Heute war ich nochmal in Rosenheim und habe auch den Zwieslinski besucht. Die Verwachsung liegt aktuell "leider" nur auf 1,20m, sollte
der Baum noch länger stehen bleiben wird es aber nicht mehr lange dauern bis sie über 1,30m liegt.
Auch habe ich ein wenig Jahresringe gezählt, beim Stumpf. Nach den Ringen hat der Baum höchstens 45Jahre dort gelebt. Höchstens desshalb,
weil auf den innersten cm nichts mehr zu erkennen war und ich nicht weiß wie alt er mit 60cm Höhe war. Bis zum 39. Ring lies es sich wunderbar zählen.
Bei den beiden Bäumen würde ich also von einem Pflanzjahr um 1970 ausgehen und daher auch die UMs im Riedergarten nicht älter schätzen.
Den Stumpf habe ich auch nochmal genauer "vermessen". Höhe 60cm, kleinster/größter Durchmesser 135/155cm, mittlerer Durchmesser 145cm.
Bis 60cm war der Baum auf jedenfall nicht abholzig, wenn er nicht sogar etwas dicker wurde. Natürlich stark spannrückig, mit eingewachsener
Rinde und allem was dazu gehört.
Vermutlich wäre er Zukünftig ein ernsthafter Anwärter für einen von Deutschlands dicksten einstämmigen UM gewesen.
Genug von UMs, zurück zu den dicken kalifornischen Bäumchen in Miniaturausführung. Zuerst der Baum in Pfaffenhofen, dieser junge Bursche
hat ordendlich Angst vor der Blutbuche die direkt Südsüdwest neben dem Baum steht, mit vielen jahren Wachstumsvorsprung. Ohne Blätter
an der hohen Buchenhecke kann man gut erkennen wie seine Äste von der Buche weg wachsen. Trotzdem setzt der Baum jedes Jahr
mindestens einen Meter oben drauf. Aktuell 8,5m hoch, August 2012 habe ich ihn mit geschätzten 6m ins Register gestellt.
Den vom Herrn Koßmann gemeldeten BM gegenüber des Hallenbads habe ich heute ebenfalls besucht. Er ist trotz starker Beschattung heute
11m hoch. Damit ist er fast gleichauf mit seinem etwas freistehenderen Kollegen in der Hohenzollernstraße, nur viel schmaler und lichter.
Das alte Bild:
Als Grund für das enorme Dickenwachstum der UM in/um Rosenheim vermute ich die günstigen klimatischen Bedingungen dort. Eine Wetterstation
nahe des Zwiesels hat die letzten Jahre diese
Werte aufgezeichnet.
Besonders die hohen Niederschläge von 1081-1379mm/m² die letzten Jahre, sowie 1156mm im langjährigen Durchschnitt wirken sich sicherlich
positiv darauf aus. Wobei im Durchschnitt fast 800mm/m² von April bis September fallen, dazu realtiv milde Temperaturen.
Das Höhenwachstum wird vermutlich durch häufige und kräftige Winde etwas eingeschränkt.
Auch den jungen BM sollten diesen Tatsachen nicht schaden, wesshalb es mich umso mehr freut ihre Entwicklung zu beobachten.
Gruß
Tom