Servus Lukas,
möchte dich an dieser Stelle mal auf dem Laufenden halten über den Zustand meiner kleinen Patienten...
Inzwischen hab ich mir Fosetyl Pilzfrei von Bayer besorgt, war das einzige Fungizid das ich auf die Schnelle organisieren konnte. Mit diesem hab ich meine Sämlinge nun üppig eingesprüht und hoffe, dass es hilft. Angeblich soll es auf Koniferen auch einen vitalisierenden Effekt haben, für Menschen hingegen ist es extrem giftig, 1g genügt wohl und man nibbelt ab. Oft möchte ich damit nicht rumhantieren müssen...
Zuvor hatte ich die Bäumchen aus Mangel an Alternativen ja bereits mit Zimt behandelt sowie auch ein mal mit Sagrotan-Spray besprüht. Nicht gerade die biologische Methode aber was bleibt mir übrig?
Bei den drei größeren Sämlingen aus der Aussaat von letztem Herbst hat sich die Lage stabilisiert, die Botrytis-Symptome haben sich nicht weiter ausgebreitet, hoffe der Pilz ist nach der letzten Attacke jetzt endlich ganz tot!
Anders sieht es leider mit den Spinnmilben aus, hier ist trotz der bereits erfolgten Sprühaktion immer noch etwas Aktivität zu beobachten.
Inzwischen halte ich die Spinnmilben übrigens für die Urheber der ganzen Misere: Sie haben die Oberfläche meiner Bäumchen verletzt und sie so überhaupt erst anfällig für den Pilz gemacht. Zuvor haben sie nämlich vor Gesundheit nur so gestrotzt- der Pilz allein hätte meiner Meinung nach keine Chance gehabt.
Ich habe mich etwas kundig gemacht und nun die Sämlinge mit einem Kaltauszug aus Tabak und trockenen Zwiebelschalen übergossen. Das Nikotin aus dem Tabak soll Insekten töten, irgend ein Stoff aus den Zwiebelschalen soll zudem speziell den Milben schaden oder sie zumindest vergällen. Dem ganzen Gebräu hab ich dann noch ein paar Tropfen Spüli beigegeben, um die Oberflächenspannung zu verringern. So kommt es hoffentlich auch in jede Ecke und zu jeder Milbe... Hoffen wir dass es was bringt!
Viele Grüße mit der chemischen Keule!
Clemens