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Mikroskop bei Lidl

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Sir Cachelot:

--- Zitat von: Sischuwa am 20-Dezember-2007, 17:55 ---dafür habe ich mir vorgestern einen neuen Lenkdrachen gekauft....


ach so...es geht um Mikroskope...ööhm

--- Ende Zitat ---
Immer schön beim Thema bleiben...

Odysseus:
Hi,
angeregt durch die schönen Bilder hier hab ich mir meine Haselnusskätzchen noch einmal vorgenommen.
Mittlerweile liegt eine gelbe Pollenstaubschicht unter den Kätzchen. Die habe ich fotografiert und unter das Mikroskop geschoben.

1. Meine "unreifen Pollen" sind keine Pollen, sondern die Organe, die Pollen bilden.
2. Die unteren Bilder sind Bilder von richtigen Pollen: 40fach und 100fach vergrößert und mit der Digitalkamera durchs Okular fotografiert.

Unheimlich schade, mit dem Auge sind man die Strukturen ganz sauber. Die Kamera hat Probleme beim Scharfstellen.

Interessant: Haselnusspollen haben an der Oberfläche oft eine Y- oder Doppel-Y-Struktur (Gabel auch nach unten). Dazu oft eine 5-seitige oder 3-seitige Einbuchtung. Das sieht man, wenn man die Tiefenschärfe verändert.

Bekanntlich ist ja die Pollenanalyse in vielen Bereichen die Methode zur Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte.

A. Farjon (2005) schreibt dazu Seite 20, dass man Gattungen und Arten der Cupressaceae (dazu gehören auch alle Mammutbaumarten + Taxodienarten) nicht anhand ihrer Pollenmorphologie (also der Oberflächenstruktur der Pollen) unterscheiden könne, auch nicht mit modernsten Elektronenmikroskopen. Erst auf der Ebene der "Familie" gäbe es erkennbare Unterschiede: "The pollen of the family (both in a stricter and wider sense) is very uniform and has but a limited number of features... it is not possible to group genera and species into a meaningful classification on the basis of their pollen morphology (Bortenschlager, 1990; Kurmann, 1994) and the information content of fossil pollen of this type is also limited to family level identification (Kedves, 1985)".

Das erklärt also, warum man bei Tertiärvorkommen häufig nur den Namen Sequoia findet. Darin eingeschlossen sind dann alle Mammutbaumarten - und man könnte hinzufügen: viele andere Cupressaceae (wenn man sich auf Pollenanalysen beruft). Anders scheint der Fall bei der Unterscheidung von Hölzern zu liegen, denn da liest man doch häufig: Sumpfzypresse oder 'Sequoia'.

Mammutbäume blühen ja jetzt oder bald.
Ich werde mal gucken, dass ich mir ein paar Zweige abbreche und die Pollen unters Mikroskop bekomme. Mal sehen, was man sehen kann.
Wäre doch auch eine Idee für Peter oder andere mit Mikroskop...

Viele Grüße
Walter

Odysseus:
Beachtenswert vielleicht auch,
was schon Karl Bertsch ("Geschichte des deutschen Waldes", Jena, 1940) dazu schreibt.
Bild ist auch von Bertsch, folgende Seite.
Interessant auch, wie ähnlich Kiefernpollen, Tannenpollen einander sind...

Grüße
Walter

Sir Cachelot:
Hi Walter,

sehr interessant.
Beim Fotografieren durchs Okular kannst du mal versuchen den Makro-Modus einzuschalten, vielleicht stellt die Cam dann besser scharf. Bei mir klappt das gut. Hast du das Objektiv ganz auf dem Okular?
Weiterhin würde ich etwas weiter reinzoomen, dann hast du weniger schwarz auf dem Foto.
Viel Erfolg. :)

Odysseus:
Hi Peter,
Makro hab ich probiert. Auch andere Modi und Fokussiereinstellungen.
Ja, hatte das Objektiv direkt auf dem Okular. Hilft auch gegen Verwackeln.
Hab schon versucht, auch mit der Kamera zu zoomen, aber bei weniger Schwarz war's noch unschärfer, ebenso bei der 400er Vergrößerung.

Hab auch mal geguckt, wie's aussieht mit 'ner analogen Spiegelreflex-Kamera. Hab verschiedene Zwischenringe, auch schon das Normalobjektiv verkehrt herum draufgemacht. Man sieht das Bild auch nur eher verschwommen. Großes Problem aber die Helligkeit: Bei Blende 1,7: 2 Sek Belichtungszeit.
Okay, ginge noch Stativ + Halogenlampe (1000 Watt) daneben, ist mir aber zuviel Aufwand.

Grüße
Walter

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