Also ich finde, das ist eine Perversion eines Baums.
Wann beginnt denn Perversion und wo endet sie? Wie sieht es z.B. im Obstbau aus? Oder bei Spalierobst? Bei Veredelungen? Von Natürlichkeit weit entfernt. Wie viel Raum wird Bäumen in den Städten gelassen? Versiegelte Flächen, Salzstreuung, Beschädigungen,... gehörten bei einem Stadtbaum zur Tagesordnung. Das Wohngebäude, das 3m neben einem Naturdenkmal (Mammutbaum am ersten Foto dieses Threads) errichtet wird. Fichten-Monokulturen in der Forstwirtschaft. Stichwort Privatgärten: Thuja-Hecken, wohin das Auge reicht. Keine Abwechslung erkennbar. Das muss doch mindestens so pervers sein wie eine spezielle Züchtung eines Baumes, den die Natur nicht alleine hervorgebracht hat.
Auch wenn der Pendulum nicht unbedingt den Geschmack der Massen trifft und diese Bäume in Botanischen Gärten gefällt werden, weil er Besuchern nicht gefällt, so hat er doch seine Existenzberechtigung. Es geht mir um Vielfalt. Diese Vielfalt vermisse ich leider, gerade in der Stadt, sowohl im öffentlich als auch privaten Raum. Die extreme Monotonie ist eine Verarmung des Lebensraumes, den wir Natur nennen. Hauptsache pflegeleicht, keine Kosten und am besten anspruchslos.
Für mich sind Pflanzen interessant, die eben nicht jeder hat. Darunter fallen natürlich Bäume wie der BM oder KM. Mir ist schon klar, dass ein Pendulum optisch mit einem dieser Giganten in keinster Weise mithalten kann, aber er ist etwas Besonderes.