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Das Wetter

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Tuff:
Das ist grad interessant zu sehen:

Die Windströme sind momentan sehr stabil (und es wird so bald auch nicht wieder wärmer, im Gegenteil). Sie ändern sich sogar mit zunehmener Meereshöhe nicht wesentlich, sind also auch homogen.

Dennoch gibt es derzeit einen krassen Unterschied von 12° in den Lufttemperaturen über dem Atlantik nordwestlich von Europa, gegenüber sagen wir mal lediglich 1,5 km Höhe (1000 hPa) ! Es kann sich doch nur um die gespeicherte Wärme des Atlantikwassers handeln welche immer noch 'abstrahlt' ?

Siehe Bildchen unten.

Das ist jetzt meine eigene Deutung, und ich bin kein Wetterexperte. Aber ich denke die Folgen des warmen Atlantiks sind für uns direkt spürbar: Im großen Atlantikwirbel, der sich wie üblich zwischen Amerika und Europa bildet, steigen die (wie immer, weil letztlich aufgrund der Erddrehung:) von Westen strömenden Luftmassen aufgrund der Erwärmung über dem Atlantik nach oben, was bei der gegebenen Bewegung automatisch diesen Wirbel erzeugt und verstärkt; und schaffen es sozusagen dann nicht mehr bis auf unseren Kontinent. Weil bei uns also keine Gegenkraft da wäre, die es verhindern könnte, strömen stattdessen die kalten Luftmassen aus Skandinavien und Rußland zu uns herüber.
Und boing, tiefe Kälte.

Erstes Bild: Atlantikwirbel ungefähr bodennah, 12°
Zweites Bild: Atlantikwirbel 850 hPa ~ 1500m, 0°
Das ist die Vorhersage für Freitag.

Man orientiere sich an den Umrissen Spaniens rechts.

Tuff:
Man sieht in dem Modell auch recht schön den Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland bzw. Österreich.

Für den Verlauf der Kältefront kann man sich ganz grob am Verlauf der Donau orientieren (im Nullschool-Globe gerade noch zu erkennen). Derzeit decken sich die Verläufe, die Kälte wandert in den nächsten Tagen nach Bayern herunter.
 
Je nach Vergleichsort, innerhalb Deutschlands oft ein Unterschied von gut 15°C.

Bei uns sind jetzt für Mittwoch nacht um die -15° vorhergesagt und gegen das kommende Wochenende wirds eventuell auch nochmal richtig kalt. Weiter in die Zukunft wird wohl kaum jemand schauen, aber wie gesagt ist die Lage derzeit sehr stabil.

Hier für Donnerstag früh:

Tuff:

--- Zitat von: Tuff am 08-Februar-2021, 06:58 ---was bei der gegebenen Bewegung automatisch diesen Wirbel erzeugt und verstärkt; und schaffen es sozusagen dann nicht mehr bis auf unseren Kontinent
--- Ende Zitat ---

Mir wird auf einmal und total überraschend klar, daß man das Wetter bei uns entscheidend verbessern könnte, indem man den Kontinent Europa einfach um 1000 Kilometer nach Westen verschiebt !

Daß ich da nicht schon früher drauf gekommen bin....

 8)

Tuff:

--- Zitat von: Tuff am 08-Februar-2021, 06:58 ---Im großen Atlantikwirbel, der sich wie üblich zwischen Amerika und Europa bildet, steigen die (wie immer, weil letztlich aufgrund der Erddrehung:) von Westen strömenden Luftmassen aufgrund der Erwärmung über dem Atlantik nach oben, was bei der gegebenen Bewegung automatisch diesen Wirbel erzeugt und verstärkt; und schaffen es sozusagen dann nicht mehr bis auf unseren Kontinent. Weil bei uns also keine Gegenkraft da wäre, die es verhindern könnte, strömen stattdessen die kalten Luftmassen aus Skandinavien und Rußland zu uns herüber.
Und boing, tiefe Kälte.
--- Ende Zitat ---

Hier etwas professioneller und globaler ausgedrückt:   ;D
 
 https://www.dw.com/en/cold-winter-global-warming-polar-vortex/a-56534450

(Leider auf englisch aber hübsche selbsterklärende Grafik)

Wenn von der Erwärmung am Nordpol die Rede ist, stellen sich manche vor daß die Eisbären die Jacke ausziehen und im T-Shirt rumlaufen. Oder ist das dann ein H-Shirt ?

Jedenfalls um es mal ganz knapp auf den Punkt zu bringen: Gemeint ist eine Veränderung von total-mega-sch**** kalt zu lediglich super-sch**** kalt.

Das genügt schon, daß der globale (circumpolare) Jetstream nicht mehr rund läuft.

Und immer wenn der wabert, bedeutet das für uns Probleme. Sowohl im Sommer als auch im Winter: Die lediglich nur super-sch**** kalte Luft die dann nach Europa rüberschwappt, ist schon zuviel des Guten. Oder zuwenig.

Der polare Jetstream ist die ordnende Kraft der die Welt wie wir sie kannten, im Lot hielt.

Genau wie in der Weltpolitik die .... aber lassen wir das ;D

(Man könne es auch so vermenschlichen: Fieber führt oft auch zu Schüttelfrost.)


Auch der folgende Satz wird gerne schnell überlesen und oft - ganz unbewusst - komplett ignoriert, weil er so unverständlich erscheint; obwohl er vielleicht der Wichtigste in dem ganzen Thema ist: 

"Climate change, however, doesn't only lead to higher temperatures, but to more extreme weather."

Mehr extreme Wetterlagen - aller Arten.

Vielleicht sollte man statt von der missverständlichen 'Klima-Erwärmung' (global warming) besser von von Klima-Störungen sprechen oder vom Klima-Schleudern (climate skidding) ?

Tuff:
Jetzt gerade schlägt das Wetter in Nordeuropa um von trocken-kalt zu regnerisch und eher mild.

Denn momentan haben wir einen 'fast' normalen, circumpolar 'fast' geschlossenen Westdrift-Jetsream !

https://earth.nullschool.net/#2021/05/05/1600Z/wind/isobaric/700hPa/orthographic=-30.88,83.89,374/loc=7.871,52.215

(zu-spät-comer bitte das Datum auf den 04. Mai 2021 setzen)

Nur im Pazifik an der Westküste der USA bricht er unvermittelt ab.

Wenn man im Nullschool-Globe das Menü aktiviert (Taste 'e') und dann RH (Relative Humidity) statt Wind auswählt, sieht man dort ein riesiges Gebiet trockener Luftmassen.

In Kalifornien ist (mal wieder) extreme Dürre, diesmal aber im Winter (!) der eigentlich Regen bringen sollte, und so schlimm wie schon sehr lange nicht mehr. Die Obstplantagen gehen dort gerade quadratkilometerweise ein.

Es wird voraussichtlich der nationale (State-) Notstand ausgerufen. Das bedeutet, man muss dann Wasser von woanders her bekommen - wo, ist die spannende Frage.

In der online-Animation besser zu sehen:

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