Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Zapfen sammeln - welche Bäume ?
Tuff:
Hallo,
Nach dem Sturm vom Sonntag ist jetzt eine ideale Zeit um herabgefallene Zapfen zu sammeln ! Man sieht jetzt auch oft abgebrochene Zweige oder Äste an denen noch dichte Trauben grüner Zapfen hängen. Hier muß man entscheiden ob der Zapfen bereits 3 Jahre alt ist, denn mit zwei Jahren kann er noch unreif sein, mit drei Jahren nicht mehr.
Zur Auswahl und Behandlung der Zapfen habe ich hier
http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1176.msg8677#msg8677
ja bereits einiges geschrieben (der ganze Thread ist in dem Zusammenhang interessant!)
Wir sind uns wohl alle einig daß die Samen aus der Sierra eine gute, die einheimischen (deutschen) bisher eine sehr geringe Keimrate aufweisen. Ich stelle hiermait zwei Gründe zur Diskussion:
(1) Die Bäume sind noch zu jung (selbst die 150jährigen). Bisher sind bei mir nur Samen von Bäumen gekeimt die deutlich über 100 Jahre alt sind. Diese haben i.d.R. auch größere Zapfen, manche sind schon etwa so groß wie die von 400+ jahre alten Bäumen in der Sierra. - Wie groß sind die Samen aus der Sierra ? Hat jemand die Möglichkeit zu einem direkten Vergleich ?
(2) Sie stehen oft einzeln. Gegenseitige Fremdbestäubung erhöht selbst bei Einhäusigen i.d.R. die Fertilität der Samen was meines Wissens mit Vorgängen bei der Meiose erklärt wird. Vvieleicht ist es in vielen Fällen aber auch nur ein Masseneffekt (mehr Pollen -> mehr bestäubte Blüten) ?
In beiden Fällen gibt es gute Aussichten daß das Problem bald zu schwinden beginnt.
(1) Sowohl der Anteil der älteren Bäume als auch ihrer totalen Zapfenzahl steigt ständig.
(2) Es gibt in dieser Stadt mindestens einen Mammutbaum pro Hektar (oft sind es eher 5 und stellenweise wesentlich mehr) - wenn auch nur die Hälfte davon richtig hochwachsen kann bilden sie hier bald die sichtbare 'Kronenschicht' noch über den Hausdächern. Dann werden sie sich auch gegenseitig bestäuben.
Das bedeutet, es wird in den nächsten Jahren interessant sein herauszufinden welche Bäume in Deutschland die keimfähigsten Samen haben. Ich fände es klasse wenn ihr hier und dort auch mal ein paar Zapfen von euch bekannten Bäumen auflest, und mit euren Premium-Class Samen zusammen aufzieht !
Immerhin sind diese Bäume schon über 100 Jahre in userem Klima gewachsen, und ihr seht ihnen an ob sie am jeweiligen Standort was taugen oder nicht.
Alle Information zu diesem Thema, also Erfolgsberichte aber auch Mißerfolgsberichte, sind von Interesse !
Gruß, Michael
Kleines Schmankerl zum Schluß....Zweig mit Blüten, am Sonntag im Sturm abgebrochen
Tuff:
Möglicherweise gibt es einen weiteren Punkt nachzutragen, nämlich
(3) Die Wasserversorgung ist sehr oft nicht ausreichend für eine gute Zapfenreife.
Die älteren europäischen Bergmammutbäume der 'ersten Generation' bis etwa 1900 wurden nach ästhetischen, nicht nach ökologischen Gesichtspunkten gepflanzt. In der Sierra stehen sie überwiegend am Grunde von Hochtälern (Meadows) wo sie auch im Sommer durch die hochalpine Schneeschmelze keine Trockenheit erleiden müssen.
Besonders viel Wasser braucht die Synthese der harzigen flüssigen Substanz in den Schuppen der Zapfen. Wenn der Zapfen aus Wassermangel nicht ausreichend wachsen kann, können es auch die Samen vieleicht nicht. Außerdem ist es gut möglich daß die Zapfen unter Trockenstress schneller abbrechen und unausgereift herabfallen.
Einziges Indiz für diese Theorie ist bisher ein Baum (U=440) unter dem ich auch nach mehreren Stürmen keine grüne Zapfen fand. Man sieht jedoch Zapfen im Baum hängen. Wenn es stimmt, sollte man bevorzugt unter Altbäumen mit Grundwasseranschluß, an Berghängen, im Sumpf, oder an Fluß- und Seeufern, nach Zapfen suchen.
Um das näher zu erforschen, müssen möglichst viele Angaben zu Größe und Zustand der Zapfen, idealerweise auch ihres Alters, zusammen mit einer Einschätzung der Wasserversorgung gesammelt werden. Wer immer ein Foto von Zapfen macht, bitte immer Maß nehmen und auch etwas zum Wasser sagen !
Steffen:
Hallo Tuff, ich habe letztes Jahr im Dezember je eine grünen und einen braunen Zapfen vom Mammutbaum mit der ID 3640
vgl http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1291.msg9186;topicseen#msg9186
aufgelesen und vor ca. 1 woche in die erde verfrachtet. allzu alt ist dieser BM ja nicht, aber vielleicht tut sich ja doch was, mal sehen.
ich werde euch über die ergebnisse auf dem laufenden halten.
Tuff:
Hi Steffen,
Ist schon noch sehr jung der Baum - laß uns später wissen wieviele Samen gekeimt sind !
Solche Experimente, wie etwa der Vergleich Grün zu Braun, das ist genau das was wir brauchen !
Deshalb habe ich dazu noch ein paar Fragen - kannst Du mir darauf hier, spziell zum Thema Zapfen, antworten ?
JNieder:
Das ist hier zwar nicht unbedingt mein Lieblingsthema, :-[
habe aber zufällig eine ganz nette Seite gefunden,
auf welcher auch was darüber berichtet wird.
Im Übrigen steht dort alles Mögliche über Mammutbäume und
schöne Bilder sind auch vorhanden.
Z.B. auch aus Weinheim ..............
http://rabe.heiderich.org/index.php?fuseaction=mammuts.selberziehen
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln