den Aspekt der natuerlichen Reproduktion ausklammert, die in den meisten Faellen nicht funktioniert, die jedoch gar nicht unwillkommen waere, dann kann man in der Tat sagen der Mensch greift hier in die Evolution ein. Kann man aber von einer evolutionaeren Strategie 'Zuflucht zum Menschen' sprechen ? Das klingt auf den ersten Blick laecherlich. Es gibt jedoch eine Menge Beziehungen zwischen Pflanzen und Tieren, bei denen die Pflanzen Schluesselreize entwickelt haben, die sie fuer die Tiere attraktiv machen auch ohne eine direkte 'wirtschaftliche' Belohnung. Das sollte uns vorsichtig machen - immerhn verschafft uns die Pflege gewisser Pflanzen offensichtlich irgendwie Freude.

Nehmen wir zum Vergleich Orchideen und Hummeln. Zwar liefert die Orchis Nektar, aber den koennte sich die Hummel auch woanders holen. Es besteht keine direkte Anpassung der Hummel an die Orchidee (im Unterschied etwa zu bestimmten Falterarten mit extrem langem Ruessel) als Ergebnis einer Koevolution, wodurch sich jedoch eine echte Symbiose auszeichnen wuerde. Der 'Gewinn' fuer die Hummel ist wahrscheinlich hautpsaechlich ein aesthetischer, ein Lustgewinn inmitten der Komposition aus Duft und Farbe. Das Anlocken der Hummel ist jedoch Teil der Ueberlebens-Strategie der Orchidee, die damit sicherstellt dass ihre Pollen von einem seltenen Individuum zum naechsten gelangen, auch ueber grosse Entfernungen.

Koennen wir dieses Modell auf den Menschen und die Mammutbaeume uebertragen ? Es gibt gravierende Unterschiede. Der Wichtigste ist, dass die Menschen diese Baumarten erst seit ganz kurzer Zeit verbreiten. Haben sich Mammutbaeume in dieser kurzen Zeit in irgendeiner Weise an Menschen anpasen koennen ? Die klassisch biologische Anpassung dauert normalerweise irgendwas zwischen Jahrtausenden und Jahrmillionen.

Dennoch ist auffaellig wie viele Menschen starke Gefuehle fuer Baeume haben. Wenn wir dahinter kaemen was das fuer Gefuehle sind, koennten wir vieleicht etwas mehr Licht auf die Frage werfen, ob es eine mutualistische oder gar symbiontische Beziehung zwischen Mensch und Baum geben kann, und wozu diese gut waere (und fuer wen).
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DerAchim

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Also Tuff ich muss echt sagen das es immerwieder herrlich ist deine Texte zu lesen !  ;) :)
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Zu fällen einen schönen Baum braucht´s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert.

-Eugen Roth-

Chrossi

  • Gast

Symbiose zwischen Mensch und Mammutbaum ist vielleicht doch nen bisschen hoch gegriffen (so schön es auch wäre :) ) Die Menschen haben dann doch zu viele verschiedene Einstellungen und Verhaltensweisen ggü. Bäume (Der eine holzt sie ohne Rücksicht ab um seinen Lebensunterhalt zu sichern und wieder andere ziehen neue Bäumchen (Wie in diesem Forum ;) ) Mancher erfreut sich am Anblick der Natur und anderen ist es egal, was um ihn rum passiert (weil vielleicht andere Probleme elementarer für ihn sind).
Wenn natürlich ein Großteil der Menschheit eine starke Beziehung allgemein zu Bäumen, Natur usw. hätten, dann könnte ein Vorteil für die MB meiner Meinung nach in der weltweiten Verbreitung liegen! :)

Viele Grüße :)
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