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Mammutbaum-Projekt "Frankenberg"

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Teo:
Danke :)

Der Schirmbestand in Areal 1 erfüllt bisher wirklich seinen Zweck auch wenn nach und nach die Fichten und Eichen weichen müssen. Die locker stehenden Kiefern, meist bis zum Wipfel astfrei, lassen sehr gut Licht durchkommen. Die KM und BM sind alle so gepflanzt, dass sie durch Fällaktionen theoretisch geschützt sind.

Guter Vorschlag mit den Farnen. Daran dachte ich bereits auch. Gerne würde ich Schwertfarne insbesondere Polystichum munitum einbringen. Azaleen und Rhododendren wäre dann jedoch zu viel 😉

In Areal 2 werde ich erstmal keine weiteren BM einbringen und erstmal sehen und abwarten wie sich die bisherigen schlagen. Es gibt jedoch umliegend mächtige Kiefern und auch Fichten. Das macht Hoffnung auf groß werdende Bäume.
Eine genaue Bodenanaylse liegt mir nicht vor. Lediglich an einer wenige Meter entfernten Sandgrube lässt sich die Bodenstruktur etwas betrachten. Eine geringe Humusschicht gefolgt von leicht lehmigen bis auf 2 - 3 Meter tiefen Sand. Wie es darunter weiter geht weis ich leider nicht.

Eine Nährstoffanreicherung macht hier jedenfalls Sinn bzw. ist notwenig. Feuer lehne ich jedoch ab. Ich wollte hier eher versuchen durch die Integration von Laubbäumen wie Baumhasel, Zerreiche, Sandbirken, Hainbuche sowie Esskastanien eine Waldtype zu schaffen, die mehr Humus bilden kann als die jetzige. Die ebenfalls als Leguminose geltende Robinie, die auf diesem Standort gut zureckt kommen sollte, wollte ich jedoch meiden.



 

Tuff:
Hallo Teo!

In Areal 2 werde ich erstmal keine weiteren BM einbringen und erstmal sehen und abwarten wie sich die bisherigen schlagen.

Klingt vernünftig. Es gibt da auch genetische Komponenten. Im allgemeinern scheinen direkte Kalifonrische Herkünfte besser als Absaaten deutscher Bäume.
Wieviele sind es denn ?

2 - 3 Meter tiefer Sand ist auf jeden Fall schonmal durchwurzelbar. Aber die Nährstoffarmut macht mir Sorgen ...

durch die Integration von Laubbäumen wie Baumhasel, Zerreiche, Sandbirken, Hainbuche sowie Esskastanien eine Waldtype zu schaffen, die mehr Humus bilden kann als die jetzige.

Das ist auf jeden Fall richtig. Allerdings wird sich dieser Humus nur an der Oberfläche befinden, und eine Nährstoffverlagerung in die Tiefe braucht wirklich viel Zeit. Man kann das nur unterstützen indem man tiefwurzelnde Arten einbringt, und Regenwürmer fördert.

Ja, Regenwürmer ! Es gibt niemanden sonst der den Job so gut erledigt. Sie fressen an der Oberfläche verrottendes Gras und Laub (insbesondere gut verdauliche Arten wie Vogelbeere, Esche, Holunder, ... siehe Wittich 1963), nehmen zusätzlich Erde auf, und scheiden dann in der Tiefe die sogenannten Ton-Humus-Komplexe aus welche optimal Nähstoffe und Wasser speichern. Man kann versuchen, an einzelnen Stellen geeigente Bedingungen zu schaffen und dann einen Eimer Regenwurm-Kompost-Erde drauf.

Die ebenfalls als Leguminose geltende Robinie, die auf diesem Standort gut zureckt kommen sollte, wollte ich jedoch meiden.

Einmal angesiedelt, bekommt man sie praktische nicht mehr weg ... ansonsten ist es aber eine nützliche Baumart, sowohl Holz als auch Blüten.

Welche Vaccinium-Art ist es denn unter den Kiefern ? Falls myrtillus, dann handelt es sich wahrscheinliich um eine Piceetalia-Gesellschaft (Zwergstrauchreiche Kiefern- und Fichtenwälder). Eventuell aber auch eine 'benachbarte' etwa aus dieser Liste.
Vielleicht aber auch ehemals Kiefern-Traubeneichenwald der zum Kiefernwald umgewandelt wurde ?

Jedenfalls finde ich das Waldbild eigentlich wunderschön. Man sollte hier erstmal anschauen was da ist, und ob es vielleicht seinen eigenen Wert hat ? zb. kann man sich fragen ob diese Vacciumiumsträucher vielleicht schon jahrtausende lang einheimisch dort sind, und eventuell ja durch den menschlichen Waldbau (einschl. Bodenverbeserung) in der weiteren Region sogar schon selten geworden. Dann wäre es sozusagen eine Sache des Respekts, daß man den Ureinwohnern auch noch ein kleines Schutzgebiet übrig lässt.

Daher mein Vorschlag: Wäre es vielleicht möglich, eine kleine, aber doch ausreichend große Ecke so zu lassen wie sie ist, also mit dem Ziel, daß die Heidelbeeren dort als 'eiserner Notbestand' übrigbleiben und die Kiefern mal beeindruckend dick werden ? Dann sind das ja auch schöne Bäume.
 
Und wenn Dir das zu langweilig ist, kannst Du hier ja die Waldkiefern ja nach und nach durch 'interessantere' Arten ersetzen, vielleicht Schwarzkiefern einbringen oder amerikanische Coulter-Kiefern oder sogar mal Hochgbeirgs-Grannenkiefern versuchen ... ein kleines Kienoferetum sozusagen :D

Aber vielleicht ist es in deiner Gegend auch gar nichts besonderes dann vergiss meinen Vorschlag.


[1] Wittich W. (1963) Bedeutung einer leistungsfaigen Regenwurm-fauna unter Nadelwald für Streuzersetzung, Humusbildung und allgemeine Bodendynamik. Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universität Göttingen 30: 3–60. -->  Google Scholar

Tuff:
Gerne würde ich Schwertfarne insbesondere Polystichum munitum einbringen.

Kann man versuchen. Bin gespannt ob das klappt !

Wir reden von Areal 1 jetzt, ja ? Möchtest Du dort einen 'original' Pacific-Northwest Charakter herstellen ? Oder kommt es Dir eher nur auf die Farn-Flora an.

Ich persönlich bin ein Fan vom Straußfarn aber der breitet sich unter idealen Bedingungen schnell 'invasiv' aus. Wenns sich um eine abgegrenzte Fläche handelt (eine 'Insel'), wäre es aber kein Problem. Ansonsten wäre die Konkurrenzkraft aber kritisch.

Wenns um westamerikanische Arten geht, könntest Du vielleicht auch mal hier einen Blick reinwerfen. Falls dir das nicht too much ist :D

Übrigens Dennis Gockel (denniz) hier im Forum kennt sich gut mit Farnen aus. Vielleicht hat er auch ein paar Tips ?

Teo:
Hallo Tuff,

erst einmal ein dickes Dankeschön für deine ausführlichen Antworten immer  :) :) :)

Ich hatte stets sehr gute Erfolge in der Anzucht von BM, so sind es mittlerweile ca. um die 50 Stück die sich auf Areal 2 befinden. Das Saatgut bezog ich meist online. Auf Nachfrage handelte es sich hierbei immer um Herkünfte aus Kalifornien.

Ich weiß, dass es nicht der beste Standort jedoch wollte ich es einfach probieren, da auch Kiefern und teilweise Fichten auf dem Areal und umliegend gut gedeihen. Anbei ein Foto einer kleinen Sandgrube gleich neben dem Areal. Der Sand ist leicht lehmig.

An Regenwürmer dachte ich auch schon, jedoch wird es sehr schwer werden diese erst einmal auf diesem Sandboden anzusiedeln. Daher dachte ich primär an Laubbäume zur oberflächigen Humusbildung. Deine Quelle muss ich jedoch erst noch lesen. ;)

Ich bin zwar kein Beerenexperte aber es sollte sich fast ausschließlich um Vaccinium myrtillus, stellenweise jedoch auch um Vaccinium vitis-idaea handeln. Auf dienen Links auch so gelistet. Ich weiß aus Erzählungen, dass ein Großteil dieses Waldgebietes während des 2. WK gerodet und Ende der 40er Jahre aufgeforstete worden sein soll. Ob es vorher ein  Kiefern-Traubeneichenwald war kann ich daher leider nicht sagen. Auffällig ist jedoch die Variation des Baumbestands. Kiefer ganz klar vorherrschend, vor allem auf den Hügeln, in senken Fichte und auch Eiche, stellenweise gut gedeihende Douglasien-, Lärchen- und Tannenanpflanzungen.

Ich denke der Waldboden ist nicht mal so schlecht. Oft wird diesem Braunerde-Podsol das zwar nachgesagt, jedoch wachen darauf zahlreiche Baumarten wirklich sehr gut, sofern sie den notwendigen Wasserhaushalte zur Verfügung haben. Problem ist meines Erachtens auch die Dicke Beeren-Moosschicht, die enorm Wasser und Nährstoffe aus der Rohhumusschicht zieht. Versuche des Staatsforst in der Nähe zeigen zudem, dass durch das Entfernen dieser boden-abschließenden Schicht ein enormes Jungpflanzenauftreten (Kiefer, Lärche, Fichte, Birke, Vogelbeere etc.) beobachtet werden kann. Diese mittlerweile meist 3 - 5 m hohen Jungpflanzen weisen ein außerordentlich gutes Wachstum auf.

Anbei noch ein weiteres Handyfoto des Kiefernbestands zur Abendsonne im Mai 2021.

Teo:
Hallo Tuff (nochmal)  :),

ja richtig. Farne gibt es leider nur im Areal 1. Klar hätte der 'original' Pacific-Northwest Charakter etwas, jedoch will ich auch nicht übertreiben. Im Fokus stehen eher die KM.
Straußfarne gibt es nur wenige dafür viel von Wurm- Dryopteris filix-mas und Frauenfarn Athyrium filix-femina siehe Foto anbei aus Juni 2021. Die Konkurrenzkraft ist wirklich enorm. Ich pflanze daher KM normalerweise meist etwas größer.

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