Hallo Wolfgang (Xandru),
so einfach ist das nicht. Die Sonne hat schon jetzt kaum Flecken, ihre Aktivität ist damit so gering wie in der ominösen
"kleinen Eiszeit".
Damals war es ungleich kälter als jetzt, die Themse war ebenso zugefroren wie die Grachten in Holland. Heute führt die selbe schwache Sonnenaktivität gerade mal zu einem stinknormalen Winter, da hat Nobby absolut Recht. Außerdem ist gar nicht gesagt, dass es diesen Winter auf der Nordhalbkugel wirklich insgesamt kälter ist. Vielleicht kommt nur zufällig die Luft bei uns diesmal aus Osten? Das müßte man erst mal überprüfen.
Und warum führt die geringe Sonnenaktivität diesmal nicht zu einer "kleinen Eiszeit"? Vermutlich weil es sehr wohl einen menschengemachten Klimawandel gibt. Übrigens war in den 40er Jahren die Ostsee im Winter komplett zugefroren, auf dem Ladogasee konnten russische Panzer (!) fahren. Und das war nicht mal eine "kleine Eiszeit". Ich finde das kann man nicht mit unserem aktuellen Winter vergleichen.
Übrigens haben sich selbst die richtigen Eiszeiten in der Vergangenheit nicht in erster Linie nach der Sonnenaktivität gerichtet, sondern nach den sog.
Milankovic-Zyklen, also Änderungen der Erdbahnparameter (Exzentrizität, Obliquität, Präzession und Nutation).
Ich bin auch kein Prophet, und zu 100% kann niemand sicher sagen wie das Klima wird. Kann sein dass die geringe Sonnenaktivität den Klimawandel abdämpft. Aber man sollte vorsichtig damit sein, aus ein oder zwei normalen Wintern zu schließen, dass es keine Erderwärmung gibt.
Urzeitliche Grüße, Clemens