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Küstenmammutbaum Sequoia sempervirens - Frosttoleranz der Herkünfte und Klone ?

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Teo:
Hier noch zwei bessere Fotos der verschiedenen Nadelformen.

Tuff:
Teo,

Ich glaube, noch nicht.

Genau dazu ist dieser Faden da ... um solche Beobachtungen zu sammeln !

Wir müssen immer 2 Fälle unterscheiden: Besondere Herkunft, und besonderes Individuum.

Ausergewöhnliche Individuen kommen immer vor, praktisch unter allen Herkünften, diese werden dann per Steckling weitervermehrt. Nachkommen aus deren Samen müssen nicht dieselben Eigenschaften haben ! Und ohne eine Kreuzbestäubung mit anderen Bäumen, droht auch die Gefahr der 'Inzuchtdepression' (genetische Verarmung) - vielleicht nicht direkt in der ersten Generation, aber auf lange Sicht doch schon.

Das Thema ist noch eher ungeklärt.

Einige wie zb. Waldläufer-Bernt sind sich sicher daß Selbstbestäubung sich schon direkt in der 1. Generation nachteilig auswirkt - weil der Baum interne Mechanismen hat, diese Nachkommen zu 'unterdrücken', einmal durch Verhinderung einer erfolgreichen Embryobildung, zum anderen durch schwache / nicht flexible Nachkommen welche es nicht packen, sollte das Environment nicht 100% zu ihren Eigenschaften passt. Also wenig anpassungsfähig.

Ich gebe hier nur 2 mögliche Sichtweisen wieder, es gibt aber auch noch mehr ...

Weil die Variation innerhalb von 'Geschwistern' an und für sich schon recht hoch ist, kann ein besonderes Individuum einfach Zufall sein. Da ist es dann wichtig, die Herkunft der Samen (also der Mutterbaum oder der Samenbestand) in Erfahrung hzu bringen. Wenn man eine bestimmte Eigenschaft einer Herkunft zuschreiben möchte, muss das für andere Züchter nachvollziehbar und wiederholbar sein.

Tuff:
Ja, der Unterschied ist verblüffend !

Weil Du aber die Herkunft nicht kennst, kann man nichts weiter dazu sagen. Es könnte sich um die Variation innerhalb eines Samenbestandes handeln, oder man hat Samen aus verschiedenen Herkünften gemischt. Es könnte sich aber wohl auch um die Variation aus Samen nur eines einzigen Baumes handeln !

Wenn wir Unterschiede feststellen, interessiert uns doch in der Regel, ob sie einen Baum langfristig 'vitaler und robuster' machen. Vielleicht auch noch die Optik.

Hier geht es um das Kriterium 'Frosttoleranz' - zum einen, weil es DER wesentliche Kritikpunkt am KM ist, der seinen großflächeigen Einsatz als Forstbaum in Deutschland einschränkt; zum anderen, weil es so einfach zu beobachten ist.

Es mag andere Kriterien geben, etwa Dürrefestigkeit, oder vigoroser Wuchs der recht schnell gigantische Dimensionen erreicht.

Es sollte aber klar sein, daß man für gewöhnlich nicht alles gleichzeitig haben kann. Rapider Wuchs könnte die Frosttoleranz mindern, und ausgesprochene Dürrefestigkeit könnte dürr und gagelig aussehen ...

Wenn Du es schaffst, einen Zusammenhang herzustellen zwischen Nadelformen und Frosttoleranz, hätten wir schon viel gelernt !

denniz:

--- Zitat ---Wenn Du es schaffst, einen Zusammenhang herzustellen zwischen Nadelformen und Frosttoleranz, hätten wir schon viel gelernt !
--- Ende Zitat ---

Moin zusammen,
Interessanterweise hat der KM im Gipfelbereich kompaktere Nadeln.
Wenn die Spitze ordentlich im Wetter hängt sieht der KM oben aus wie ein BM.

Hier auf den Testflächen ALW zeichnet sich grade folgendes Bild: Die Spitzen der stark verbrannten KM
sind noch Grün, genau wie die Zweigunterseiten (Ohne Nadeln) Alle feinen langen Nadeln sind verbrannt.

Kompaktere Nadelform kann also ein Merkmal für stärkere Frosttoleranz sein.

LG Dennis

Teo:
Hallo zusammen,

ich war die Tage mal wieder im nahegelegenen Ökologisch Botanischen Garten (ÖBG) der Uni Bayreuth und habe mir einen Eindruck über den Zustand der dortigen KMs gemacht.

Dabei fiel mir auf, dass das älteste Exemplar dort den Winter mit teils sehr kalten Temperaturen (-20°) und im nahezu freien Stand Richtung Süden relativ gut überstanden hat. Der Baum ist ein Steckling eines KMs aus dem Botanischen Garten Tübingen und hat eine kompakte Blattform wie auf den Bilder anbei erkenntlich.

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