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BM Gelbverfärbung

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Teo:
Hallo zusammen,

da meine letzten Anzuchten vom Bergmammutbaum sehr erfolgreich verliefen und mir für meine zahlreichen Bäumchen die Pflanzorte ausgehen habe ich in mehreren Etappen ca. 70 Exemplare in eines meiner Waldgrundstücke gepflanzt.

Die zuerst dort gepflanzten BMs wiesen in den letzten beiden Jahren ein tolles und kräftiges Wachstum auf, was mir Grund dazu gab weitere einzusetzen.
Seit Ende des vergangenen Herbstes machen diese jedoch mit einer von unten beginnende Gelbverfärbung auf sich aufmerksam.
 
Neben ein paar Fichten und Sandbirken wachsen dort ausschließlich Kiefern, welche ordentliche Sonne zum Boden kommen lassen. Der Boden ist meist von einer dicken Beeren-Moos-Schickt bedeckt, worunter sich eine winzige Humusschicht und leicht lehmiger Sandboden befindet.

Als Ursache für die Verfärbung tippe ich eigentlich auf einen Nährstoffmangel bedingt durch den Sandboden. Da die BMs jedoch anfangs so ein tolles Wachstum gezeigt haben bin ich mir aber nicht ganz sicher und wende mich deshalb an euch. Habt ihr hier eine Idee oder Erfahrungen woher das Symptom kommt, ob und wie es vorbei geht und was ich sonst noch machen könnte?

Beste Grüße aus Franken
Teo

Steffen:
Das ist momentan kein Grund zur Sorge, die Bäume sind 3-4 jährig und nach dieser Zeit fallen die ersten Nadeln ab, BM Nadeln halten etwas so 3 bis 4 jahre.

Man nennt das  Brownout.

Zudem verfärben sich alle Bergammmuts im Winter etwas, das geht bis ins Olivgrün-Braune und geschieht nur bei strengeren Frösten, so wie sie jetzt auf uns zu kommen der Fall.

Bei jungen Bergmammuts wird im Mai klar, ob sie es schaffen, oder nicht.

Einfach beobachten.

Tuff:
Die  Spitzen sehen sogar sehr gut aus finde ich

So ein "Brownout" (höre das zum ersten mal ... Neudeutsch !) wird beschleunigt durch Dürreperioden. Kann auf Sandboden schneller der Fall sein als anderswo. Wassermangel führt dann zugleich auch zu Nährstoffmangel weil die Würzelchen nicht mit Messer und Gabel essen, sondern nur mit Trinkhalm.

Also könnte eine Verbesserung der Wasserspeicherung (Humusanreicherung auch in die Tiefe) bei Dir was bringen, Teo.

Guckst Du 

Teo:
Danke für die Rückmeldungen.

Anfangs dachte ich auch an ein "Brownout", was bei meinen BMs jedoch meistens in den Sommermonaten und ohne diese längere gelbliche Färbung auftritt. Bezüglich Winterfärbung habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese an den Spitzen beginnt, also genau verkehrt herum wie in den gezeigten Fotos.

Ich denke es könnte sich hier wirklich um einen chronischen Wasser- und Nährstoffmangel handeln. Woher die tollen Austriebe der beiden letzten Jahre stammen ist mir dann aber unklar. Zudem weißen meine BMs aus selber Anzucht in einem benachbarten Areal - mit deutlich besseren und feuchteren Boden aber weniger Sonne - diese Färbung nicht auf (siehe Foto).

Eine Humusanreicherung macht daher definitiv Sinn, was  in diesem von Kiefern und Beerenpflanzen dominierenden Waldstück jedoch mit großem Aufwand verbunden ist. Ich bringe aktuell verstärkt Esskastanie, Zerreiche und Baumhasel als Begleitbaumarten ein, um einen vitaleren Mischwald zu erzeugen. Die Humusbildung eines Laubbaums ist nicht zu verachten und im Areal gut sichtbar. Unter den wenigen größeren Birken ist die Bodenvegetation meist eine komplett andere. Eventuell kann ich auch durch die Zugabe von zerhäckselten Pflanzenresten etwas zum Nährstoffgehalt beitragen.

Da die Spitzen aber soweit noch gut aussehen beobachte ich das Ganze mal und hoffe das Beste. Es wäre zu Schade wenn ich die 70 Bäumchen auf lange Sicht verlieren würden.

Tuff:
Es ist dann auch günstig wenn man zunächst mal viele Begleitbäume zulässt (Naturverjüngung, auch Gebüsch) um es dann beizeiten wegzusägen. Weil durch die verrottenden Wurzeln der Boden auch in der Tiefe organisch angereichert wird !

Ferner alles was Regenwürmer fördert. Die fressen gerne Fallaub oder verrottendes Gras, und mögen keine Austrockung des Oberbodens. Weil sie hochkommen müssen um zu futtern. Das ist auch ein Pluspunkt von Mulchen.

Aber sowohl BM als auch KM brauchen es recht sonnig um ordentlich zu wachsen. Das muss man ausbalancieren - zb. Begleitbäume ein, zweimal auf halber Höhe kappen damit sie kein Sonnenlicht wegnehmen, bevor sie ganz gekillt werden.

Grausam aber nützlich ....!

Übirgens haben sich bei mir in dieser Hinsicht Weidenarten bewährt. In der Jugend beim Wasserbedarf anscheinend doch noch recht anspruchslos (?), und wenn sie später sowieso weg sollen .... Weiden lassen sich extrem einfach als Steckholz pflanzen.

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