Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Bergmammutbaum Sequoiadendron giganteum: Welche Anzuchterde (Substrat) ?
Steffen:
Tolle Ideen (und v.a. viel Zeit für deren Umsetzung und Dokumentation) hast du Tuff.
Was hältst Du von Perliten (aus der Baustoffidustrie die Schüttdämmung) als Bodenauflockerer?
Ich werde dieses Jahr meine Mammuts vom letzten Jahr in ein Gemisch aus Blumeerde, Kompost, Sand und Perlite umtopfen.
Gruß Steffen
Tuff:
Steffen,
Die Wasserleitfähigkeit von Perlit ist mir nicht bekannt. Wie effektiv es Verdichtung verhindert, hängt hauptsächlich von der Korngröße ab. Es darf nicht zu fein sein, möglichst wenig Staub. Was ich im Baustoffhandel sah, als Perlit-Variante der 'Dämm-Schüttung', schien mir zu fein zerbröselt. Aber vieleicht war das nur weil es der letzte = unterste Sack war. Für den Gartenbedarf müsste derart feines Perlit erstmal grob gesiebt werden, man kauft also bei jedem Sack eine Menge Staub mit und braucht also mehr Säcke. Warum dann nicht gleich etwas Hochwertiges kaufen ?
Übrigens, kann jemand eine Nahaufnahme von Perlit machen und hier hochladen ? (bitte mit Lineal) !
Perlit ist dennoch sicher eine gute Beimischung. Ein Mix trachytischer Vulkanite jedoch liefert (das ist meine Theorie) von sich aus schon alles, bis auf Stickstoff, was ein Bergmammutbaum (und nur dieser) in den ersten Jahren braucht. Weil man auf feine humose Stoffe, Ton, und Lehm weitgehend verzichten kann, ist die Sauerstoffzufuhr optimal. Dann muß die Wurzel aber in eine Art 'Grundwasser' reichen. Das entspricht meiner Ansicht nach jedoch den natürlichen Bedingungen.
Perlit enthält, wenn ich der Wikipedia trauen darf, außer mehr Silizium auch mehr Natrium, und dafür weniger Magnesium und Phosphor als die oben angeführte analysierte vulkanische Mischung. Perlit ist ein vulkanisches 'Glas', aus zähflüssiger Lava entstanden, und wird dann im Hochofen extrem 'aufgeblasen'. Die kalifeldspatreichen Trachyte enstehen hingegen typischerweise in einem pyroklastischen Strom aus gasreicher Magma, bei heftigen Eruptionen (mit Ascheregen), werden dabei aber nicht so sehr aufgeblasen. Sie sind daher ein wenig dichter und härter als Hochofen-Perlit.
ps. und off topic: Das hier klingt nach einer guten Idee: "Vermiculit wird zudem in der Gemüsebranche als Deckmaterial von Setzlingen nach der Saat verwendet. Es ist leicht und hat die Fähigkeit, Licht zu reflektieren und Feuchtigkeit zu speichern. Dies verhindert eine übermäßige Erwärmung der Setzlingen und sorgt für ausgeglichenere Substratfeuchtigkeit."
takatapetry:
hy @ all,
da ich seit meinem californien urlaub 2006 mit samen und derer aufzucht experimentiere und immer wieder herbe rückschläge einstecken mußte, z.b. die katze legt sich in das saatgut und macht alles platt, die setzlinge müßen eine feuerprobe aushalten weil das büro brennt, der akku der von der wasserversorgung giebt den geist auf als ich 3 wochen in urlaub war, und so weiter.
was ich sagen will ist, das ich die besten aussaaterfolge mit einer spezial erde - kunststoff - mischung gemacht habe.
ich mische aufzuchtserde mit polypropylen agglomerat im verhältnis 3:1. das hat meines erachtens den vorteil daß das agglomerat durch seine poröse struktur wasser speichert und verhindert das sich die erde verdichtet. ferner ist es absolut neutral dem wasser und der erde gegenüber und 100% ig keimfrei, das bei einer temperatur von 150 °C hergestellt wird. lustiger nebeneffekt, es peppt die farbe der erde auf. die korngröße des agglomerats kann zwischen 2 und 7 mm liegen und von der oberfläche ist agglomerat sehr rauh. bei meiner jetzigen neuaussaat mit samen von Wayne, habe ich in den saatkästen eine 6 -7 cm dicke agglomearat schicht eingebracht und nur 4- 5 cm aussaterde mit agglomeart gemischt. ich bilde mir ein das es den vorteil hat die setzlinge dann später leichter vereinzeln zu können.
sollte ich mit meiner vermutung total falsch oder nur halbfalsch liegen hatte ich pech, wenn nicht werde ich euch die erfolge zukommen lassen.
Sir Cachelot:
Gute Idee mit dem PP.
Kannst ja mal ein Foto von deiner Mischung und dem Bewässungssystem reinstellen.
Den ultimativen Lösungsansatz gibts wohl nicht.
Stratifizieren, im Backofen heißmachen, ins Wasser legen - jeder hat so sein Rezept. :)
isbg33:
Hallo Micha (FB)!
Da hast Du Dir viel Arbeit gemacht!
Solche Granulate verwendet man auch bei der Pfanzung von Bonsais (= Bäume in Schalen), um den Boden luftiger zu machen.
Daraus 2 Anmerkungen:
1. Das Aussieben des Granulats ist wichtig -sonst setzten sich die feinen Teile unten ab und es kommt zu Staunässen = tot.
2. Der ph-Wert des Gemisches und die Vorliebe des Sämlings sollte bekannt sein. Einige Pflanzenarten haben es gern etwas sauer. Dazu gehört unser UM, Rhododendron, div. Heiden usw. Ich setze meine UM (Pflanzen, nicht Samen) in eine Mischung von Rhododendronerde und Granulat.
Die Vorlieben von KM und BM sind mir noch nicht bekannt. Ich könnte mir vorstellen, dass der KM dem UM nahe kommt.
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