Ein wirklich sehr alter, wunderschöner, würdevoller Baum!
Auch wenn er ziemlich hohl ist.
Wenn er reden könnte, was er alles so in seinem Leben gesehen hat . . .
Sicher viele Liebespaare . . .
Die Linde, die eine Ulme ist
In der Ortsmitte von Römershausen steht ein bemerkenswertes Naturdenkmal (Foto: H. Goerss) eine jahrhundertealte Ulme, auch Rüster genannt
mit etwa 3,5 m Stammumfang. Es handelt sich um eine Bergulme mit dem wissenschaftlichen Namen Ulmus glabra. Seit wohl mehr als 500 Jahren versieht sie die Funktion einer Dorflinde. Und das ist sie auch für die Römershäuser.
Die Linde, die für Generationen Treffpunkt der Jugend während später Sommerabende war. Vor rund fünfzig Jahren, als man Vorbereitungen zur 700-Jahr-Feier (1955) traf - die dann allerdings nicht verwirklicht werden konnten -, erschien in der Tagespresse (1954) ein Artikel über den ehrwürdigen und markanten Baum. Darin erzählt der damals älteste Römershäuser, Johannes Kirch: Der Baum sei für die Römershäuser "die Linde, unter deren breit auseinanderstrebenden Ästen sich die ganze Dorfgeschichte abgewickelt habe. Naturkundler und botanische Fachleute schätzten ihr Alter auf weit über 700 Jahre.
Der durch Mauerwerk an den halbmeterhohen Wurzeln vor Windbruch geschützte Baumveteran ist zu einem Bestandteil dieser Gemeinde geworden.
Johannes Kirch berichtet weiter über diesen Treffpunkt, vor allem der jungen Leute: "Wenn man nicht unter der Linde war, dann war es auch nichts." Er erwähnt auch, daß der Baum für die Zimmerleute von Vorteil war. Im breiten Schattenfächer schlugen sie die Zimmerbank auf. Das war so "während vieler Jahre gang und gäbe." Als Treffpunkt für die Familien und als Ort der öffentlichen Bekanntmachung blieb die Bedeutung des Baumes bis heute erhalten. Als Bekanntmachungen noch mit der Ortsschelle angekündigt wurden, rief man "...Treffpunkt unter der Linde." Am Sonntag nach dem Kirchgang läßt sich unter der Linde noch gut ein Schwätzchen halten. Für lange Sommerabende bieten die gewölbten Wurzeln willkommene Sitzgelegenheit. Mit einer Pfeife oder Zigarette im Mund läßt's sich hier gut über den Tagesablauf nachdenken. Im Gespräch des Jahres 1954 erinnert der damalige Bürgermeister Heinrich Teutsch daran, daß bis 1926 zwischen dem Backhaus und der Linde ein Brunnen stand und daß im Jahre 1953 im Geäst des Baumveteranen eine Eule (vermutlich ein Waldkauz) ihre Jungen auf gezogen habe. Seine abschließen den Worte über die Linde, die eine Ulme ist, lauten. "Unsere Linde ist voller Leben und der ganze Ort wartet schon ungeduldig auf die ersten diesjährigen Knospentriebe."